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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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Schauberg kommt mir mittlerweile doch auch verdächtig vor. Denn ehrlicherweise muss man zugeben, dass sie bezüglich der beiden Mordfälle in der Nähe des jeweiligen Tatorts war.»
    «Ich bitte dich, am 11. April war sie nur zu einer Sitzung in Bamberg und ist lange vor dem Mord an Margarete Müller nach Bad Kissingen gefahren. Und beim zweiten Mord, am 13. April, ist sie erst viel später dazugekommen.» Nach Laubmanns Einschätzung sprach das eindeutig für Gabriela Schauberg. «Sie zu verdächtigen, halte ich schlicht für ungerechtfertigt.»
    «Ja und nein. Es ist jedenfalls meine Pflicht als Kriminalbeamter, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, selbst die unwahrscheinlichsten. Wir haben in alle Richtungen zu ermitteln. Wenigstens, solange wir nichts Überzeugenderes vorweisen können.»
    Philipp schüttelte unwillig den Kopf und machte eine griesgrämige Miene.
    «Ich will nichts unwiderruflich behaupten, ich will nur zur Vorsicht mahnen. Wir sollten auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Und Zweifel sind erlaubt.»
    «Im Zweifel für die Angeklagte.»
    Anderen Spaziergängern begegneten sie kaum. Sie hatten die grünenden Saale-Auen fast für sich. Am gegenüberliegenden Flussufer versuchten Angler ihr Glück.
    «Diese Fahrt nach Bad Kissingen, am Tag des ersten Mordes», argumentierte Lürmann weiter, «könnte für ein falsches Alibi inszeniert worden sein. Wer garantiert uns denn, dass die Schauberg unterwegs nicht wieder umgekehrt ist, vielleicht aus einem spontanen Impuls heraus? Oder dass sie nur kurz hier in Bad Kissingen war und dass sie sich ihres Alibis wegen an der Rezeption ihres Hotels hat blicken lassen, um am Abend heimlich nach Bamberg fahren zu können? – Nachts, nach dem Mord, ist sie dann nach Bad Kissingen zurückgekehrt. Sie hat ja einen Pkw zur Verfügung.»
    «Ist das nicht zu weit hergeholt?»
    «Eine Nachfrage der Kissinger Kollegen in ihrem Hotel hat ergeben, dass sie sich spätnachmittags an der Rezeption ausdrücklich erkundigt hat, ob eine Nachricht für sie hinterlassen worden sei. Herr Eckhardt, der Portier, hat das ausgesagt. Er hatte aber erst drei Tage danach, am Samstag, dem 14. April, eine Mitteilung für sie.»
    «Die war von Anton Müller, nach unserer Rückkunft aus Bad Bocklet; wovon ich dich unterrichtet habe.»
    Lürmann nickte. «Am Mittwochnachmittag jedenfalls, dem 11. April, war für Frau Schauberg keine Nachricht da; und zum Öffnen ihres Zimmer hatte sie eine Chipkarte bei sich, weswegen der Gang zur Rezeption eigentlich überflüssig war.»
    «Du meinst», nahm Laubmann den Faden erneut auf, «sie wollte bewusst auf sich aufmerksam machen.»
    «Es ist doch merkwürdig», fuhr Lürmann fort, «dass man sich an sie erinnert. Im Hotel ist bis gegen Mitternacht immer viel los, auch an der Bar oder im Restaurant – da fällt es normalerweise überhaupt nicht auf, wenn eine Person das Hotel verlässt oder betritt, zumal der Eingangsbereich ziemlich weitläufig ist. Einerseits war das nachteilig für sie, denn am Nachmittag wollte sie wahrgenommen werden, andererseits war es vorteilhaft, denn ihr mögliches Verschwinden gegen Abend sowie ihr Zurückkommen vor Mitternacht sollten nicht bemerkt werden.»
    Laubmann dachte fast verbissen mit, während Lürmann sein gedankliches Konstrukt weiterführte. «Und wer garantiert uns, dass sie beim zweiten Mord nicht in der Kabine des Mesners Reinhold Müller war, um danach gewissermaßen unschuldig von außen her wieder zu erscheinen? Sie war seit Ostermontag in Bad Kissingen und könnte vor dem geplanten Mord selbst schon mal ein Moorbad genommen haben, um sich über die Örtlichkeiten und die Abläufe zu informieren. Vielleicht hat sie Reinhold Müller zufällig in Kissingen gesehen. Oder sie hat von vornherein gewusst, dass er hier war. Das haben andere auch herausgefunden.»
    Die Überlegungen Lürmanns stimmten Laubmann nun doch nachdenklich. «Du könntest sogar recht haben. Frau Schauberg hat mir tatsächlich erzählt, dass sie ein Moorbad genommen hat, und zwar einige Tage vor dem zweiten Mord. Außerdem hat sie der Oberkommissarin gegenüber verneint, dass sie am Tag des ersten Mordes in Bamberg war.»
    «Siehst du!» Lürmann fühlte sich bestätigt.
    «Obwohl … genauer betrachtet ist Gabriela Schauberg von der Oberkommissarin nur gefragt worden, ob sie beim ersten Todesfall in Bamberg gewesen sei, und dazu hat sie wohl wahrheitsgemäß nein gesagt.»
    «Das überzeugt mich nicht.»
    «Aber warum ist

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