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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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in die Hände gelegt, blickte er zu Boden. »Ist ein Sterblicher als Schutzengel auserwählt, dann wird ihn sein eigener Schutzengel nicht länger beschützen, sondern … er wird ihn zum Ende führen.«
    »Was genau meinst du?« Emily rieb ihre eiskalten Hände aneinander und hatte trotzdem immer noch das Gefühl zu erfrieren. »Der Schutzengel wird Will in Gefahr bringen?«
    Damian nickte. »Er wird ihm die falschen Impulse senden, aber das allein reicht noch nicht aus, um ihn zu … töten. Nein. Will ist markiert. Er kann dem Tod nicht mehr entkommen. Niemand wird seinen Tod aktiv verursachen, weder ein Schutzengel noch sonst irgendjemand. Niemand wird ein Auto gegen ihn lenken, niemand wird die Deckenhalterung manipulieren. Es … passiert einfach. Er trägt das Mal des Todes, und davor kann er nicht weglaufen.«
    »Ein Mal?« Emily versuchte das Zähneklappern unter Kontrolle zu bringen. »Was für ein Mal?«
    »Es müsste auf seiner Brust zu sehen sein. Vermutlich sieht es wie eine kleine Narbe aus, eine blasse Linie.« Endlich wandte er sich ihr zu. In seinen grünen Augen stand Mitleid. » Davor können wir ihn nicht beschützen, Emily. In diesem Moment könnte seine Sauerstoffzufuhr aufhören zu funktionieren, das Krankenhaus in die Luft fliegen. Irgendetwas. Niemand weiß, wann es passiert – oder wie. Niemand löst es aus oder betätigt einen Schalter. Es …«
    »… passiert einfach«, wiederholte Emily. Sie hatte das Gefühl zu ersticken. Das Pochen in ihrem Kopf wurde immer schlimmer. Angestrengt suchte sie nach einer Möglichkeit. Wie könnte man Gottes Wille verhindern?
    » Du wusstest es!« Annies schrille Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Voller Zorn starrte sie Damian an. »Du hast es die ganze Zeit gewusst.«
    Emily sah zuerst Annie an, dann Damian, der sich erhob und unruhig durch den Raum schritt.
    »Ich habe es geahnt«, erwiderte er schließlich und lehnte sich ihnen gegenüber an den runden Zeitschriftentisch. »Es ist das zweite Mal, dass Will … angegriffen wurde. Ich wusste, die Höllenhunde sind dazu nicht in der Lage. Und da erinnerte ich mich daran, was Jophiel damals sagte, als ich meine Ausbildung zum Schutzengel begann. Er erwähnte, dass Will womöglich ein Schutzengel werden könnte.«
    »Du hast es gewusst und ihn nicht gewarnt«, fauchte Annie, und ihre Augen schienen Blitze zu schleudern.
    Emily legte die Hand auf ihren Arm. »Es ist nicht Damians Schuld«, sagte sie ruhig, denn auch wenn sie genauso wütend war, so konnte sie den Zorn nicht an ihm auslassen. Es war genug. Er konnte nicht für alles herhalten, was in ihrem Leben schiefging. Die Sache mit Will wäre auch ohne Damian und seiner Fehde mit Luzifer passiert. Will war anscheinend zu gut, um unter Menschen zu leben. Er war der Beste.
    »Wir dürfen ihm nichts davon sagen«, beschloss Emily und sah die beiden eindringlich an. »Er darf es nicht wissen, sonst … Er muss jetzt erst mal gesund werden.«
    Damian nickte, doch Annie fuhr hoch. »Du willst ihn anlügen? Wie soll das gehen? Er könnte jederzeit …«
    »Nein.« Emily stand ebenfalls auf. »Das wird nicht geschehen, hörst du? Wir werden einen Weg finden. Zwischen dem Unfall in der Schule und dem Vorfall heute Nacht lagen mehrere Tage. Vielleicht haben wir noch etwas Zeit. Wir werden Jophiel fragen. Er muss eine Lösung kennen.«
    Annie sah sie an und schüttelte langsam den Kopf. In ihren Augen stand Hass. »Ich muss hier raus«, keuchte sie und schoss an ihnen vorbei aus dem Warteraum. Emily kämpfte gegen die Schwäche in ihren Gliedern an. Zuerst die Sache mit Luzifer, und nun mussten sie sich auch noch gegen Gott wehren? Was würde als Nächstes geschehen? Will durfte nicht sterben. Das durfte nicht passieren! Ohne Will … sie konnte sich ein Leben ohne ihn nicht einmal vorstellen.
    Damian kam auf sie zu. »Ich weiß«, begann er zögernd, und in seinen Augen lag tiefer Schmerz, »ich bin der Letzte, der jetzt …«
    Emily ließ ihn nicht ausreden. Sie schluchzte auf und warf sich in seine Arme. »Ich habe es nicht so gemeint«, heulte sie in seinen Pullover. »Vergiss, was ich in der Garage gesagt habe.« Sie sah zu ihm hoch. Durch den Tränenschleier konnte sie ihn nur verschwommen erkennen. »Kannst …« Sie schluckte und bemühte sich, verständliche Worte zu formen. »Kannst du mich jetzt einfach nur halten, Damian? Bitte!«
    Damian seufzte, es klang erleichtert. Er verstärkte seinen Griff um sie. Mit starken Armen hielt er sie fest und

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