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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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den Schein zu wahren, nur damit du glücklich bist.«
    »Den Schein? Was meinst du damit?«
    Ich antwortete nicht.
    »Oh mein Gott … Du bist doch kein Wær, oder?«
    Ich stand auf und nahm die Kiste. »Danke für die Sachen.« Ich würde mir nicht die Mühe machen, sie aufzuklären.
    »Seph, nein. Nein! Du bist meine einzige Freundin!«
    »Meine Großmutter sagt, um eine Freundin zu haben, muss man selbst eine sein. Ich würde dir vorschlagen, du bist den Gleichgesinnten, die denselben Weg wie du gehen, eine Freundin, denn mein Weg verläuft nicht einmal in deiner Nähe. Sie können dir helfen, ich kann es nicht, egal was ich auch tue. Ich wünsche dir alles Gute, Nancy. Wirklich. Lebe das Leben, das du für dich gewählt hast, aber lebe es ohne mich.«
    Die Stunde war noch nicht um, deswegen parkte ich vor dem Supermarkt und ging hinein. Ich fand Johnny in dem Gang mit den Keksen, wo er glotzende ältere Damen höflich grüßte und Männern freundlich zunickte. Dann stellte er seinen Einkaufswagen neben eine Mutter mit zwei Kleinkindern ab, die in einem extralangen Wagen in Kindersitzen festgeschnallt waren. Die Mutter bemerkte Johnny nicht, weil sie aufmerksam den Text auf einer Gebäckpackung studierte. Ihr älterer Sohn sah zu, wie Johnny vier Schachteln Oreos in seinen Wagen legte, und sagte: »Ist deine Mami nicht böse auf dich, weil du dich angemalt hast?«
    Die Mutter drehte sich um und schwieg verblüfft, als sie Johnny sah. »Nein«, antwortete Johnny dem kleinen Jungen. »Aber ich habe mich auch nicht selbst angemalt. Als ich klein war, habe ich eines Abends meine Malstifte nicht aufgeräumt, wie ich es eigentlich hätte tun sollen. Dann ist der schwarze Mann gekommen, hat mich am ganzen Körper angemalt, und ich habe die Farbe nie wieder abbekommen. Hör also besser auf deine Mutter.«
    Mit zwei Paketen Kekse schützend unter ihrem Arm verborgen schob die Mutter eilig ihre kleine Brut um die Gangecke in Sicherheit. Ich hörte noch, wie der Jüngere sagte: »Oh, wow, Joshua! Heute kriegen wir sogar zwei verschiedene Sorten Kekse!«
    Leise näherte ich mich Johnny und wollte gerade vorwurfsvoll mit dem Fuß auf den Boden tippend fragen, ob es seine Art war, junge Mütter zu erschrecken, da schnupperte er und drehte sich zu mir um. »Red!«
    »Das hätte ich gerne mit einer Kamera aufgenommen.«
    »Warum?«
    »Du und ein Wagen voller Oreos«, ich warf einen Blick in den Einkaufswagen, »Steaks und … «, ich hob zweifelnd eine Augenbraue, »alle der Menschheit bekannten Gewürze.«
    »Essen macht nur Spaß, wenn es auch nach etwas schmeckt. Warte, bis wir erst in der Obst- und Gemüseabteilung sind. Einige Kräuter schmecken auch getrocknet ganz gut, andere nur frisch.«
    »Na, wenn sich einer mit Frische auskennt, dann wohl du.«
    Nachdem ich ihm durch die Gemüseabteilung gefolgt war und wir bezahlt hatten, schob Johnny den Einkaufswagen über den holprigen Parkplatz und verstaute die Tüten im Kofferraum des Avalon. Ich sah zu, wie er sorgsam die Tiefkühlsachen zusammenpackte und die Schachteln der Frühstücksflocken so um das frische Gemüse, das Brot und die Donuts arrangierte, dass nichts davon zusammengedrückt wurde. Er machte mir Angst. Nicht weil er so überordentlich war, sondern weil er so fürchterlich häuslich wirkte. Genauso wie ich früher.
    Göttin, wie sehr hatte sich mein Leben verändert! Die Schutzbanne meines Hauses waren wirkungslos, und mein persönlicher Schutzwall bröckelte unter Johnnys ständigem Einfluss. Nichts würde je wieder so sein wie vorher.
    Ich stand noch immer am Auto und starrte ihn an, als er den Kofferraum schloss. Ich hatte ihm kein bisschen geholfen. »Red?«
    »Was?«
    »Stimmt was nicht?«
    »Nein.«
    »Okay. Dann kannst du jetzt einsteigen. Ich bringe den Einkaufswagen noch zurück.«
    »Okay.«
    Johnny drehte sich um, doch ich packte ihn, küsste ihn mitten auf dem Parkplatz im Licht der Straßenlampen und fuhr ihm mit den Fingern durch sein Haar. Als er sich von seiner Überraschung erholt hatte, fasste er mich so fest um die Taille, dass ich seine Kraft auch in anderen Teilen meines Körpers spürte. Er zog mich an sich. Seine Finger fuhren über meine Wirbelsäule und schoben sich unter den Bund meiner Jeans. Ich ließ meine Zunge in seinen Mund gleiten.
    »Wow«, hauchte er, als sich unsere Lippen voneinander lösten, »Apfelsaft.«

29
    Wir fuhren nach Hause.
    Ich versuchte meine Schultern zu lockern, was gar nicht so einfach war, da ich am Steuer

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