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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Gangstertrios ging grinsend auf ihn zu und hielt die Hand auf. Auch Edgar Harris grinste jetzt. Man sah ihm an, daß er die Situation mit jeder Faser seines fluchwürdigen Daseins genoß. Umständlich klappte er seine Brieftasche zu und verstaute sie in seiner Rocktasche. Das Grinsen im Gesicht des Ganoven erstarb. Wenn es um Geld ging, verstand der Bursche keinen Spaß. Er hob den Lauf seiner Waffe. Sie deutete jetzt auf die Brust des Untoten.
    Armer Irrer, dachte ich. Glaubte der Gangster tatsächlich, mit einem lächerlichen Revolver gegen dieses Wesen etwas ausrichten zu können? Er glaubte! „Was soll das?“ zischte er. „Willst du uns hereinlegen?“
    Edgar Harris nickte. „Genau des will ich“, versicherte er und ging gelassen auf den Gangster zu.
    Die beiden anderen runzelten die Stirn. Sie standen unschlüssig herum. Sollten sie sich noch immer um uns kümmern oder ihre Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse hinter ihrem Rücken lenken? Die Entscheidung wurde ihnen abgenommen. Der Gangster schoß nicht. Er begriff nicht, was mit ihm geschah. Der Untote erreichte ihn. Er bleckte die Zähne. In seinen Augen loderte es. Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er dem Ganoven die Waffe aus der Hand geschlagen. Dann schnappten seine Zähne zu. Ich mußte mich abwenden. Es knirschte, krachte, knurrte, rülpste und schmatzte hinter mir.
    Die Komplizen des Gangsters, der unfähig zu jeglicher Bewegung in den Armen des Monsters hing, das ihn genüßlich bei lebendigem Leib auffraß, beschlossen endlich, zu handeln. Sie wandten sich um und erstarrten. Das Bild, das sich ihnen bot, war auch zu unwirklich. Es erschien ihnen wie eine Momentaufnahme aus einem Horrorfilm.
    Schreiend vor Ekel und Entsetzen riß der eine seine Waffe herum. Sie spuckte Tod und Verderben. Rollender Donner hallte von den Wänden wider. Die Kugeln stanzten Löcher in den Untoten.
    Ich mußte wieder hinsehen, obwohl ich nicht wollte. Der Dämon ließ sich in keiner Weise von seinem Tun abhalten. Er führte ungerührt sein grausiges Mahl fort. Die Augen der Gangster quollen schier aus ihren Höhlen. Sie vermochten nicht zu begreifen, was sie sahen. Die Löcher absorbierten die Kugeln, die den Untoten getroffen hatten. Kein einziger Tropfen Blut ging verloren. Die Löcher schlossen sich, als sei nichts geschehen.
    Ich schielte zur noch offenen Tür zu meiner Wohnung. Wenn das keine Gelegenheit war! Die Gangster waren jetzt mit dem Untoten beschäftigt und dieser mit seinem Opfer. Ich sprintete los, kam jedoch nur drei Schritte weit. Eine unsichtbare Mauer hielt mich auf. Ich stieß meinen Kopf daran. Eine Schmerzwelle entstand, die durch meinen ganzen Körper raste. Benommen taumelte ich zurück. Meine Lethargie war vergessen. Ich wollte wieder um mein Dasein kämpfen: Es gab noch eine weitere Möglichkeit...
    Die Gangster, die noch immer nicht begriffen hatten, feuerten die Trommeln ihrer Revolver auf den Untoten leer. Bis die Waffen nur noch ein höhnisches Klicken von sich gaben. Sie warfen sie weg und wandten sich panikerfüllt zur Flucht. Doch da war die unsichtbare Mauer, die sie aufhielt. Es gab kein Entrinnen. Ihr Schicksal war unausweichlich. Schreiend stürmten sie immer wieder gegen die Mauer an.
    Endlich konnte ich mein zweites Vorhaben ausführen - jetzt, da nicht mehr geschossen wurde: Ich stürzte mich auf den Untoten. Im gleichen Moment wandte sich dieser von seinem Opfer ab. Sein Gesicht war verschmiert. Achtlos ließ er den verstümmelten Leichnam des Gangsters los. Es gab einen platschenden Laut, als hätte er einen nassen Lappen fallengelassen. Ich brauchte nicht so genau hinzusehen, um zu wissen, wie das Opfer aussah. Ein Anblick, den nicht viele Menschen mit normalem Verstand über sich ergehen lassen konnten.
    Meine Hände schossen vor. Die Finger verkrümmten sich. Ich war trainiert und konnte mich innerhalb von Sekundenbruchteilen in Trance versetzen. Seit Jahren schon betrieb ich intensiv Yoga, um meine Meditationsfähigkeiten bis zur Neige ausschöpfen zu können. Das war lebenswichtig. Magie konnte man nur anwenden, wenn man zu übermenschlicher Konzentration fähig war. Nur Übung machte den Meister.
    Es gelang mir auch diesmal, mich in Trance zu versetzen. Mein Geist wurde zur Waffe - zur magischen Waffe. Die Hände operierten wie selbständige Wesen, desgleichen die Finger. Zeichen wurden in die Luft gemalt. Sie sollten den furchtbaren Dämon bannen. Ich setzte alles ein, was ich jemals gelernt hatte, schöpfte voll

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