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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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meint er damit?«, fügte sie hinzu.
    »Ich wollte es Ihnen erzählen«, sagte Matt, »aber ich habe es nicht getan, weil ich nicht wusste, ob es etwas zu bedeuten hat. Ich hatte nämlich Albträume von einem Schwan.«
    »Ich bin so dämlich!« Die Professorin schloss einen Moment lang die Augen. »Cygnus«, sagte sie. »Das ist lateinisch…«
    Alle sahen sie an.
    »… für Schwan«, beendete Richard den Satz für sie.
    Die Professorin hob eine Hand, um sie zum Schweigen zu mahnen. Matt konnte fast sehen, wie sich die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen. Ihre blauen Augen hatten nie lebhafter ausgesehen. Schließlich schaute sie auf.
    »Hört mal«, sagte sie. »Ich dachte, die Linien wären eine Warnung, aber vielleicht ist das nur zum Teil richtig. Stellen wir uns vor, sie wären mehr als das. Du bist nach Peru gekommen, um nach einem Tor zu suchen. Wir wissen immer noch nicht, wo es ist. Aber wenn es geschlossen ist, muss es etwas geben, was es geschlossen hält.«
    »Sie meinen… eine Art Schloss?«, vergewisserte sich Matt.
    »Genau. Und wenn das stimmt, könnte es doch auch eine Art Kombinationsschloss sein.«
    »Das kapier ich nicht«, sagte Matt.
    »Es ist ganz einfach. Denk dir die Nazca-Linien als Zeitschloss. Sie halten das Tor geschlossen – dafür wurden sie gemacht. Nur wenn die Sterne richtig stehen, wird sich das Tor öffnen und die Alten freilassen. So funktioniert es.«
    »Aber der Zweck des Tores ist doch, dass es sich nie öffnet«, sagte Richard.
    »Stimmt«, bestätigte die Professorin. »Deshalb haben die Torhüter auch dafür gesorgt, dass die Sterne nie richtig stehen. Aber in zwei Nächten ist die Sternenkonstellation fast perfekt. Es wird nur einer fehlen – «
    »Und Salamanda wird ihn ersetzen!«, unterbrach Matt sie. »Als ich in seinem Haus war, habe ich ihn belauscht.« Jetzt fiel ihm alles wieder ein. »Er hat etwas über einen silbernen Schwan gesagt. Und Koordinaten genannt. Er drang darauf, dass der Schwan rechtzeitig in Position sein müsste.«
    Matt verstummte. Plötzlich war ihm alles klar.
    »Ein Satellit«, sagte er.
    »Allerdings«, bestätigte die Professorin. »Diego Salamanda hat erst vor einer Woche einen neuen Satelliten gestartet. Es hat in den Zeitungen gestanden. Und er wird ihn in genau die Position bringen, an der Cygnus eigentlich sein müsste. Der Satellit wird das Muster vervollständigen. Das Zeitschloss wird aktiviert. Und dann…«
    »Dann wird das Tor aufgehen«, sagte Matt.
    »Wir können ihn aufhalten!«, rief Richard.
    Die Professorin schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie. Der Satellit ist schon im All. Salamanda wird ihn mit einem Sender steuern. Wenn wir die Frequenz kennen würden, könnten wir versuchen, sie zu blockieren, aber dazu brauchen wir die richtige Ausrüstung, und ich habe keine Ahnung, wie wir das schaffen könnten. Außerdem steht der Sender wahrscheinlich auf dem Firmengelände in Paracas, und da kommen wir niemals rein.«
    »Wo ist Paracas?«, fragte Matt.
    »Gar nicht mal so weit weg. Es liegt an der Küste, ungefähr fünfhundert Kilometer nördlich von hier.«
    »Können wir hinfahren und es uns ansehen?«, wollte Matt wissen.
    »Ja, aber ich bin schon ein paarmal daran vorbeigekommen, Matt, und ich kann dir versichern, um dort einzudringen, brauchst du die Unterstützung einer kleinen Armee.«
     
    Salamandas Forschungs- und Telekommunikations-Zentrum in Paracas lag ein paar Kilometer von der Küste entfernt – eine hochtechnisierte Anlage mitten in der Wüste. Umgeben war sie nicht von einem, sondern von zwei Zäunen. Der erste war zehn Meter hoch, und obendrauf waren mehrere Reihen Stacheldraht. Am zweiten hingen leuchtend gelbe Schilder, die potenzielle Eindringlinge in drei Sprachen warnten. Der Außenzaun war elektrisch geladen. Der Raum zwischen den beiden Zäunen wurde Tag und Nacht von Wächtern mit Hunden kontrolliert. Zusätzlich standen an zwei Ecken Wachtürme mit Blick über die Wüste. Die einzige Zufahrt war ein elektrisches Tor. Dahinter befanden sich das Wachhäuschen und eine Schranke, die erst angehoben wurde, nachdem jeder Passagier kontrolliert worden war.
    Die Anlage selbst bestand aus einer Ansammlung von niedrigen, hässlichen Bauten aus roten Steinen und Scheiben aus Spiegelglas. Die Wissenschaftler und Angestellten konnten zwar hinausschauen, aber niemand konnte hineinsehen. Überragt wurde das Ganze von einem Sendemast auf einem Metallgestell, dessen Satellitenschüsseln ins All gerichtet

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