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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Gesprächsthema ein, oder was?«
    »Sag mir, wer dir das Herz gebrochen hat, und ich werde diesem Schwein ordentlich in den …«
    »Oh, ich bitte dich.« Blieb nur zu hoffen, dass Damian nichts von diesem Gespräch mitbekam. Wie tief könnte sie denn noch sinken? »Wer hat dich denn zu meinem Ritter gemacht?«
    »Die Zeit. Nach fast zwei Jahrzenten Freundschaft darf ich dich wohl beschützen.«
    Emily atmete tief durch, damit sie nichts von sich gab, was sie später bereute. »Hör zu, ich bin wirklich müde und …«
    »Vergiss den Kerl, Emily. Wenn er dich so traurig macht, ist er es nicht wert.«
    »Himmel, Will!« Sie schlug mit der Faust auf die Matratze. »Da ist niemand. Ich bin ein Mädchen, ich darf meine Launen haben.«
    »Dann sollten wir gemeinsam zum Ball gehen, damit sich deine Laune wieder etwas hebt.«
    »Na, dadurch sicher nicht.«
    »Und wenn ich dich frage, Emily?«
    »Was frage?«
    »Ob du mit mir zum Ball gehst.«
    »Das hast du schon ein Dutzend Mal getan, und du kennst meine Antwort. Wir mögen beide keine …«
    »Ich habe dich nie wirklich gefragt. Ich meine, wenn ich dich jetzt offiziell frage, ob du meine Begleiterin für den Ball sein willst. Nicht als mein Kumpel, um darüber zu lästern, wie dämlich die Lampions sind, sondern als Mädchen, das ich ausführen möchte.«
    Emily wäre beinahe das Handy aus der Hand gefallen, so schwach fühlte sie sich plötzlich. »Wir finden Lampions beide blöd«, sagte sie mit piepsiger Stimme und hatte das Gefühl zu ersticken.
    »Wir würden ja nicht dorthin gehen, um die Dekoration zu bewundern. Also?«
    »Also was?«
    »Mein Gott, Emily. Gehst du jetzt mit mir zu diesem verdammten Ball oder nicht?«
    »Ich …« Mit einem schrillen Aufschrei wich sie zurück. Das Handy glitt ihr aus der Hand und polterte zu Boden.
    Eines der Gänseblümchen bewegte sich.
    Die Gänseblümchen bewegten sich!
    Hatte es zunächst nach einem Luftzug ausgesehen, konnte diese Erklärung jetzt nicht mehr gelten. Eines nach dem anderen erhoben sie sich von der Bettdecke und schwebten munter tanzend um sie herum.
    Emily konnte nicht glauben, was sie da sah. Gebannt folgten ihre Augen dem wunderschönen Schauspiel.
    Wieso tat er das? Was wollte er ihr damit sagen? Sollte das ein Beweis dafür sein, dass er immer noch hier war? Aber wieso holte er sie dann nicht mehr zu sich?
    Es war zum Verzweifeln. Sie wollte ihn endlich vergessen, doch so funktionierte das nicht.
    Will! Die tanzenden weißen Kreisel ignorierend, tastete sie auf dem Boden nach ihrem Handy und hob es auf.
    »Will?«, fragte sie atemlos. »Bist du noch da?«
    Mit einem Schlag fielen alle Blumen zurück auf die Matratze. Na super. Sie sollte sie wirklich endgültig entsorgen.
    »Emily, verdammt. Alles okay bei dir?«
    »Ja, ich …« Ihr Kopf dröhnte, das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie hatte echt genug. »Eine Spinne!«
    »Eine Spinne?«
    »Ja, eine riesige, fette, ekelhafte Spinne. Ich muss meine Mutter holen. Ich kann das nicht selbst. Ich … Wir sehen uns morgen in der Schule.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, legte sie auf. Am liebsten hätte sie laut geschrien, hätte Damian verflucht und ihm gleichzeitig für sein Zeichen gedankt, aber sie durfte seinen Namen nicht aussprechen.
    Das Kopfkissen fest umschlungen, ließ sie sich zurücksinken. Er war noch bei ihr. Er hatte sie nicht verlassen. Vielleicht war es ihm ja wirklich nicht möglich, zu ihr zu kommen. Vielleicht …
    »Was ist mit der Spinne passiert?«
    Emily zuckte nur mit den Schultern, während sie immer noch aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Autos blickte. Mit einem dicken Kloß im Hals war sie an diesem Morgen erwacht und hatte sich erneut der Enttäuschung stellen müssen. Durch das erneute Zeichen hatte sie neue Hoffnung geschöpft – umsonst.
    »Hast du sie die Toilette heruntergespült?«, fragte Will weiter. Schon vom ersten »Hallo« an hatte er heute ungewöhnlich gereizt geklungen. Warum, konnte sie sich auch nicht erklären. So wichtig konnte ihm dieser dämliche Ball ja wohl nicht sein.
    »Staubsauger«, antwortete Emily kurz angebunden, damit er sie in Ruhe ließ, und lehnte den Kopf gegen die Scheibe. Kurz war ihr tatsächlich der flüchtige Gedanke gekommen, sich irgendwie in Gefahr zu bringen, nur um Damian zu provozieren. Aber nein, auf solch ein armseliges Niveau würde sie sich nicht herabbegeben. Er wollte sie nicht, und sie musste lernen, damit umzugehen. So weit käme es noch, dass sie einem Jungen

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