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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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Gesicht in den Händen zu vergraben und zu weinen. Sie würde etwas tun, und dieser Entschluss gab ihr Kraft. Als Erstes musste sie Jophiel finden und ihn ausfragen. Irgendeine Möglichkeit musste er kennen. Dann wollte sie Will besuchen, und auch Annie wollte sie anrufen, um sicherzugehen, dass sie Will nichts von seiner Bestimmung verriet.
    Zuallererst ging sie jedoch mit Damian zum Frühstück und stopfte sich mit selbst gemachten Brötchen voll. Da sich Damians geringer Besitz in Wills Haus befand, wurde er von ihrer Mutter mit Zahnbürste, Duschutensilien und Kleidung ausgestattet. In den zu langen Jeans des Vaters und dem viel zu großen Pullover sah er ziemlich lustig aus. Allerdings war Emily an diesen Anblick bereits gewöhnt, denn auch Wills Klamotten, die er vorher getragen hatte, waren ihm zu groß gewesen.
    Unter dem Vorwand, Will im Krankenhaus besuchen zu wollen, verließen sie schließlich die sichere Wärme und traten in den verschneiten Morgen hinaus. Emily wollte zu Wills Haus gehen, um sich selbst davon zu überzeugen, wie schlimm es um den Zufluchtsort ihrer Kindheit und Gegenwart stand. Ihre Mutter hätte das niemals erlaubt, denn erst morgen, am Montag, würden Sachverständige kommen, um festzustellen, wie groß der Schaden war. Im Moment war das Betreten bestimmt nicht besonders sicher, doch Emily konnte nicht anders. Auch Damian wollte sehen, ob er noch ein paar brauchbare Dinge seiner Habe fand.
    Schweigend und jeder in seinen Gedanken versunken stapften sie daher durch den Schnee. Irgendwann ergriff Damian ihre Hand und führte sie in seine Jackentasche, wo er sie festhielt und wärmte. Emily kämpfte sofort wieder mit den Tränen, dabei war sie doch gerade noch sicher gewesen, diese Phase überstanden zu haben. Diesmal waren es aber Tränen der Freude. Es gab immer noch Liebe. Sosehr sich die Mächte dieser Welt auch bemühten, alles in ihrem Leben zu zerstören, so existierte immer noch etwas Gutes. Damian und sie waren auf dem Weg, ein ganz normales Paar zu werden. Sie waren dabei, den Abgrund zwischen ihnen zu überwinden, und egal, was noch kommen mochte, sie würden nicht mehr abstürzen. Ab jetzt würden sie zusammenhalten, gegen das Böse und das Gute. Vergangenes war vergangen, und nun zählte nur noch die Zukunft.
    Siehst du das? Sie wandte sich mit einem kurzen Blick in den Himmel an den Allmächtigen, Gott, Damians Onkel. Wenn selbst Damian aus den Griffen der Hölle entkommen kann, dann kann Will auch deinen entrinnen. Du wirst ihn nicht bekommen.
    Sie wartete auf irgendeine göttliche Reaktion, doch nichts geschah. Weder öffneten sich die Himmelsschleusen über ihr noch wurde sie vom Blitz getroffen. Zwar ahnte sie, dass sie auf dem besten Weg in die Hölle war, indem sie Gott auf diese Weise herausforderte – vermutlich hatten ihr diese Gedanken jetzt weitere hundert Jahre Fegefeuer eingebracht –, doch sie konnte sich einfach nicht zurückhalten. Außerdem hatte sie ihren Schwiegervater in spe ja schon kennengelernt, und im Grunde war der gar kein so schlechter Typ. Was für dumme Gedanken sie da hatte! Welche Ironie: Damian tat alles, um sich seinen Weg in den Himmel zu erkämpfen und das Gute in sich zu finden, während Emily in die Hölle abdriftete. Würden sie letzten Endes doch noch getrennt werden?
    Ihre Ankunft ersparte ihr weitere unsinnige Überlegungen. Vor ihr erhob sich das Haus aus einem Feld von geschmolzenem Schnee und Schlamm. Es war ein Blockhaus gewesen, aus Holz erbaut, doch davon war nicht mehr viel übrig. Ein Skelett aus schwarz verkohlten Stützpfeilern und wenigen heil gebliebenen Glaselementen ragte aus dem Boden. Das war alles. Das Dach war komplett verschwunden, genauso wie ein Großteil des Obergeschosses. Lediglich vom Erdgeschoss waren noch ein paar Wände stehen geblieben.
    »Mein Gott«, keuchte sie von diesem Anblick wie betäubt. Das hatte Will überlebt. Welches Inferno musste hier getobt haben? Gott segne die großartige Erfindung des Feueralarms.
    So ein Pech, hm? , richtete sie erneut ihre wenig freundlichen Worte an ihren neuesten Feind. Da hat dir wohl die technische Entwicklung in die Suppe gespuckt. Du wirst ihn niemals kriegen!
    Damian drückte ihre Hand. Er konnte zwar keine Gedanken lesen, hatte jedoch bestimmt die Bitterkeit in ihrem Blick gelesen, die verzweifelte Wut.
    Seite an Seite gingen sie näher heran. Glas knirschte unter ihren Stiefeln, der Wind brachte immer noch den Gestank von verbranntem Plastik und anderen

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