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Teufelsleib

Titel: Teufelsleib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Ahnung! Außerdem geht Sie das einen feuchten Kehricht an, ob ich mir Sorgen mache oder nicht. Kapiert?«
    »Ich hab’s kapiert, aber es gibt mir zu denken. Ich könnte unter Umständen auf den Gedanken kommen, dass Sie etwas mit dem Verschwinden Ihrer Frau zu tun haben …«
    »Hahaha! Vielleicht werfen Sie mir auch noch vor, sie umgebracht zu haben. Dass ich nicht lache!«
    »Gab es zwischen Ihnen und Ihrer Frau häufig und speziell in letzter Zeit Streit? Vielleicht auch gestern? Haben Sie sich oft gestritten, und kam es dabei zu Gewalttätigkeiten?«
    Maurer verzog den Mund zu einem abfälligen Grinsen. »Nee, gestern haben wir nicht gestritten. Alles andere fällt unter den Begriff Privatsphäre.«
    »Dann muss ich daraus schließen, dass Sie Ihrer Frau gegenüber gewalttätig wurden …«
    »Schließen Sie doch, was Sie wollen. Das geht Sie nichts an, verstanden? Sonst noch was?«
    »Könnte es sein, dass Ihre Frau nicht nach Hause kommt, weil sie Angst vor Ihnen hat?«, fragte Brandt und sah Maurer durchdringend an, ein Blick, dem Maurer nur sehr kurz standhielt.
    »Bullshit! Warum soll die Angst vor mir haben? Schauen Sie sich doch mal um, alles ordentlich. Meine Frau fühlt sich wohl hier, und die Kinder auch. Keine Ahnung, was Sie mir unterstellen wollen, aber sie ist bestimmt nicht meinetwegen nach Hause gekommen …«
    »Sie meinen, sie ist bestimmt nicht Ihretwegen
nicht
nach Hause gekommen. Aber gut, lassen wir das mal so stehen. Was für einen anderen Grund könnte es geben, dass sie nicht nach Hause gekommen ist? Fällt Ihnen da was ein?«
    »Nein. Mein Gott, vielleicht hat sie in der Firma übernachtet …«
    »Ihre Tochter hat gesagt, dass Ihre Frau
immer
zuverlässig war und
immer
morgens hier war. Also, welcher Grund würde Ihnen einfallen, dass sie heute nicht hier ist?«
    Maurer fuhr sich mit beiden Händen durch das fettige Haar. »Was weiß ich! Finden Sie’s doch raus, Sie sind der Bulle. Ich weiß nicht, wo sie ist, ich weiß nicht, warum sie nicht hier ist, ich weiß überhaupt nichts. Reicht Ihnen das?«
    »Muss es wohl. Haben Sie ein aktuelles Foto Ihrer Frau?«
    »Nee.«
    »Gut, dann war’s das. Ich werde mich noch einmal kurz mit Ihrer Tochter unterhalten. Allein.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie haben mich schon verstanden. Und bitte, bleiben Sie von der Tür weg, ich kann es nicht ausstehen, wenn jemand lauscht. Gehen Sie am besten ins Schlafzimmer.«
    »Machen Sie doch, was Sie wollen. Gottverdammte Scheiße!«, fluchte Maurer und verschwand im Schlafzimmer.
    Brandt klopfte an die Kinderzimmertür und trat ohne Aufforderung ein. Lara und Tobias saßen auf einem Bett, den Blick erwartungsvoll auf ihn gerichtet.
    Nachdem er die Tür geschlossen hatte, setzte er sich auf einen Stuhl und sagte zu Lara: »Du hast mir vorhin im Präsidium gesagt, dass eure Mutter euch immer an Wochenenden, wenn sie arbeiten musste, zu eurer Tante nach Bieber gebracht hat. Dann wäre heute ja wieder so ein Tag. Ich würde vorschlagen, dass ich euch dorthin bringe und auch gleich ein paar Worte mit eurer Tante wechsle. Ich denke, ihr seid dort besser aufgehoben als hier. Oder was meinst du?«
    »Hm.«
    »Wann hat eure Mutter euch normalerweise dorthin gebracht?«
    »Meistens mittags direkt nach der Schule. Manchmal hat unsere Tante uns auch abgeholt, wenn Mutti früher zur Arbeit musste.«
    »Aber heute wollte sie euch hinbringen, wenn ich dich richtig verstanden habe?«
    »Ja.«
    »Und wie seid ihr nach Bieber gekommen? Mit dem Bus?«
    »Ja.«
    »Okay, heute werde ich euch fahren. Ich gehe mal davon aus, dass eure Tante nicht arbeitet.«
    »Doch, sie arbeitet, aber sie hat ihr Büro zu Hause. Sie ist Übersetzerin und ihr Mann Lehrer. Nur manchmal muss sie zu einem Kunden fahren, um die Übersetzungen mit ihm zu besprechen. Heute wird das wohl so gewesen sein.«
    »Hast du ein aktuelles Foto deiner Mutter gefunden?«
    »Ja, hier«, sagte Lara und reichte es Brandt. »Das hat Tante Miriam zu Weihnachten aufgenommen.«
    »Sehr gut«, sagte Brandt und betrachtete das Foto der hübschen Frau. Warum ist sie noch immer mit diesem Nichtsnutz zusammen?, fragte sich Brandt. Sie könnte doch was viel Besseres haben.
    Er steckte das Foto in die Innentasche seiner Jacke und fragte Lara: »Sollen wir erst bei eurer Tante anrufen?«
    »Sie ist um diese Zeit fast immer zu Hause. Wenn nicht, dann warten wir eben, bis sie kommt.«
    »Ich habe aber nicht so viel Zeit, ich muss noch eine Menge erledigen«, sagte

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