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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.A. Hary
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Augen auf und blickte verständnislos um sich. Zunächst. Niels hatte die Notbeleuchtung eingeschaltet, um die anderen nicht zu stören. Das Licht reichte aus, um Berrys Gesicht deutlich zu sehen. Der Amerikaner begann zu begreifen, wo er sich befand: Auf der Jacht, mitten auf dem Meer. Er nickte Niels grinsend zu, der daraufhin wieder an Deck zurückkehrte.
    Tief sog er dort die Meeresluft in seine Lungen. Flüchtig dachte er an Stockholm, wo er geboren war. Er bedauerte alle, die nicht, wie er jetzt, diese reine Luft einatmen konnten. Seine Augen richteten sich auf den Horizont. Ein seltsamer Glanz entstand in ihnen. Niels Orsted wurde das nicht bewußt. Schon jetzt war er im Banne des Bösen, ohne es selbst auch nur zu ahnen. Noch schlummerte es in seinem Innern, doch der Keim war gesetzt. Die Saat würde aufgehen, sobald Gelegenheit dazu war...
     
    *
     
    Berry Redliff war verschlafen und damit auch verstimmt. So wie immer. Er raffte seine Kleidung zusammen und stieg hinein. Dann löschte er das Licht und betrat die schmale Treppe, die nach oben führte. An der Reling erkannte er einen hohen Schatten. Das war Niels Orsted. Starr schaute der Freund über das Meer, als würde es dort etwas Interessantes zu sehen geben. Berry Redliff schauderte es. Nicht nur, weil die Nacht kühl war. Er hatte auf einmal so eine seltsame Ahnung: Irgend etwas stimmte hier nicht! Niels Orsted war nicht so wie immer. Außerdem erschien Berry das Meer zu ruhig. Es wurde ihm dabei bewußt, wie einsam sie im Grunde genommen waren. So weit das Auge reichte, nichts als endlos erscheinende Wasserwüste. Der Himmel war leicht bedeckt. Kein Stern war stark genug, sein Licht durch die Wolkendecke schimmern zu lassen. Auch dem Mond gelang es nur ab und zu, sichtbar zu werden. Dennoch lag über den tanzenden Wellen ein diffuser Schein. Das Ganze konnte in der Tat Beklemmung in einem wachrufen. Doch war es nicht das, was Berry Redliff so unangenehm berührte. Vielleicht war es vielmehr die Ahnung des Kommenden?
    Niels Orsted schien den Freund nicht gehört zu haben. Als sich Berry dicht hinter ihm räusperte, zuckte er erschrocken zusammen und fuhr herum. Berry erkannte das Brennen in den Augen des anderen und fühlte, wie etwas nach seinem Verstand zu greifen versuchte. Dann war der Eindruck verschwunden. Niels lächelte. „Du hast mich aber erschreckt, Berry!“
    Berry Redliff schluckte schwer. Ein imaginärer Kloß hatte sich in seiner Kehle gebildet. „So?“ machte er.
    „Ich hörte dich nicht kommen, war ganz in Gedanken versunken gewesen...“ In den Blick von Niels kam etwas Lauerndes. „Ja, ich habe über diese Nacht nachgedacht.“
    „Wie?“ fragte Berry scheinbar desinteressiert. Er schüttelte den Kopf. In der Tat, da war etwas mit Niels. Er hatte sich verändert. Wieso? Was war denn geschehen - in den letzten Stunden? Berry blickte sich um. Der Deckaufbau, hinter dem sich die Überdachung für das Ruder befand. Sie standen seitlich davon. An der Vorderseite war die Luke noch offen, durch die Redliff heraufgekommen war. In dem diffusen Licht wirkte das Schiff wie ein dunkler Schatten. Berry schauderte es. Ja, er hatte sich nicht geirrt. Irgend etwas lag in der Luft.
    Niels Orsted beobachtete den Freund. „Hast du es denn auch bemerkt?“
    „Was soll ich denn bemerkt haben?“ Berry wandte sich dem Schweden wieder zu.
    Niels zuckte mit den Achseln. Er lächelte noch immer. „Ach, nichts von Bedeutung.“
    Berry spürte aufkeimende Wut. Seine Rechte schnellte vor, krallte sich um den Oberarm des Schweden. Niels Orsted hatte sich gerade abwenden wollen. Er verhielt in der Bewegung. „WAS ist nicht von Bedeutung?“ knurrte Berry gereizt.
    Niels schüttelte seine Hand ab und entgegnete, ohne dabei den Freund anzusehen: „Ich habe geträumt, nichts weiter!“ Plötzlich barg er das Gesicht in den Händen. Er hörte etwas, was Berry Redliff nicht hören konnte: Es war Niels, als dringe eine fremde Melodie über das endlose Wasser zu ihm hin. Irrte er sich oder schlugen die Wellen prompt höher? War da nicht ein dunkles Etwas, was die Fluten durchpflügte? Beobachteten ihn nicht glühende Augen? Die eigenartige Musik verstärkte sich. Ein schauriges Gelächter wehte herüber, die Melodie übertönend. Es - es hat mich entdeckt! dachte Niels bestürzt. Nein, ich bin nicht wahnsinnig geworden! redete er sich ein. Es - es war auch kein bloßer Traum gewesen! Ich - ich habe den Dämon wirklich gesehen, wie er vernichtend zugeschlagen

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