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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Wolke manifestierten. Du hast sie deutlich gesehen, wie auch meinen Gegenzauber aus der sogenannten Weißen Magie. Wie ich den Dämon rief, so schickte ich ihn auch wieder zurück.“
    Ängstlich schaute sich der Alte um. Katschu löschte die Kerzen und legte sie in das windschiefe, wackelige Schränkchen zurück. „Bist du - du sicher, Katschu, daß die - die Gefahr wieder gebannt ist?“ erkundigte sich der Bürgermeister.
    Katschu gab erst Antwort, als er das Bett wieder zurechtgerückt hatte. „Das ist es ja, was ich dir die ganze Zeit über begreiflich zu machen versuche, Alfonso: Die Gefahr ist eben n i c h t gebannt! Sie wird im Gegenteil immer stärker - mit jeder Stunde, die hier verstreicht!“
    „Aber was könnten wir denn dagegen tun?“
    „Das ist eine Frage, die ich mit dir gemeinsam erörtern muß. Deshalb mußte ich dich auch ins Vertrauen ziehen.“
    „Es - es war beeindruckend.“ Der Alte gewann erst wieder allmählich seine alte Selbstsicherheit zurück, als er sich davon überzeugt hatte, daß er im Augenblick nicht direkt gefährdet war. Er schaute zur Tür. „Was ist mit den anderen? Haben die etwas von den Vorgängen mitbekommen?“
    „Nein. Dafür habe ich gesorgt. Draußen war nicht das geringste zu hören gewesen.“
    Mißtrauen funkelte prompt in den Augen des Alten. „Wer garantiert mir denn, daß du mich nicht hypnotisiert hast? Es könnte alles ein billiger Gauklertrick gewesen sein...“
    „Glaubst du wirklich, daß ich dir darauf jetzt noch eine Antwort gebe?“
    Der alte, weise Mann winkte kopfschüttelnd ab. „Natürlich nicht, Katschu. Du mußt schon entschuldigen. Ich will nicht mehr länger zweifeln.“ Er meinte es trotz aller gegenteiliger Vorsätze jetzt ehrlich. „Wenn du sagst, die Gefahr ist groß, dann will ich kein Narr sein und sie einfach leugnen, bis es uns überrollt hat und jegliche Gegenmaßnahmen sinnlos geworden sind.“ Er fixierte sein Gegenüber. Katschu war gerade dabei, sich auf dem Bettrand niederzulassen. Erst jetzt sah Alfonso die feinen Schweißperlen auf der Stirn des anderen. „Mein Gott, wie siehst du denn aus?“ entfuhr es ihm unwillkürlich.
    Katschu winkte ab. „Laß nur, ich bin halt erschöpft. Die Sache hat mich mehr angestrengt, als ich gedacht hätte. Aber es wird sich legen. Bald werde ich mich wieder davon erholt haben.“
    „Na, hoffentlich!“
    Ein feines Lächeln umspielte Katschus Mundwinkel. „Welchem Umstand habe ich denn deine plötzliche Anteilnahme zu verdanken?“ erkundigte er sich leicht spöttisch.
    „Nun, schließlich bist du unsere einzige Rettung, Katschu!“ begehrte der Alte auf.
    Katschu wurde sofort wieder ernst. „Darin liegt das Problem, alter Mann. Allein kann ich nicht viel ausrichten.“
    „Aber du hast doch eben erst deine Macht demonstriert. Der Geist konnte dir nicht das geringste anhaben.“
    „Das stimmt zwar, aber es bedeutet nicht notwendigerweise, daß ich auch in der Lage bin, den schrecklichen Dämon nachhaltig zu vernichten.“
    „Wenn du es nicht kannst, haben wir anderen nicht die geringste Chance!“ murmelte der Alte niedergeschlagen.
    Katschu wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn. „Entschieden ist noch gar nichts. Aber ich muß dir rechtgeben, wenn du annimmst, nur ein Wunder könnte uns jetzt noch retten.“
    „Wie - wie sollte dieses Wunder denn aussehen?“
    „Ich weiß es selber nicht!“ Das war ehrlich. Katschu hob den Kopf. Ihre Blicke trafen sich. „Du weißt jetzt so viel wie ich über die Dinge, Alfonso. Der Dämon nistete sich auf der Nachbarinsel ein, weil er sich rächen will.“
    „An wem denn?“
    „Teufelsjäger Mark Tate! Und eines ist dabei sicher: Er will uns vorher nicht töten, sondern versklaven. Er will ein Heer von Menschen aufbauen, die für ihn in den Tod gehen können. Mit diesen Menschen will er nicht nur seiner Rache Genüge tun, sondern auch Macht über die ganze Welt erhalten. Ich habe dir alles erklärt, und deshalb jetzt meine konkrete Frage: Sollen wir den anderen von alledem überhaupt etwas sagen? Ich meine: Haben sie nicht ein Recht darauf?“
    Spontan wollte Alfonso Canalejas ablehnen, aber dann zögerte er. Seine Gedanken ordneten sich. Das Chaos, das sich in seinem Innern bei den Eröffnungen von Katschu breitgemacht hatte, legte sich wieder. Er wurde wieder zum nüchtern denkenden Oberhaupt der dörflichen Gemeinschaft. Ihm wurde bewußt, wie gigantisch seine Verantwortung in diesen Augenblicken war. Viel hing von

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