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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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oder gesehen.“
    „Bis jetzt.“ Taylor schob ihren Teller von sich. Es war eine traurige Geschichte, aber sie empfand kein echtes Mitleid mit dem Mann, der sich zu dem Ding entwickelt hatte, dass sie seit einem Jahr verfolgte.
    „Eine so gewalttägige Vergewaltigung passt definitiv zu ihm. Ist das die einzige registrierte Straftat von ihm?“, fragte Baldwin.
    Der Chief reichte ihm eine Aktenmappe. „Ja. Das hier ist alles, was ich bei der kurzen Vorbereitungszeit habe zusammenstellen können.“
    Taylor nahm die Mappe, klappte sie auf und legte sie zwischen sich und Baldwin auf den Tisch. Die Akte war dünn, aber sie enthielt ein Bild. Taylor löste es aus der Heftung und hielt es ein wenig ins Licht, das durch das Fenster fiel. Er kam ihr überhaupt nicht bekannt vor. Sie versuchte, ihn im Kopf älter zu machen, mit etwas volleren Wangen und Gesichtsbehaarung, doch sie konnte ihn sich nicht richtig vorstellen. Das würden sie noch einmal professionell am Computer machen müssen. Auf jeden Fall hatte er keinerlei Ähnlichkeit mit dem Mann, den sie vor einem Jahr bei der Barkontrolle in Nashville gesehen hatte. Er hatte auch keinerlei Ähnlichkeit mit dem Phantombild, das sie erstellt hatten.
    Mühsam unterdrückte sie ihre Enttäuschung. Nur weil sie einen Namen und eine Geschichte hatten, bedeutete das nicht, dass nun alle Puzzleteile an ihren Platz fielen. Das wäre zu einfach, und nichts, was den Pretender betraf, war jemals einfach.
    „Was ist mit Betty? Ich würde gerne mit ihr sprechen, wenn das möglich ist“, sagte Baldwin.
    „Nein. Sie ist tot.“
    „Mann, unser Timing ist aber auch unschlagbar. Zu schade. Was ist passiert?“
    „Krebs. Brustkrebs, um genau zu sein. Wie ihre Mutter. Sie ist vor sechs Monaten gestorben. Ich habe die Benachrichtigung für unsere Akten erhalten.“
    Die Geschichte zu erzählen hatte beinahe eine Stunde gedauert. Der Himmel fing langsam an, sich dunkel zu färben. In den Bergen ging die Sonne im Winter früh unter. Taylor war unruhig; sie wollte etwas tun, sich die Stadt anschauen, ein Gefühl dafür bekommen, woher der Pretender, nein, woher Ewan Copeland stammte.
    Baldwin spürte diesen Wunsch.
    „Chief, wir können Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass sie das alles mit uns durchgegangen sind. Ich denke, wir werden uns noch ein wenig die Gegend anschauen, bevor wir uns früh schlafen legen.“
    „Natürlich. Wenn ich noch etwas für Sie tun kann, sagen Sie einfach Bescheid. Ich bin die ganze Nacht da. Sie können die Akte gerne mitnehmen, es ist nur eine Kopie. Ich habe das Original. Wenn Sie später noch Hunger bekommen, kann ich Ihnen das Barbecue-Restaurant ungefähr eine Meile die Straße hinunter empfehlen. Es ist neu.“ Er zeigte nach rechts.
    „Danke.“
    Sie erhoben sich alle, nahmen ihre Mäntel und Schals, und Taylor ließ sich von Baldwin in ihre Lammfelljacke helfen. Ihr Blick fiel auf Amy, die Kellnerin, die in einer Ecke stand und mit einem der Tellerwäscher lachte. Ihr kam ein Gedanke.
    „Chief, was ist aus Stephanie Sugarman geworden?“
    „Steph? Sie heißt heute Anderson und hat das Kind von Copeland bekommen. Es ist ein Mädchen. Ungefähr ein Jahr nach seiner Geburt hat sie den Besitzer des Point and Shoot geheiratet. Sie haben noch ein paar weitere Kinder bekommen. Die Stadt wimmelt förmlich von Anderson-Kindern, die Steph inzwischen schon zur Großmutter gemacht haben.“
    „Also wohnt sie immer noch hier in der Stadt?“
    „Ja. Direkt am Ende der Straße. Kurz vor dem Polizeirevier. Sie können es nicht verfehlen, es ist ein schönes Haus. Das Größte in der Straße. Dreigeschossig aus rotem Backstein mit braunen Fensterläden und einer breiten weißen Veranda. Vielleicht erwischen Sie sie sogar zu Hause; meistens passt sie nachmittags auf die Enkelkinder auf, bis deren Eltern von der Arbeit kommen.“
    „Was ist mit der Tochter?“
    „Ruth? Ein süßes Mädchen. Sie wohnt nicht mehr hier, kommt aber oft zu Besuch. Sie wissen ja, wie es ist, wenn sie groß werden.“
    Baldwin schüttelte dem Chief zum Abschied die Hand. „Wenn ich es richtig verstehe, läuft das Point and Shoot gut?“
    „Junge, Sie kennen das doch. Es sichert unsere Gehälter – deren mit den Umsätzen der Bar und meines mit den Betrunkenen, die sich auf dem Parkplatz prügeln. Passen Sie da draußen gut auf, okay?“
    Taylor schaute dem Chief hinterher, der zu seinem Streifenwagen ging und auf dem Weg dahin zum Gruß an seine Mütze tippte, als ein

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