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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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die nächste Polizeidienststelle erreichen konnte. Erneute Bestrafung.
    Nach Jahren bekamen meine Mordpläne konkrete Gestalt. Ich durfte endlich wieder ein wenig aus dem Haus. Edgar kaufte mir sogar einen Wagen. Er schien nicht mehr mit meiner Flucht zu rechnen, und ich wußte, daß ich sowieso keine Chance hatte. Heute weiß ich es noch besser denn je, denn Edgar stand damals schon mit diesen teuflischen Mächten im Bunde. Er hätte alle meine Bemühungen verhindern können. Kein Wunder, daß er im Laufe der Jahre scheinbar leichtsinnig geworden war.
    Und jetzt endlich hatte ich die Gelegenheit, auf die ich so lange gewartet hatte: Unbemerkt veränderte ich die Bremsen. Für mich war das ungefährlich. Ich hatte mich lange genug mit der Sache beschäftigt. Es genügte, wenn ich an einem bereitliegenden Faden zog. Damit wurde der Bremsschlauch vom Behälter für die Bremsflüssigkeit entfernt.
    Eines Tages fuhren mein Mann und ich gemeinsam. Sein Wagen war in der Werkstatt. Er benutzte meinen. Ich bat ihn, mich zum Supermarkt mitzunehmen. Später wollte ich mit einem Taxi zurück. Edgar willigte auch tatsächlich ein. So sicher war er sich meiner schon gewesen. Direkt hinter dem Supermarkt fällt die Straße steil ab und endet in einer scharfen Haarnadelkurve. Als ich ausstieg, war auf der Straße kein Verkehr. Das war wichtig für mich, denn ich wollte möglichst keine Unschuldigen in die Sache mit hineinverwickeln.
    Ein Handgriff genügte. Edgar merkte nichts. Er fuhr an, raste die steile Straße hinunter in den sicheren Tod. Alles war ganz simpel. Der dünne Faden, mit dem ich den Bremsschlauch entfernte, war so angebracht, daß er anschließend abglitt. Deshalb wurde er von der Polizei niemals mit dem Unglück in Verbindung gebracht.
    Ich war Witwe. Als einzige ging ich mit der Beerdigung. Keiner sonst kam. Nun, ich hatte sowieso niemanden mehr...“
    „Auch die Bekannten Ihres Mannes kamen nicht?“ wunderte ich mich jetzt.
    „Nein!“
    Eine Mörderin! sagten meine Gedanken zu mir. Ganz klar eine Mörderin. Aber ich werde ihr helfen. Ich schaute sie an und spürte das Brennen meines Schavalls auf meiner Brust. Das Amulett meldete sich immer, wenn es um schwarzmagische Dinge ging. Fast immer jedenfalls. Er war für mich jetzt der eigentliche Beweis dafür, daß diese Frau mich nicht belogen hatte.
    Ich dachte an den Untoten. Er würde nicht allein sein. Und auf einmal war ich überzeugt davon, daß er seine eigene Ermordung mit eingeplant hatte! Er hatte sich von seiner Frau ermorden lassen, nur um als Untoter zurückzukehren! Ich war überzeugt davon, seit May Harris den Tathergang geschildert hatte. Ein Mann wie Edgar Harris, der zu Lebzeiten schon eine solche Macht ausgeübt hatte... Wie sollte er so blind in eine tödliche, wenn auch für meine Begriffe einfach viel zu simple Falle stolpern können?
    Ich sagte nichts in dieser Richtung, um ihre Angst nicht noch zu vergrößern. Und Angst vor dem, was noch kommen würde, war nun wirklich mehr als angebracht!
     
    *
     
    Ich vergewisserte mich: „Und Sie waren wirklich die einzige, die mit der Beerdigung Ihres verstorbenen Manns ging?“ Das war mehr als nur ungewöhnlich. Hatte sie denn nicht vorher geschildert, wie eng die Beziehungen ihres Mannes zu seinen Bekannten war? Enger jedenfalls als sie gegenüber seiner Witwe je hätten sein können. Denn mir war klar, daß es sich zweifelsfrei um einen Geheimbund handelte!
    „Ja, ich war wirklich die einzige, Mr. Tate!“ bestätigte May Harris zum zweiten Mal. „Allerdings muß ich dazu sagen, daß eigentlich kaum jemand von der Sache wissen konnte. Von mir jedenfalls nicht. Und außer mir und der Polizei, die den als Unfall getarnten Mord untersuchte, war halt niemandem etwas bekannt. Es gab wohl eine kleine Notiz in der Zeitung, halt über den Unfall, jedoch ohne Namensangabe. Und eine Todesanzeige habe ich gar nicht erst geschaltet. Warum sollte ich auch?“
    „Also besteht die Möglichkeit, daß die - äh, Bekannten Ihres Mannes erst nach der Beerdigung vom Tode Ihres Mannes erfuhren?“
    May Harris nickte. Ja, ungewöhnlich! stellte ich ein weiteres Mal im stillen fest. Normalerweise waren Mitglieder eines Geheimbundes so eng miteinander verbunden, daß es gar nicht erst einer Mitteilung bedurfte, um sie wissen zu lassen, daß einer von ihnen zu Tode gekommen war. Es gab eine andere Erklärung dafür, daß sie bei der Beerdigung nicht erschienen waren: Schließlich war der Tote auf einem christlich

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