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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ständig!«
    »Du musst ihr Vertrauen gewinnen. Lass sie zu dir kommen, und dann sei für sie da.« Sie hob die Schultern und wandte sich ab, um zurück zum Wald zu gehen. »Lass sie allein!«, rief sie leise über die Schulter zurück. »Hab Geduld!« Und mit diesen Worten verschwanden sie und der Hund wieder in der Finsternis.
    Anders als Annie konnte Damian jedoch nicht einfach nach Hause gehen, um eine Eifersuchtsszene zu vermeiden. Denn sein Zuhause war dieses Haus, Wills verdammtes Haus, in das Emily ständig flüchtete – nicht, weil Damian sich dort aufhielt, sondern ihr strahlender Riesenfreund.
    Also blieb ihm nichts anderes übrig, als durch Dunkelheit und Schnee den Rückzug anzutreten und sich den Kopf wegen eines Plans zu zerbrechen. Als wäre das sein dringlichstes Problem! Es galt eine Strategie gegen Luzifer zu entwerfen und nicht einen Eroberungsfeldzug für Emily! Sie hatte an seiner Seite zu stehen, ohne dass er sich Gedanken darüber machen musste, ob sie sich womöglich von ihm abwandte. Doch wie sollte sie das? Er stammte aus der Hölle, brachte ihr den falschen Kuchen, und noch nicht einmal Hunde konnten ihn leiden. Will hingegen wusste natürlich, was Emily mochte und was nicht. Er hatte ja auch sein ganzes verdammtes Leben an ihrer Seite verbracht. Und Hunde mochten ihn auch. Wie sollte er damit konkurrieren?
    Mit schnellen Schritten lief er ins Zentrum der Kleinstadt am Fuße der Kronberge, um durch die körperliche Anstrengung einen klaren Kopf zu bekommen. Doch je weiter er ging, desto heftiger kehrte die von Annie kurzzeitig vertriebene Wut zurück. Egal, was sie gesagt hatte, ihre Methode funktionierte doch genauso wenig. Die Szene im Wohnzimmer und ihre nicht gegessenen Kekse bewiesen das. Geduld sollte er haben – aber wie konnte er geduldig sein, wenn ihm die Zeit davonlief? Dieses Leben war begrenzt, jederzeit könnte er von einem Auto überfahren oder erschossen werden, oder einfach nur an dieser gottverfluchten Kälte krepieren.
    Die abendliche Dunkelheit auf der Einkaufsstraße wurde von der Weihnachtsdekoration erhellt. Zwischen den Läden und Cafés hingen leuchtende Sterne, Weihnachtsmänner und Tannenbäume, die jetzt im Januar allerdings keine Spur mehr von Weihnachtsstimmung verströmten. An jeder Ecke standen Kastanienverkäufer hinter ihren klobigen Brätern, welche angenehme Wärme verbreiteten. Turtelnde Pärchen schlenderten aneinandergekuschelt an den Schaufenstern von Schmuckläden und Boutiquen vorbei, Kinder mit Instrumentenkoffern auf den Rücken machten sich auf den Nachhauseweg.
    Damian atmete tief die eisige Luft und den Geruch der Kälte und Kastanien ein. Doch nichts konnte seinen Zorn mildern. Er hätte nicht auf Annie hören dürfen. Was wusste die schon? Er hätte Emily zeigen sollen, wie wichtig sie ihm war, indem er klarstellte, dass sie zu ihm gehörte.
    Kopfschüttelnd stellte er den Kragen seiner Jacke auf und verfluchte seinen menschlichen Körper, da ihm der schneidende Wind Ohrenschmerzen bescherte. Wo sollte er denn jetzt hingehen? Oder sollte er doch besser zurückgehen und die beiden zur Rede stellen? Wobei er sie dann wohl erwischen würde? Blieb es wirklich bei einer Umarmung?
    Damian schnaubte und schob wütend die Fäuste in die Jackentaschen. Was hatte er sich nur dabei gedacht, hierherzukommen? In diese Welt? Sicher, alles war besser als der Tartaros, doch diesem hätte er auch durch eine Versöhnung mit Luzifer entkommen können. Auf diese Weise hätte er zumindest nicht seine Unsterblichkeit verloren. Aber er hatte es nicht getan – wegen Emily. Wegen seinen … Prinzipien! Was war nur mit ihm passiert?
    Ein Schlag traf ihn an der Schulter, und Damian schreckte hoch.
    »He! Pass doch auf!«, knurrte ein Passant, den Damian in seinem gedankenversunkenen Gang durch die Einkaufsstraße angerempelt hatte. »Vollidiot!«
    Damian machte sich nicht die Mühe, etwas zu entgegnen, sondern schlenderte weiter entlang der Schaufenster. Er kam jedoch nicht weit, da erblickte er plötzlich eine junge Frau mit blondem Pferdeschwanz und ringförmigen, im Licht der Boutiquen glitzernden Ohrringen. Erschrocken blinzelte er und sah noch einmal in ihre Richtung, ehe er erleichtert aufatmete. Er hatte sich geirrt. Es war nicht die Frau aus dem Café. Alles nur Einbildung. Sein Herz schlug jedoch immer noch schnell, und Damian passte seine Schritte dem Takt an. Er wollte von hier weg. Irgendwohin, wo er seine Ruhe hatte – heim. Doch er hatte kein

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