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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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darüber furchtbar böse. „Es gefällt mir gar nicht, daß ich jetzt einen Mitwisser habe. Ich werde dich deshalb vernichten, damit du mir nicht schaden kannst!“ Katschu riß weit die Augen auf. Dort, wo er die Irrlichter zu sehen geglaubt hatte, bevor der Geist des Bösen über ihn gekommen war, erhob sich plötzlich ein dunkler Schatten. Rasend schnell kam das Ding über das nächtliche Meer herüber und entpuppte sich als überdimensionale Faust. „Ja, zerschmettern werde ich dich!“ grollte es von der Nachbarinsel - über eine Entfernung von mehreren Kilometern hinweg. Für Katschu gab es kein Ausweichen. Mit aller Kraft seines geschulten Geistes stemmte er sich dagegen. Die Faust traf ihn. Sie war keine feste Materie, sondern die Teilmaterialisierung magischer Energie. Katschu fühlte sich davon trotzdem hinweggewischt. Ein letztes Aufflackern seines Geistes. Dann war da nichts mehr...
     
    *
     
    Es gab noch einen Menschen, der etwas von den Ereignissen in dieser Nacht mitbekam: Niels Orsted, ein Playboy, der mit seiner kleinen Jacht den Atlantik durchkreuzte. Das kleine Schiff trieb auf der See. Niels Orsted hatte im Moment selbst Wache. Am frühen Morgen wollten er und seine Freunde weiterfahren - in Richtung Azoren, um dort einen Tag oder mehr zu verbringen: Es kam ganz darauf an, ob es ihnen gefiel. Da die See ruhig war und dem Schiff keine Gefahr drohte, hatte Niels das Steuer festgeklemmt. Alles war still. Man hörte nur das Plätschern des Wassers an den Wandungen. Niels saß auf einem Stuhl und hatte die Beine hochgelegt. In dieser Stellung war er eingenickt.
    Er wußte im Moment nicht, ob er wieder erwacht war oder noch träumte. Im seltsamen Bereich des Halbschlafes erreichte ihn der drohende Impuls: Er spürte die Gegenwart eines mächtigen Geistes. Doch der Geist hatte es nicht auf ihn abgesehen. Niels Orsted wußte, daß nur wenige Kilometer vor ihm die ersten Inseln begannen. Hier, unter der Jacht, gab es noch den Abgrund eines tiefen Meeresgrabens. Anker setzen war unmöglich. Deshalb ja auch seine Wache.
    Der Playboy vermeinte auf einmal, außerhalb des Bootes zu sein. Der Abgrund unter ihm wurde ihm bewußt und jagte ihm Angst ein. Der drohende Geist griff mit seiner magischen Kraft aus, um einen Menschen zu zerschmettern. Die Restenergie reichte, um Niels fast in den Wahnsinn zu treiben.
    Als er wieder die Augen aufschlug, waren Stunden vergangen. Verständnislos blickte er umher. Er konnte nicht begreifen, was er erlebt hatte. Ein dumpfer Schmerz war davon in seinem Kopf zurückgeblieben. Er tippte auf einen schlimmen Alptraum, mochte aber selber nicht recht daran glauben, daß es nicht mehr war...
    Ruckartig richtete er sich auf. Es wurde ihm erst jetzt bewußt, daß seine Wachzeit längst vorbei war. Er zermarterte sein Gehirn. Und da erkannte er, daß ein Rest geblieben war: Niels Orsted erinnerte sich an die Gegenwart des fremden Geistes. Eine erschreckende Sache. Deutlich war in seiner Erinnerung jedoch auch das Bild eines Mannes in ärmlicher Kleidung verankert. Der Mann schien Fischer zu sein. Da waren Boote, die in der sanften Dünung schwankten, nur halb auf das Land gezogen. Der Mann saß auf einem Stein. Und über das Wasser raste ein dunkler Schatten heran, um den Einsamen zu zerschmettern. - Zu zerschmettern, ja, das hatte Niels deutlich „gehört“: Diese Worte waren benutzt worden.
    Der Playboy war im höchsten Maße verwirrt. Er wurde aus dem Vorgang einfach nicht klug. Gab es wirklich Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich der Erklärung durch den gesunden und wachen Verstand eines Menschen entzogen? Bisher hatte Niels Orsted daran gezweifelt. Diese Zweifel waren jetzt teilweise beseitigt. Im Nachhinein bekam Niels noch das große Zittern. Es wurde ihm nämlich bewußt, daß das, was er abbekommen hatte, nur ein winziger Teil der Energie gewesen war, die hier getobt hatte. Nur ein winziger Teil...
    Er dachte wieder an den einsamen Fischer. Was, zum Teufel, war da vorgegangen? Und wieso war er Zeuge geworden? Die letzte Frage beschäftigte ihn am meisten.
    Endlich stand er auf und ging in die große Kabine hinunter. Acht Menschen fanden in ebenso vielen Kojen Platz. Nur eine Koje war leer. Sie gehörte Niels Orsted. Längst hätte die reguläre Wachzeit von Berry Redliff beginnen müssen. Niels ging zur Koje des Freundes und rüttelte Berry wach. Gespannt beobachtete er den Amerikaner. Berry Redliff benahm sich ganz normal. So wie immer. Verschlafen schlug er die

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