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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Angestellter stand, um die frühmorgens ankommenden Gäste zu begrüßen.
    Miraflores war einer der exklusivsten Stadtteile von Lima. Die Straßen waren ruhig und verliefen zwischen gepflegten Rasenflächen, auf denen vereinzelte Palmen und Springbrunnen standen. Es gab auch eine überdachte Ladenstraße mit teuren Geschäften und Restaurants, die ebenso gut nach London gepasst hätten. Der ganze Stadtteil lag auf einer Art Klippe. Weit unten bildete die See einen riesigen Halbkreis, und wer über das Wasser blickte, konnte den Rest der Stadt erahnen, der sich jetzt unter einer Dunstglocke verbarg.
    HOTEL EUROPA. Eine Welle der Erleichterung durchflutete Matt, als er den Namen in großen weißen Buchstaben über der Eingangshalle sah. Und er bemerkte noch etwas. Anfangs war es ihm nicht aufgefallen, aber vor dem Hotel parkten zwei Polizeiwagen. Matt war sich absolut sicher, dass sie seinetwegen dort standen. Mr Fabian musste auf ihn und Richard gewartet haben, und als sie nicht aufgetaucht waren, hatte er Alarm geschlagen.
    Matt setzte sich in Bewegung, doch Pedro hielt ihn am Arm fest.
    »Ach ja.« Matt holte die Zehnpfundnote heraus und hielt sie dem Jungen hin. »Da, für dich. Und danke.«
    » No! « Pedro sah verängstigt aus. Er zeigte auf die beiden Polizeiwagen und stieß ein Wort aus, das in fast allen Sprachen ähnlich klingt. » Policía! «
    »Das ist schon in Ordnung, Pedro. Ich will mit ihnen sprechen.«
    Aber Pedro war besorgt. Er schüttelte den Kopf und schien nicht gewillt, Matt gehen zu lassen.
    Matt machte sich los und steckte sein Geld wieder ein. »Man sieht sich«, meinte er, obwohl er ziemlich sicher war, dass sie sich nie wieder sehen würden.
    Er ging zur Einfahrt und ins Hotel. Der Türsteher warf einen kurzen Blick auf ihn und entschied dann, ihn einzulassen. Er war ein Kind, und er war schmutzig – aber er war offensichtlich Europäer oder Amerikaner. Insgeheim war Matt überzeugt, dass der Mann Pedro nicht einmal in die Nähe des Hotels gelassen hätte.
    Matt betrat die Empfangshalle. Sie war riesig, und überall standen Ledersofas, antike Tischchen und gigantische Topfpflanzen. Spiegel verkleideten die Wände. Matt war noch nicht oft in einem Luxushotel gewesen, und schon gar nicht allein. Er fühlte sich unbehaglich in diesem riesigen Raum. Das Hotel Europa war der richtige Ort für reiche Touristen und Geschäftsleute, aber er war keines von beidem. Zwei förmlich gekleidete Frauen standen hinter dem Empfangstresen aus Marmor und sahen ihn mit einem Ausdruck aufgesetzter Höflichkeit an, als er auf sie zuging.
    »Ich brauche Ihre Hilfe«, sagte er.
    »Ja?« Die jüngere der beiden Empfangsdamen hörte sich überrascht an, als gehörte Helfen nicht zu ihrer Job-Beschreibung.
    »Mein Name ist…« Matt zögerte. Welchen Namen sollte er nennen? Er entschied, gar keinen anzugeben. »Ich war hier mit jemandem verabredet.«
    »Mit wem, bitte?«
    »Sein Name ist Mr Fabian.«
    Die Empfangsdame tippte etwas in einen Computer ein, dessen Tastatur unter dem Tresen verborgen war. Ihre Nägel klickerten über die Tasten. Einen Moment später schaute sie wieder auf. »Es tut mir Leid. Hier wohnt kein Mr Fabian.«
    »Vielleicht ist er kein Hotelgast.« Matt versuchte, nicht ungeduldig zu klingen. »Ich bin gestern erst angekommen. Ich war auf dem Weg hierher, um ihn zu treffen, aber ich wurde aufgehalten.«
    »Woher kommen Sie?«
    »Aus England.« Matt holte seinen Pass heraus.
    Die Frau schlug den Pass auf und betrachtete den Namen unter dem Foto. »Paul Carter?« Sie sah ihn merkwürdig an, als hätte sie damit gerechnet, dass er kommen würde. Die andere Frau nahm einen Telefonhörer in die Hand und wählte eine Nummer. »Wo ist Ihr Bruder?«, fragte sie.
    »Mein Bruder?« Matt begriff, dass sie Richard meinte. Er hatte also Recht. Sie wurden erwartet. »Ich weiß es nicht. Wo ist Mr Fabian?«
    »Mr Fabian ist nicht hier.«
    Die Frau neben ihr hatte jemanden am Apparat. Sie sagte etwas auf Spanisch und legte den Hörer dann wieder auf.
    Eine Seitentür öffnete sich.
    Vier Männer kamen heraus und marschierten auf Matt zu. Irgendwie hatte die Art, wie sie auf ihn zueilten, etwas Bedrohliches. Sie hätten auch aus einer Kneipe kommen können, angetrunken und gewaltbereit. Hätte Matt nicht die Polizeiwagen vor der Tür gesehen, dann hätte er die Männer für Soldaten gehalten. Sie trugen graue Hosen, die in den Stiefeln steckten, dunkelgrüne Jacken mit Reißverschluss und Schirmmützen. Ihr

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