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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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einem Zeichen gab er den anderen zu verstehen, den Bewußtlosen aufzunehmen und auf eine Koje zu betten. Die beiden Männer, Billy Millair und Bonaldo Giaiotti, griffen auch sofort mit an. Die Frauen hielten sich zurück.
    Kaum lag Niels Orsted auf der Koje, als er sich zu schütteln begann, als hätte er auf einmal Fieber.
    „Verdammt!“ entfuhr es Bonaldo, „haben wir denn keine Medikamente?“
    „Was willst du ihm denn geben, in seiner Situation, du Schlaumeier?“ konterte seine Frau.
    Shelley Cassel, die stets ruhige und besonnene Mitzwanzigerin, die trotz ihrer jungen Jahre mit einer selbst aufgezogenen Kosmetiksalonkette schon eine ganze Menge Geld gemacht hatte, stieß Catherina jetzt ärgerlich an. „Muß das denn ausgerechnet jetzt sein, daß ihr euch streitet?“
    Berry Redliff nickte seiner Freundin beipflichtend zu.
    Catherina Giaiotti zog einen Schmollmund, während Bonaldo sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Er wandte sich ab und eilte zur Bordapotheke. Wenig später kehrte er mit einem kleinen Rotkreuzkästchen zurück. Er wollte es gerade öffnen, als Niels Orsted die Augen aufschlug.
    Sein Blick war leicht verschleiert, als er sie der Reihe nach anschaute. „Was - was ist eigentlich passiert?“ fragte er verduzt.
    „Eine ganze Menge, wie ich finde!“ knurrte Billy Millair grimmig. „Wir haben uns alle große Sorgen um dich gemacht.“
    Kopfschüttelnd richtete sich Niels Orsted auf. Seine Freundin Helen Gabin schluchzte auf und warf sich ihm an die Brust. Etwas verlegen strich er ihr über das lange, schwarze Haar. „Zum Teufel, was steht ihr denn alle herum? Und du, Bonaldo, was soll die Medizinschachtel? Willst du mich denn vergiften?“ Ja, das war der Ton, den sie von Niels Orsted gewöhnt waren. Sie wollten schon befreit aufatmen, aber noch war die Sache nicht ganz überwunden. Unwillkürlich erinnerten sie sich daran, welchen Anblick Niels geboten hatte, als er am Boden herumtobte.
    Berry schob Helen sanft beiseite und griff nach Niels Handgelenk, um den Puls zu fühlen. Erstaunt ließ es der Schwede mit sich geschehen. Der Puls erschien völlig normal, wie der ganze Orsted. Und dann sagte Billy Millair, der Tennisstar, das Entscheidende: „Wer hat nun eigentlich überlebt, Niels? Wen, zum Teufel, hast du damit gemeint?“
    Und Niels Orsted antwortete prompt und ohne vorher zu überlegen: „Katschu, also Luis Alfonso, wie er mit richtigem Namen heißt!“
     
    *
     
    Die Freunde schauten sich betroffen an. Auch Niels Orsted selbst hielt bestürzt inne und runzelte die Stirn.
    Shelley Cassel durchbrach die Stille: „Und wer ist dieser - Katschu, Niels?“
    Der Schwede schüttelte den Kopf, daß die Haare flogen. Er rieb sich über das Gesicht. „Verdammt, die Gedanken“, murmelte er. „Was - was ist los? Die Gedanken. Katschu will zur Insel. Will er wirklich? Verhindern - ja - wie? - Hinfahren!“ Mit einem Seufzer sank er zurück.
    Helen Gabin gönnte Shelley einen vernichtenden Blick. Bonaldo sprang vor und hob Niels geschlossene Lider. „Er hat das Bewußtsein verloren“, sagte er tonlos.
    „Und er ist doch besessen!“ beharrte Marlen Heart, das verkrachte Fotomodell. Diesmal kicherte sie nicht, und diesmal störte sich ihr Freund Billy auch nicht an der Bemerkung.
    Berry Redliff wandte sich zum Gehen.
    „Wohin?“ rief ihm Shelley nach.
    Er antwortete, ohne sich umzudrehen: „Einer muß sich schließlich um die Jacht kümmern. Ich will unseren Standort bestimmen, damit wir keine bösen Überraschungen erleben.“ Über den Aufgang erreichte er das Deck. Die Luke ließ er offen. Erst jetzt bemerkte er, wie stickig die Luft unter Deck überhaupt war. Er ging ins Ruderhaus und machte sich sofort an die Arbeit. Er war ein geübter Navigator und war schon nach Minuten fertig. Anschließend ging er an die Reling. Die Sonne war aufgegangen. Der Horizont über der spiegelnden Wasserfläche schien aus Blut zu bestehen, aus dem der feurige Sonnenball langsam auftauchte. Berry rieb sich die Augen. Seine Nerven, die durch die Geschehnisse aufgepeitscht waren, beruhigten sich langsam wieder. Er versuchte, sich auf alles einen Reim zu machen. Deutlich erinnerte er sich der bedrückenden Atmosphäre, die bei der Wachablösung geherrscht hatte. Was war da vorgefallen? Da war die Bemerkung von Marlen... War denn Niels Orsted wirklich... besessen?
    Berry Redliff machte eine wegwerfende Handbewegung. „Blödsinn!“ murmelte er vor sich hin. „So was gibt es doch gar nicht.

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