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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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geweihten Friedhof begraben worden!
    Ich behielt dies für mich. Ich wollte May Harris nicht noch zusätzlich beunruhigen. Sie war sowieso nur noch ein ängstliches Nervenbündel. Kein Wunder, bei dem, was sie durchgemacht hatte... Immer vorausgesetzt, diese Frau hatte mir die Wahrheit erzählt... Nun, im Grunde genommen glaubte ich ihr jedes Wort, jetzt schon und trotz meinem angeborenen Mißtrauen: Würde sie denn sich selbst des Mordes bezichtigen, wenn es nicht stimmte? Das Ergebnis meiner Überlegungen war also folgerichtig: Ein Teufelsbund. Kein Wunder, daß es dieser Harris geschafft hatte, als Untoter zurückzukehren, um danach schlimmer denn je sein Unwesen zu treiben!
    „Was ist eigentlich mit seinen Eltern?“ schoß ich eine Frage ab. „Leben die eigentlich noch?“
    Sie senkte den Blick. Dann schüttelte sie den Kopf. „Sie starben vor knapp fünf Jahren. Herzschlag: beide gleichzeitig!“
    Meine Augenbrauen schossen nach oben. „Wie alt waren sie denn damals?“
    Sie zuckte die Achseln. „Beide um die Fünfzig.“
    Automatisch verglich ich das Ableben der alten Harris mit dem der Eltern von May, die ja eine geborene Cartwright war. Alle Herzschlag? Wie sollte ich da noch an so etwas wie Zufall glauben? Meine Theorie: Die Eltern dieses Edgar Harris waren Mitglieder eines Clubs von Teufelsanbetern gewesen. Die gab es massenweise in Old-England. Meistens waren sie eher harmlos und hatten von magischen Dingen im Grunde genommen nicht die geringste Ahnung. Sie benutzten ihre Zusammenkünfte in erster Linie, um ihre abartigen sexuellen Gelüste zu befriedigen. In solchen Clubs waren die Perversen sozusagen unter sich. Während der Teufelsmessen berauschten sie sich und legten schließlich alle Hemmungen ab.
    Der britische Staat wußte das. Bisher war er jedoch nicht so eingeschritten, wie es eigentlich hätte sein müssen. Offenbar gewann man dem Treiben sozusagen auch seine guten Seiten ab: So lange diese Perversen eben unter sich blieben und ihre Neigungen so im geschlossenen Kreis durchleben konnten, blieben Normalbürger sicher vor ihnen. Aber die Sache hatte selbstverständlich auch seine Schattenseiten: Was war, wenn es Übergriffe gab, wenn die sich so in ihre Hemmungslosigkeit hineinsteigerten, daß sie Opfer brauchten - für ihre Schwarzen Messen?
    Nun, es stand mir nicht zu, den Staat in dieser Frage zu kritisieren. Ich hatte genug anderes zu tun: Ich konzentrierte meine Aufmerksamkeit in erster Linie auf die ECHTEN Teufelsanbeter, die TATSÄCHLICH mit Dämonen im Bunde standen und sich auf gefährlichste Weise der Schwarzen Magie bedienten. Und dieser Edgar, wohl über seine Eltern, war Mitglied einer solchen Clique gewesen. Eine der übelsten Sorte. Er hatte sogar seine eigenen Eltern umgebracht, wie es schien. Wahrscheinlich ein Opfer an die Dämonen, mit denen sie im Bunde standen, um mehr Macht zu erhalten.
    Dieser Edgar Harris war am Ende sicherlich das Oberhaupt gewesen, und jetzt, als Untoter, war er selbst zu einem Dämon gereift! Er hatte das geschafft, wovon diese Sorte am meisten träumte: Dämon zu werden! Das war für sie nämlich der oberste Grad der teuflischen Reife! Die Überwindung von Leben und Tod, die vollkommene Einswerdung mit dem Bösen!
    Und die Witwe lebte auch nur deshalb noch, weil Edgar Harris mit ihr Besonderes vorhatte. Was das im Einzelnen sein konnte, das ahnte ich zu dieser Zeit noch nicht einmal: Vor mir saß eine verängstigte, aber ansonsten ganz normal wirkende Frau. Sie schaute mich mit unnatürlich geweiteten Augen hinter dicken Brillengläsern an und befürchtete offensichtlich, von mir wegen ihrer Tat insgeheim verurteilt zu werden.
    Nein, sie war keine Mörderin - nicht im Grunde ihres Herzens jedenfalls - und noch nicht einmal faktisch: Ihr „Mord“ an Edgar Harris war sogar mehr als nur Notwehr gewesen: Ich war inzwischen sicher, daß Edgar Harris alles selbst geplant hatte. Und daß May Harris gewissermaßen als sein ausführendes Werkzeug diese Tat durchgeführt hatte.
    Dabei... Nur eines erschien im Grunde genommen ungewöhnlich an May Harris: Daß sie es nämlich anschließend überhaupt geschafft hatte, sich aus seinem Einflußbereich zu entziehen und sogar außer Landes zu fliehen - um letztlich auf mich zu treffen! Ja, das war mehr als nur ungewöhnlich: Hatte sie etwa selber magische Fähigkeiten?
    Ich konnte jedenfalls nichts dergleichen an ihr feststellen - zu diesem Zeitpunkt. Deshalb verschob ich das Forschen nach einer Antwort auf

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