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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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vielleicht doch? Matt und Richard befanden sich vor einem kleinen Gebäude, an dessen Tür ein Schädel mit gekreuzten Knochen zu sehen war. Darunter stand das Wort, das er auch auf dem Flughafen gesehen hatte. Peligro. Gefahr. Drinnen summten irgendwelche Maschinen.
    »Richard!«, rief er.
    Richard begriff, was Matt vorhatte. Er holte aus, setzte seine ganze Kraft ein und schaffte es, die Tür einzutreten. Matt rannte ins Gebäude. Es war voller Maschinen und Starkstromsicherungen. An jeder war ein silberner Hebel, der nach oben zeigte. Richard und Matt begannen sofort, die Hebel umzulegen. Wenn sie die Stromversorgung der Anlage lahm legen konnten, unterbrach das vielleicht auch das Signal, das in den Weltraum gesendet wurde.
    Es ertönten ein Summen und ein elektrisches Knistern. Die Sirene verstummte, und die Anlage lag wieder im Dunkeln. Richard und Matt hatten es geschafft, das Sicherheitssystem abzuschalten. Das gab den Indios den Vorteil, den sie brauchten. Als Bergbewohner waren sie an die Dunkelheit gewöhnt, und jetzt nutzten sie sie dazu, von einem Versteck zum anderen zu huschen und sich dabei Salamandas Männer einzeln vorzunehmen.
    »Lass uns reingehen«, sagte Matt. Ohne auf Richards Antwort zu warten, verließ er den Generatorenraum, rannte unter dem Sendemast durch und in das Gebäude auf der anderen Seite.
    Hier war das Kontrollzentrum untergebracht. Es stand direkt neben dem Sendemast mit den vielen Satellitenschüsseln, die durch dicke Kabel mit dem Gebäude verbunden waren. Matt wusste nicht, was er vorfinden würde. Er war unbewaffnet und sich bewusst, welches Risiko er einging. Aber er konnte nicht nur zusehen, wie die Indios für ihn kämpften. Er hoffte noch immer, dass sie die Umlaufbahn des Satelliten vielleicht ändern konnten, wenn es ihnen gelang, die Steuerung dafür zu finden. Wahrscheinlich würden sie auch auf Salamanda treffen. Bisher hatte er sich nicht blicken lassen, aber er war bestimmt vor Ort. Dies sollte schließlich die Nacht seines Triumphs sein. Da würde er sicher nicht zu Hause bleiben.
    So lautlos wie möglich schlich Matt in den großen Raum in der Mitte des Gebäudes. Er sah hoch und betrachtete die Glaskuppel, die er schon von draußen gesehen hatte. Auf einer Seite davon sah er den Sendemast aufragen.
    Alle Wände waren mit Plasmabildschirmen bedeckt. Einige zeigten Digitalzahlen an und andere Bilder, die wie LiveAufnahmen des Nachthimmels aussahen. Darunter standen Computer, und an der Arbeitsplatte, die rund um den Raum führte, waren mindestens zwanzig Plätze. In der Mitte waren Tische und Stühle, die wie in einem Klassenzimmer angeordnet waren. Sie waren mit Karten und anderen Papieren bedeckt, von denen auch einige auf dem Fußboden lagen. Offenbar waren die Wissenschaftler in Panik geraten, als die Schießerei begann. Sie mussten das Kontrollzentrum fluchtartig verlassen haben. Nur ein Mann war geblieben. Er saß allein an einem der Tische und schrieb fieberhaft etwas auf. Als Matt näher kam, drehte er sich langsam um.
    Es war Mr Fabian.
    Einen Moment lang sagte keiner von ihnen etwas. Dann brach Mr Fabian das Schweigen. »Matthew!«, rief er.
    »Mr Cole! Was machen Sie denn hier?«
    »Ich glaube, diese Frage sollten wir Ihnen stellen«, entgegnete Richard.
    Eigentlich war diese Frage überflüssig, Matt hatte sich bereits alles zusammengereimt. Ein Fahrer – Alberto – war geschickt worden, um sie am Flughafen abzuholen und im Hotel Europa der Polizei auszuliefern. Er hatte bisher angenommen, dass der Fahrer für Captain Rodriguez gearbeitet hatte. Aber in Wirklichkeit hatte Mr Fabian ihn geschickt. Und Matts Anruf aus Cuzco hätte ihn und Pedro fast das Leben gekostet. In dem Augenblick, in dem er Fabian gesagt hatte, wo er war, war diese Information auch schon an Salamanda und die Polizei weitergeleitet worden.
    Er war der Verräter. Von Anfang an.
    Mr Fabian schien geschrumpft zu sein, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatten. Er trug zwar wie gewöhnlich einen teuren Anzug, aber diesmal ohne Krawatte. Seine Kleidung hing an ihm herunter, und er war unrasiert. Außerdem hatte er getrunken. Auf dem Tisch stand eine halb leere Flasche, und seine Augen waren glasig. Er starrte Richard und Matt an und blinzelte nervös – eher verlegen als ängstlich oder überrascht.
    »Sie…!« Richard fehlten die Worte.
    Mr Fabian sah sich um. »Wo sind denn alle hin?«, fragte er. »Vor ein paar Minuten war der Raum noch voller Leute.« »Wann haben Sie

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