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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ich noch nie gefühlt. Solch eine Dunkelheit, solch einen Hass. Es war durch und durch böse.«
    Emily schluchzte auf und verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. Sie wusste, wer – was – Damian war, doch zu erfahren, dass er ihr wirklich alles nur vorgespielt hatte, konnte sie nicht mehr verkraften. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Ich wollte dich da nicht mit hineinziehen.«
    »Das hast du aber, und jetzt verlange ich eine Erklärung. Du hast verdammt noch mal von Teufeln und Hölle gesprochen. Du wusstest genau, wovon du da redest.«
    »Es ist egal, Will. Es ist vorbei.«
    »Das sah aber anders aus. Denn …« Er nahm die Brille ab und wischte mit der Hand über seine Augen. »Auch wenn es noch so böse war … ich habe es gespürt, es liebt dich – abgöttisch.«
    Emily ließ die Hände sinken und sah ihn einfach nur an. Diese Worte durften ihr nichts bedeuten, sie sollte einfach darüber hinweghören, doch das konnte sie nicht. »Nenne ihn nicht immer ›es‹«, sagte sie schließlich, um sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen. »Er heißt Damian, und er ist kein Ding.«
    »Und was ist er dann?«
    »Hast du doch gehört. Eine Ausgeburt der Hölle.«
    »Du weißt schon, wie das klingt, oder?«
    »Du weißt schon, wie es ausgesehen hat, in dir jemand anderen zu sehen.«
    »Du liebst ihn auch, nicht wahr?«
    »Lass uns nach Hause fahren.«
    »Also gut.« Will drehte den Zündschlüssel und legte den Gang ein. »Ich bringe dich nach Hause, aber unterwegs erzählst du mir alles, was ich wissen muss.«
    »Nein.«
    Will nahm den Gang wieder heraus. »Nein?«
    »Nein. Ich komme selbst damit klar. Ich werde dich da nicht noch weiter hineinziehen.«
    »Ich bin bereits mittendrin.«
    »Bitte, Will.« Sie lehnte sich in dem Sitz zurück und hatte Mühe, ihre Augen offenzuhalten. »Ich kann jetzt nicht darüber reden. Ich werde dir davon erzählen, aber jetzt will ich einfach nur nach Hause. Bitte bring mich nach Hause, bevor ich mich in deinem Auto noch einmal übergeben muss.«
    Dieses Argument zeigte Wirkung, und sie machten sich durch das Schneegestöber auf den Weg. Dabei sprachen sie beide kein Wort. Emily versuchte wach zu bleiben, die Übelkeit zu unterdrücken und ihr gebrochenes Herz zu ignorieren, während Will seinen eigenen Gedanken nachhing. Es war nicht schwer zu erraten, dass diese äußerst düster waren.
    Zu Hause angekommen, öffnete Emily sofort die Autotür und kletterte aus dem Wagen, doch kaum stand sie aufrecht, wurde es plötzlich dunkel um sie.
    »Wie lange willst du dir das noch antun?«
    »Verschwinde!«
    »Emily?« Will kniete sich hin und hob sie hoch. Ihr Kopf sank an seine Brust. Der Schnee rieselte von ihrer Kleidung, als er sie leicht schüttelte und ihren ruhelosen Blick einzufangen versuchte. »Mein Gott, Emily, was macht er nur mit dir?«
    »Ich will so gerne schlafen«, wimmerte sie und vergrub ihr Gesicht an seiner Jacke. »Nur schlafen.«
    »Gleich.« Will stieß mit dem Fuß die Autotür zu und trug Emily durch den Schnee die Auffahrt hinauf. Da flog auch schon die Haustür auf, und ihre Mutter stürzte heraus.
    »Was ist mit ihr?«, rief sie panisch und war im nächsten Moment schon bei ihnen. »Emily?«
    »Sie ist zusammengeklappt. In der Schule hat sie sich übergeben.«
    »Oh mein armer Schatz. Sie hat schon heute Morgen fürchterlich ausgesehen.«
    »Ich bringe sie ins Bett.«
    »Tu das. Ich mache ihr einen Tee. Willst du auch etwas?«
    »Nein, danke. Ich fahre gleich wieder zurück.«
    Die beiden redeten noch weiter, doch sie nahm ihre Stimmen nur noch als ein Summen wahr. Durch die halb offenen Lider betrachtete sie die dunklen Fasern von Wills Jacke und atmete den vertrauten Geruch ein. Sie fühlte sich nicht in der Lage, ihren Kopf zu drehen und ihre Mutter anzusehen. Der Gedanke an Schlaf war gleichermaßen furchteinflößend und tröstend. »Bitte lass mich schlafen«, murmelte sie so leise, dass Will noch nicht einmal reagierte, als er sie die Treppe hinauftrug. »Bitte bleib weg. Bitte bleib weg.« Sie wusste, dass sie sich nicht länger gegen ihren Körper wehren konnte. Sie musste schlafen, doch wenn Will richtiglag, wenn Damian sie tatsächlich liebte, würde er sie in Frieden lassen, oder nicht? Es war zum Verzweifeln.
    Will legte sie aufs Bett und zog ihr die Schuhe aus. Emily versuchte in der Zwischenzeit den Reißverschluss ihrer Jacke zu öffnen, doch ihre Hände zitterten zu sehr.
    »Lass.« Will zog den Reißverschluss auf, richtete sie etwas auf

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