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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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damit er sich vorbereiten konnte. Dann traten sie ein. Fitz lag still und erschöpft in dem Krankenhausbett.
    Sein gesundes Auge war geschlossen, das fehlende Auge unter einem dicken Verband versteckt, der, anders als der am Morgen, blütenrein und weiß war.
    „Hey, du“, sagte sie leise. Er schlief nicht und drehte seinen Kopf in ihre Richtung. Der geisterhafte Schatten eines Lächelns zeigte sich um seine Mundwinkel. Seine Stimme war von der Narkose noch ganz rau.
    „Selber hey. Was ist passiert? Wieso bin ich in Nashville? Als ich aufwachte, stand Lincoln neben mir. Eine Sekunde dachte ich, ich träume, dann hat der Kerl seinen Mund aufgemacht.“ Er wurde von einem Hustenanfall geschüttelt.
    Baldwin schenkte ihm schnell ein Glas Wasser ein und hielt ihm den Strohhalm an den Mund, damit er trinken konnte. Der Husten ebbte ab.
    Taylor zog sich einen Stuhl heran und legte eine Hand leicht auf Fitz’ Arm.
    „Wie geht es dir? Was haben die Ärzte mit dir angestellt?“
    Sein Räuspern hörte sich an wie Stoff, der reißt. „Verdammte Narkose. Ich weiß es nicht. Für mich war das alles unverständliches Gebrabbel. Das Einzige, was ich mitbekommen habe, ist, dass ich in ungefähr einem Monat ein nigelnagelneues Auge bekomme. Scheint, als wäre alles gut gelaufen.“
    „Hast du Schmerzen?“
    „Nein. Ich bin immer noch high von den Medikamenten. Das wird vermutlich aber nicht ewig anhalten. So, jetzt erzähl, was war los?“
    Taylor berichtete ihm von der Katastrophe, die sich am Morgen ereignet hatte. „Wir hatten keine andere Wahl, als dich hierhin umzuleiten. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, dass es sich um eine weitere Falle in einem unergründlichen Masterplan handelt … Ehrlich gesagt stehe ich immer noch ein wenig unter Schock.“
    Fitz stieß einen leisen Pfiff aus. „Ja, irgendetwas hat sich an der Sache nicht richtig angefühlt. Ich dachte, das liegt an den Medikamenten, aber ich hätte schwören können, dass ich Sansoms Stimme vorher schon einmal gehört hatte. Und ich meine vorher vorher, als wir immer noch auf dem Boot waren. Es ergab irgendwie keinen Sinn, dass sie sowohl auf dem Boot als auch auf dem Polizeirevier war. Ich wusste, mit ihr stimmt etwas nicht, aber ich konnte es dir nicht sagen. Es tut mir so leid. Wenn ich einen Weg gefunden hätte, wäre das alles vielleicht nicht passiert. Ich war so verwirrt …“
    Sie nahm seine Hand.
    „Tu dir das nicht an. Die falschen Agents hatten einen sehr ausgeklügelten Plan. Wenn du etwas gesagt hättest, hätten sie uns vermutlich alle getötet. Kannst du jetzt, wo wir in Sicherheit sind, darüber reden, was passiert ist? Ich hatte in Nags Head das Gefühl, das du etwas zurückhältst, ich wusste nur nicht, warum. Jetzt, da das geklärt ist, kannst du mir vielleicht nähere Einzelheiten verraten?“
    Fitz legte seinen Kopf zurück auf das dünne, billige Kissen, das unter seinem Gewicht leise raschelte. Er stieß einen tiefen, schweren Seufzer aus, bei dem sich Taylors Magen schmerzhaft zusammenzog.
    „Wenn du noch nicht so weit bist …“
    „Nein, ist schon in Ordnung. Sie fehlt mir nur so, weißt du? Es ist meine Schuld, dass alles so schiefgelaufen ist.“ Seine Stimme war müde, leise. „Erinnerst du dich, dass wir unten in Barbados unser Antriebsrad verloren haben?“
    „Ja“, erwiderte Taylor. „Du hast angerufen, weil du den Pretender in Susies Nähe gesehen hattest.“
    Bei der Erwähnung ihres Namens zuckte Fitz zusammen. „Ja. Der Schweinehund ist mit ihr zusammengestoßen. Sie hat alles auf den Boden fallen lassen. Ich habe es durch das Fernglas mit angesehen. Das verdammte Arschloch hat die Päckchen aufgehoben und ihr in die Hand gedrückt, dann hat er sich umgedreht und in meine Richtung gegrüßt. Er wusste genau, wo ich war. Danach verschwand er. Das fehlende Motorteil kam am nächsten Tag, wir haben das Boot repariert und unsere Route Richtung Norden fortgesetzt. In Miami hatte er uns wieder eingeholt. Sie waren zu viert und trugen alle Masken, diese schwarzen Dinger, die man von Terroristen kennt. Wie nennt man die noch mal?“
    „Balaklavas“, warf Baldwin ein.
    „Genau. Aber auf ihre war ein Totenkopf aufgedruckt – nur der Unterkiefer und die Nase. Das sah wirklich gruselig aus – ein Totenschädel mit lebendigen Augen.“ Er schüttelte den Kopf und zuckte kurz vor Schmerz zusammen – ob der emotionaler oder körperlicher Natur war, konnte Taylor nicht sagen. Sie machte sich aber Sorgen um ihn. Die Art,

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