Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
Vom Netzwerk:
drei saßen sie in ihre eigenen düsteren Gedanken versunken auf ihren Stühlen, da stürmte der nächste nächtliche Besucher in den Warteraum.
    »Jophiel?«, entfuhr es Emily ungläubig, als sie den einstigen Engel eintreten sah. »Was machst du denn hier?«
    »Ich habe gehört, was passiert ist.« Er sah sich im Warteraum um, und da außer den Eingeweihten niemand hier war, zog er einen Stuhl herbei und nahm Emily, Damian und Annie gegenüber Platz.
    »Wie geht es ihm?«, wollte er wissen, und Emily erzählte ihm dieselbe Geschichte wie allen anderen. Will wurde noch operiert, und sie mussten warten.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte dann Annie, immer noch mit weinerlicher Stimme. »Wieso Will? Wieso haben sie es plötzlich auf ihn abgesehen?«
    Emily zuckte mit den Schultern. »Vielleicht, um an mich heranzukommen? Die Frau aus dem Café hatte auch nichts mit uns zu tun.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Der Schock war zu groß gewesen, sie hatte nicht nach dem »wieso« gefragt, schon gar nicht nach dem »wie«. In ihrem Kopf war lediglich ein »bitte« herumgesurrt. Bitte, mach ihn wieder gesund! Doch jetzt, wo sie darüber nachdachte, schrie ihr diese Frage geradezu entgegen. »Wie ist ihm das gelungen? Wie kann Luzifer ein Haus anzünden?«
    Annie hob die Hände. »Du sagtest, es gab eine Explosion. Vielleicht war es ein Besessener. Ein Todesengel, der sich des Körpers eines Menschen bemächtigte.«
    »Oder es war tatsächlich nur ein Unfall«, überlegte Emily.
    »Nicht nach allem, was passiert ist«, widersprach Annie. »Das kann kein Zufall sein.«
    Emily seufzte. »Aber wir wissen immer noch nicht, wie das geschehen konnte. Wenn Luzifer zu so etwas fähig ist, schweben wir alle in größerer Gefahr, als geahnt. Will könnte auch jetzt in Gefahr sein.« Sie bekam eine Gänsehaut bei diesem Gedanken. Um Antworten suchend blickte sie zu Damian und Jophiel, und erst jetzt fiel ihr auf, dass die beiden sich an dem Gespräch nicht beteiligt hatten. Damian blickte zu Boden, und Jophiel sah ihn mit zusammengepressten Lippen an.
    »Was ist los?«, fragte Emily, die mit ihrer Geduld am Ende war. »Wie kann Luzifer so etwas machen? War er es selbst? Damian, du sagtest, er als Gott könne sich überall bewegen. War …«
    »Es war nicht Luzifer.« Seine leise gesprochenen Worte ließen sie innehalten. Damian hob den Kopf und sah Jophiel an. Seine Wangenmuskeln zuckten vor Anspannung. Seine Hände lagen auf den Oberschenkeln, und die Finger gruben sich in die schwarzen Jeans – so stark, dass die Sehnen seiner Handrücken hervorstanden. »Nicht wahr?« Er durchbohrte Jophiel mit seinem grünen Höllenfeuerblick. »Das war nicht mein Vater.«
    Jophiel senkte den Kopf, und Emily verstand jetzt überhaupt nichts mehr. Die Kraft ging ihr aus, und es fiel ihr schwer, überhaupt noch Worte zu formen. Außerdem bekam sie Kopfschmerzen.
    Annie war zum Glück noch etwas munterer. »Was soll das heißen?«, fragte sie und sprang von ihrem Stuhl auf. Eigentlich hätte sie in ihrem Pyjama lächerlich aussehen müssen, doch der Blick, mit dem sie die beiden Männer anstarrte, hatte nichts Lustiges an sich. »Wer war es dann? War es wirklich nur ein Unfall?«
    Jophiel schüttelte langsam den Kopf, und Damian starrte ihn immer noch an.
    »Sag’s ihnen«, befahl er in gefährlich ruhigem Ton. »Ich werde das nicht für dich machen.«
    Emily sah die beiden an, und da packte plötzlich eine unsichtbare Klaue ihren Magen und zerquetschte ihn. »Es ist nicht das erste Mal«, hauchte sie, fassungslos von ihrer eigenen Dummheit. Wie hatte sie das nur vergessen können? »In der Schule …« Sie konnte kaum sprechen. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zwischen den beiden hin und her. »Will bekam einen Schlag an seinem Schrank. Wir fühlten dieses Knistern, und dann kam die Decke herunter.« Ihr Atem ging immer schwerer. »Ich habe es gespürt … ich wusste , es hat nichts mit mir zu tun. Es ging um Will. Ich … ich hatte es vergessen.« Sie konnte es nicht glauben! »Nach allem, was passiert ist, habe ich nicht mehr daran gedacht. Ich gab den Höllenhunden die Schuld, aber die können in dieser Ebene nichts ausrichten. Habe ich recht?« Jetzt erhob auch sie sich. Ihre Beine wackelten. »Habe ich recht?!«
    Auch Jophiel stand auf. Er war ein Riese, und sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen sehen zu können. Doch das war ihr egal. Die Hände in die Seiten gestemmt baute sie sich vor ihm

Weitere Kostenlose Bücher