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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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das Phantombild. „Ich glaube, er fühlt sich von Lieutenant Jackson abgewiesen. Sie war nicht gewillt, sein Spiel mitzuspielen. Das hat ihn verärgert, und diesen Ärger lässt er an denen aus, die ihr nahestehen.“
    Hm„, sagte Sansom. „Wie können Sie nachts noch schlafen?“
    Taylor zuckte mit den Schultern. „Gar nicht. Oder zumindest nicht viel.“
    Sie schwiegen für einen Moment. Sansom schien das Gespräch mit neuer Energie, neuer Tatkraft zu erfüllen. Sie entließ ihre beiden Agents mit einem kurzen Nicken, wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, und lächelte dann Taylor und Baldwin an.
    „Das klingt nach einem guten Zeitpunkt, um ihn endlich zu fassen. Warum, glauben Sie, hat er Sergeant Fitzgerald am Leben gelassen? Und wo wird er Ihrer Meinung nach als Nächstes hinziehen?“
    „Fitz war eine Warnung“, sagte Taylor. „Er war nur ein Pfand, eine Möglichkeit, meine Aufmerksamkeit zu erregen. Wohin der Pretender als Nächstes unterwegs ist, kann man nur raten. Es gibt bei ihm keine vorhersehbaren Muster.“
    „Sieht so aus, als hätte die Warnung funktioniert“, merkte Sansom an. „Immerhin sind Sie hier.“
    Taylor nickte nur. Schweigen legte sich über den Raum. Sansom beobachtete sie eine Minute, dann rutschte sie mit ihrem Stuhl näher heran.
    „Ich will dabei sein. Ich will Ihnen helfen, ihn aufzuspüren. Lassen Sie mich erzählen, was wir bislang haben, und dann ermitteln wir von da aus weiter.“
    „Ich bezweifle stark, dass er noch in North Carolina ist“, sagte Baldwin. Sein Blackberry piepte; er warf einen Blick auf das Display. Taylor spürte, wie seine Haltung sich veränderte, er ein kleines bisschen die Schultern straffte. Was war da los?
    Sansom schien die Veränderung in Baldwin auch nicht zu entgehen. Sie beugte sich mit glänzenden Augen vor und tippte mit dem Finger auf die Mappe. „Hören Sie mir gut zu, Dr. Baldwin. Wir werden so tun, als wäre er immer noch in North Carolina. Zumindest so lange, bis wir etwas anderes erfahren. Ich habe jeden Zentimeter des Boots und des Wohnwagens in Asheville von den Kriminaltechnikern untersuchen lassen. Sie wollen Spuren? Ich habe Unmengen davon. Und ich tausche sie gegen die Chance, hier dabei zu sein.“
    Baldwin löste seinen Blick von seinem Handy und räusperte sich. Taylor hörte die Anspannung in seiner Stimme.
    „Agent Sansom, das hier ist kein Spiel. Die Regeln stellen nicht Sie auf. Sie tauschen keine Informationen, Sie geben Sie mir freiwillig und treten dann beiseite und lassen mein Team sich um die Sache kümmern. Wenn Sie das tun und wir ihn fassen, werden Sie die Anerkennung erhalten, die Sie und Ihr Team verdient haben. Glauben Sie mir, ich will, dass jeder hierbei gewinnt. Im Moment müssen Sie mich und Lieutenant Jackson jedoch entschuldigen, fürchte ich. Wir werden bei einer weiteren Besprechung erwartet.“
    Sansom reagierte sichtlich gereizt. „Im Moment gibt es nichts Wichtigeres als diesen Fall hier. Ich kann Sie beide als wichtige Zeugen festhalten, wenn ich will. Aber ich glaube nicht, dass das nötig ist. Ich will nur helfen. Sie brauchen mich hierbei. Ich habe bereits die Erlaubnis meiner Vorgesetzten, mich Ihrer Task Force anzuschließen.“
    Taylor sah den Sturm, der in Baldwins Augen aufzog. Normalerweise wurde ein Hilfsangebot von einem offensichtlich fähigen Agent immer gerne angenommen, aber Sansom war die Sache falsch angegangen. Hinzu kam, dass Baldwin ihr eindeutig nicht traute. Nein, ohne sie wären sie besser dran.
    „Wir haben noch gar keine Task Force zusammengestellt, und ich weiß auch nicht, ob wir das tun werden. Also nein, Agent Sansom. Ich brauche Sie nicht. Ich habe bereits ein Team, in dem alle wichtigen Positionen besetzt sind.“
    Einen Moment lang starrten Sansom und Baldwin einander in die Augen, als wollten sie schauen, wer zuerst den Blick abwendete. Dann klingelte Baldwins Handy. Er ignorierte es und hielt den Blick auf die SBI-Agentin gerichtet. Taylor wartete, dass er den Anruf annehmen würde, doch er ließ es klingeln, bis es mit einem Piepen aufhörte, was bedeutete, dass der Anruf auf die Mailbox umgeleitet worden war. Kaum hatte das Klingeln aufgehört, fing es auch schon wieder an.
    Sansom lächelte, und Taylor spürte, dass irgendetwas fürchterlich falsch lief. Aus dem Augenwinkel warf sie Baldwin einen Blick zu und sah, dass seine rechte Hand an seiner Waffe lag. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er seinen Arm bewegt hatte. Sofort war sie

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