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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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vorstellen.«
    Michael hob die Schultern. »Das bin ich auch nicht.« Er sah wieder nach vorne zum Altar und schwieg einige Augenblicke, ehe er fortfuhr: »Ich wurde im Versuch ertappt, die Pforte zwischen Himmel und Unterwelt zu öffnen, um eine für die Unterwelt bestimmte Seele in den Himmel zu führen.« Er lachte bitter auf. »Ich war ein Schutzengel, musst du wissen. Vor meinem Fall. Doch ich versagte und wollte … ich wollte es wiedergutmachen. Die Seele, für deren Schutz ich bestimmt war, in den Himmel holen. Doch es war zu spät. Ich hatte versagt, und meine Versuche … nun, ich bin hier, das sollte dir wohl alles sagen.«
    »Wieso hast du das riskiert? Du hast dein unsterbliches Leben wegen irgendeiner Seele verloren.«
    »Nicht irgendeine Seele«, entgegnete Michael. Schwang da so etwas wie Sehnsucht in seiner Stimme mit? Ehe Damian zu weiteren Fragen kam, wechselte der Pastor schnell das Thema. »Was führt dich hierher?«, wollte er wissen und umfasste die Kirche mit einer Handbewegung. »Du meinst, Gott hätte dich verlassen und doch bist du hier.«
    Damian hob die Schultern. Seine Hände schlossen sich fester um das Amulett, dann ließ er es los und legte es in die Buchablage. Er wollte nicht zugeben, dass er gehofft hatte, an diesem heiligen Ort Antworten zu finden, wollte nicht zugeben, dass er nicht wusste, wohin er sonst gehen sollte oder dass er in dieser Welt verzweifelte. Der Pastor ließ sich von Damians Schweigen jedoch nicht zum Aufgeben bringen: »Erzähl mir, was passiert ist«, drängte er. »Du siehst aus, als wärst du soeben aus der Hölle auferstanden.«
    Damian schnaubte. »Dein Sinn für Humor lässt zu wünschen übrig. Mein Aussehen verdanke ich lediglich dem Menschsein und einer zu langen Busfahrt.«
    »Eine Fahrt, die du auf dich genommen hast, um was zu tun? Was suchst du hier?«
    Hilfe. Unterstützung. Antworten. Ein winziges Zeichen. Irgendeinen Hinweis darauf, dass er nicht einfach ohne jeden Halt in diese Welt geworfen worden war, um nun völlig alleine dazustehen. Doch das Ausbleiben eines solchen Zeichens war wohl Antwort genug. Er musste sich selbst um seinen Vater kümmern, denn Gott hatte offensichtlich nicht vor, sich einzumischen.
    »Ich weiß nicht, wie ich Luzifer besiegen kann«, brach er schließlich das Schweigen. »Es gibt keinen Weg. Einmal …« Er schloss die Augen und atmete tief durch, bevor er abermals zum Altarbild blickte. »Ich war kurz davor. Ich hätte ihn besiegen können. Ich war da, ich hatte das Amulett. Aber ich gab alles auf. Ich frage mich, ob das ein Fehler war. Ich hätte Luzifer töten sollen, verbannen, dann wäre all das nicht geschehen.«
    Michael nickte. »Und wenn du noch einmal die Möglichkeit hättest? Wie würdest du dich diesmal entscheiden? Würdest du Luzifer besiegen und es auf dich nehmen, der neue Herrscher der Hölle zu werden – mit all den damit verbundenen Konsequenzen?«
    Damian wandte sich ihm zu. Würde er es tun? Er würde sich selbst verlieren, das Böse würde ihn vergiften, auffressen. Er würde Emily verlieren. Doch er würde sie auch schützen. »Als letzten Ausweg«, bekannte er schließlich, und diese Erkenntnis machte ihm nicht nur Angst, sondern gab ihm auch Mut. Wenn alles verloren war, könnte er sie immer noch retten. »Ja. Wenn alles andere scheitert. Wenn es keine Möglichkeiten mehr gibt – ich würde es tun.«
    Um sie zu retten.
    »Das dachte ich mir.«
    »Natürlich.« Damian erhob sich seufzend. »Ich sehe dich am Montag.«
    Der Pastor sprang ebenfalls auf und versperrte ihm mit seiner massigen Gestalt den Weg.
    »Du hast hier nichts verloren«, sagte der einstige Schutzengel provozierend ruhig. »Gott hat dich nicht verlassen, Damian, doch an diesem Ort wirst du ihn nicht finden. Mach endlich deine Augen auf! Du bist nicht allein. Du hast Menschen um dich herum. Ein Mädchen, das dich liebt, einen Engel, der dich leitet, Freunde, die dich verstehen. Sie alle sorgen sich in diesem Moment um dich, und anstatt zu erkennen, mit welcher Unterstützung und Kraft du gesegnet wurdest, verkriechst du dich hier in diesem einsamen, kalten Gemäuer, um zu suchen, was du längst besitzt.« Mit diesen Worten trat er aus dem schmalen Gang zwischen den Bänken und wies Damian mit einer einladenden Geste die Tür. »Es wird Zeit, wieder Bus zu fahren, Junge, und wage es ja nicht, hier noch mal mit dieser Weltuntergangsstimmung aufzutauchen. Wenn du nach Gott rufst, wird er dich finden.«
    ***
    Mit eiligen

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