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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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erstarrte. Was auch immer Luzifer mit ihm vorhatte, Emily wusste, sie durfte das nicht zulassen. Um keinen Preis.
    »Wenn ich in die Hölle gehe«, würgte sie hervor, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie durfte nicht darüber nachdenken, nicht an die Konsequenzen denken. Luzifer musste von Will ablassen, das war im Moment das Wichtigste. Und eine Ewigkeit mit Damian? Wieso nicht? Ihr schmerzender Bauch sprach zwar eine andere Sprache, doch das Stechen wurde geflissentlich ignoriert. »Wenn ich mitkomme«, wiederholte sie und sicherte sich damit Luzifers Aufmerksamkeit, »und Damian auch, lassen Sie die anderen dann frei? Lassen Sie Will gehen?«
    »Aber natürlich!« Luzifer sah sie an, als könnte er nicht fassen, was sie ihm da unterstellte. »Ich erfülle doch lediglich meinen Teil der Abmachung mit Annie.« Er winkte ihr kurz zu, und sein lächelndes Gesicht stand in solch krassem Gegensatz zu der Maske des Schmerzes von vorhin, dass er Emily erneut beunruhigend stark an Damian erinnerte. Auch der Teufel konnte übergangslos von einer Emotion zur anderen wechseln. Emily hatte gedacht, die Abstammung von Himmel und Hölle in Damian wären dafür verantwortlich. Warum konnte sie an Luzifer dasselbe Phänomen beobachten? Steckte in Luzifer gar etwas Gutes? So wie sie in Gott etwas Böses zu ahnen glaubte? Nein, das war absurd.
    Luzifer streckte die Hand nach Will aus, der merklich zusammenzuckte. »Ich habe Annie mein Wort gegeben.« Er lächelte in ihre Richtung. »Und sie hat ihren Teil erfüllt.« Seine Hand fuhr vor und packte Will im Nacken. Mit einem Ruck zog er ihn näher zu sich und presste die andere Hand auf seine Brust. Will schrie auf, ein qualvoller, schmerzverzerrter Laut, der durch die Höhle hallte. Emily merkte es kaum, doch auch sie schrie, genauso wie Annie. Jophiel brüllte »Nein!«, und auch Damian machte einen Schritt vor, konnte aber nicht weiter. Marita zog ihre Knarre aus dem Gürtel, und dann ging alles ganz schnell. Rauch stieg von Wills Jacke auf. Was auch immer Luzifer mit ihm machte, es drang tiefer, es wirkte durch Kleidung und Haut.
    »Aufhören!« Emily stürmte los, und Luzifer streckte die andere Hand in ihre Richtung, ohne von Will abzulassen. Emily lief und lief, doch sie kam nicht vom Fleck. »Will!«
    Luzifer ließ ihn los, und Wills riesiger Körper sackte in sich zusammen.
    »Will!«
    Er krümmte sich am Boden und mühte sich, wieder hochzukommen. Emily konnte immer noch nicht weiter. Sie wusste mittlerweile nicht mehr, ob es die Angst war, die sie lähmte, oder Luzifers Macht. Vermutlich Letzteres, denn auch die anderen verharrten beinahe bewegungslos, und ihre panischen Stimmen waren nur noch dumpf zu hören.
    Und dann war alles vorbei. Von einem Moment zum anderen löste sich die merkwürdige Starre. Emily taumelte nach vorne, die Schreie der anderen gellten ohrenbetäubend laut durch ihre Ohren. Emily kümmerte sich nicht darum. Sie lief weiter, direkt auf Luzifer zu und fiel neben Will auf die Knie.
    »Was ist mit dir? Will? Rede mit mir!«
    »Ich …« Er sah an sich herunter. »Ich weiß nicht … Ich …«
    »Er ist frei«, hörte sie da Luzifer sagen. »So wie es sich die gute Annie gewünscht hat. Ich halte mich stets an Abmachungen.«
    Emily blickte hoch. »Frei? Was …?«
    Luzifer stieß ein entnervtes Seufzen aus, ging neben ihr in die Hocke und packte Wills Jacke. Mit einem Zirpen fuhr der Reißverschluss nach unten. Ungeduldig schob Luzifer den Pullover hoch und deutete auf Wills Brust. Emily und Will waren zu perplex, um zu reagieren, doch dann begriffen sie. Emily konnte es nicht glauben.
    »Das Mal«, keuchte sie. »Es ist weg.«
    »Ganz genau.« Luzifer richtete sich wieder auf. »Wills Befreiung aus den Fängen meines Bruders im Tausch gegen Damian und … dich.« Er lächelte zu ihr hinab.
    »Ist das wahr?«, hörte sie Annie rufen. »Er ist wirklich …«
    »Frei! Sage ich doch. Und jetzt …«, Luzifer wies auf die Runde, »… seid ihr anderen auch alle frei zu gehen. Bis auf … meine beiden hier.« Luzifer reichte Emily die Hand, aber sie konnte nur wortlos darauf starren. Was sollte sie tun? Welche Möglichkeiten hatte sie? Wenn sie Luzifer nicht nachgab, hätte sie nie wieder Frieden. Er könnte jeden töten, niemand wäre mehr sicher, nicht ihre Freunde, nicht ihre Familie. Will war in Sicherheit, und wenn sie jetzt mit Luzifer ging, würde keiner von ihnen jemals wieder in Gefahr geraten – zumindest nicht auf übernatürliche

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