Teufelskuss und Engelszunge - Jones, E: Teufelskuss und Engelszunge
küsste ihren Bauch, neckte ihren Nabel mit der Zunge. Dann kam er wieder hervor, zog ihr die Stiefel von den Füßen und machte sich an ihrer Hose zu schaffen.
Marafella war viel zu perplex, um sich gegen ihn zu wehren. Ein Teil von ihr wollte es sogar so, auch wenn sie das nicht verstand. Sie wollte sich von ihm ausziehen lassen, nackt vor ihm liegen und von ihm betrachtet werden. Der Moment überwältigte sie, und Ben anscheinend ebenso. Als sie sich hüllenlos vor ihm auf dem Bett rekelte, erkannte sie, wie sich seine Augen weiteten und die Gier darin zu einer wahren Besessenheit anschwoll. Sie gefiel sich gut in ihrer Rolle. Sie wusste, dass sie, wie alle Engel, einen perfekten Körper besaß.
Ben stieg vom Bett, jedoch ohne den Blick von ihr abzuwenden. Er schälte sich ebenfalls aus seiner Kleidung, bis er splitterfasernackt vor ihr stand. Auch er war gut gebaut. Hätte Marafella es nicht besser gewusst, hätte sie schwören können, er wäre von den Oberen erschaffen worden. Sie starrte auf sein Glied, das groß und steil aufragte, und musste an die Frau in diesem seltsamen Raum voller Menschen denken. Wie es wohl war, einen Penis in den Mund zu nehmen? Ihn zu schmecken und an ihm zu saugen? Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe. Offenbar gab sie Ben damit ein Zeichen, denn augenblicklich stürzte er sich regelrecht auf sie. Er küsste und berührte sie überall, drängte sie dazu, ihre Beine zu spreizen. Dann spürte sie sein hartes Glied an ihrer Scham und erschauerte in einer nicht mehr enden wollenden Lustwelle. Er drang in ihre feuchte Spalte, stieß tief in sie hinein und sie bäumte sich ekstatisch unter ihm auf. Willenlos ergab sie sich dem Rhythmus, in dem er sich immer wieder vor und zurück bewegte. Es war wie eine Erschütterung, die sie bis in den letzten Winkel ihres Inneren spürte. Gerade als sie glaubte, eine Steigerung wäre nicht mehr möglich, wurde sie von einem heftigen Schwall der Wollust erfasst. All ihre Muskeln verkrampften sich für einen kurzen Moment, nur um sich gleich darauf in einem herrlichen Gefühl der Erlösung wieder zu lockern.
Ben stieß noch einmal in sie, ehe auch er aufstöhnend zum Innehalten kam und sich anschließend offensichtlich kraftlos von ihr rollte. Er legte sich neben sie auf den Rücken. Keuchend starrte er zur Decke hinauf. Marafella legte sich auf die Seite, um ihn eingehend zu beobachten. Sie war so erfüllt und dankbar für die wundervollen Empfindungen, die Ben ihr soeben beschert hatte.
»Was war das?«, fragte sie.
»Was war was?«
»Na, das, was wir gerade getan haben?«
»Sex.«
Marafella stützte den Kopf mit einer Hand ab. Sie überlegte, kam jedoch schnell zu dem Ergebnis, dass sie im Himmel niemals von so etwas wie Sex gehört hatte. Der Gedanke erschrak sie ein wenig. Sie musste sich unweigerlich eine Frage stellen: »Ist das etwas, das normalerweise nur böse Menschen tun? Kommen sie deswegen in die Hölle?«
Ben lachte laut auf. Er schüttelte den Kopf und wollte sich gar nicht wieder beruhigen. Konnte es denn tatsächlich sein, dass ihre Frage so lächerlich war?
»Nein«, sagte er schließlich und rieb sich über die Augen, die inzwischen feucht glänzten. »Das ist etwas, das alle Menschen tun. Auch die, die in den Himmel kommen.«
»Das glaube ich nicht.« Was für eine dreiste Behauptung! Wenn das stimmte, dann hätte sie doch etwas davon wissen müssen.
»Ihr da oben scheint wirklich eine Menge zu verpassen.«
»Das meinst du nicht so«, sagte sie bestimmend. Sie drehte sich auf den Bauch, vergrub ihre Arme unter einem Kissen und legte den Kopf darauf ab. Eine tiefe Müdigkeit erfasste sie. Gähnend schloss sie die Augen. Zwar sagte Ben noch etwas, doch Marafella nahm seine Worte nur als undeutliches Nuscheln wahr. Dann wurde alles dunkel.
10.
Beelzebub setzte sich auf und betrachtete seinen schlafenden Engel. Sie sah so schön aus, so friedlich, und selbst durch das gemeinsame sexuelle Erlebnis hatte sie nichts von ihrem Schimmer der Reinheit verloren. Er zog die Decke über ihren nackten Körper und küsste sie auf die Schulter, ehe er das Bett verließ.
Auf leisen Sohlen schlich er sich hinüber zu dem großen Fenster und warf einen Blick hinaus. Mittlerweile graute der Morgen. Die Seele hatte die Disco gewiss längst verlassen und befand sich nun wieder an einem unbestimmten Ort. Vielleicht hätte er sich doch nicht so kopflos mit Marafella vergnügen sollen. Jetzt mussten sie wieder von vorne
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