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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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Experiment vergeblich.
    Lürmann und Laubmann einigten sich auf eine Richtung und gingen zunächst nahe am einsturzgefährdeten Monopteros vorbei, und damit an der für Margarete Müllers Rosengarten umgegrabenen Fläche, die nun brachliegend war. Ob hier jemals zu ihrem Andenken Rosenstöcke gepflanzt würden? Laubmann bezweifelte es.
    Wie erwartet, versperrte ihnen schon nach kurzer Zeit der Begrenzungszaun des Parks den Weg. Laubmann und Lürmann wollten nicht einfach drüberklettern, denn der zwei Meter hohe Zaun schien ihnen an den Roststellen recht brüchig sein. Und auch aus persönlichen Gründen. Sie trugen dafür unpassende Kleidung und verfügten kaum über Klettererfahrung. Überdies hatten sie bemerkt, dass man ihnen nachschaute.
    Deshalb machten sie einen großen Umweg. Sie marschierten nämlich innen am Zaun entlang bis zum unverschlossenen Gartentor und dann außen herum wieder zurück, quasi bis zum Ausgangspunkt, nur eben auf der anderen Seite des Gartenzauns. Kornfeld konnte sich nur wundern. Anschließend quälten sie sich querfeldein den dahinterliegenden bewaldeten Hang hoch, der ihnen ungeheuer steil vorkam, zumal Lürmann vom längst schwitzenden Laubmann zur Eile angetrieben wurde. Der hatte nicht einmal Zeit, zu seinem Stofftaschentuch zu greifen.
    Und sie hatten keine Hand frei, weil sie in ihren Gummistiefeln einige Male auf dem teilweise glitschigen Untergrund ausrutschten und sich an Wurzeln und Ästen festhalten oder hochziehen mussten, ohne die Eimer und die Taschenlampen zu verlieren. Auf ihrem Weg scheuchten sie mehrmals flügelschlagende Vögel und einmal sogar einen Haken schlagenden Hasen auf.
    Noch schlimmer aber wurde es für sie auf der anderen Seite der Anhöhe. Hier glitten sie häufig bloß noch bergab und überließen sich geradezu blindlings der Schwerkraft, da sie von der durch den Plan vorgegebenen Ideallinie nicht abweichen wollten. Laubmanns Dringlichkeit kam das freilich zugute.
    Fast wären sie am Ende übers Ziel hinausgeschossen, also im Fluss gelandet; doch dichtstehendes Buschwerk verhinderte dies glücklicherweise. Als sie sich umblickten, stellten sie fest, dass sie genau am richtigen Ort angekommen waren. Rechts von ihnen ragte ein mit Ziegelsteinen ausgemauerter Kanalschacht auf, der tief in den Hang hineinreichte. Darin wurde das überschüssige Regen- und Quellwasser des Waldes gesammelt und zum Fluss hin abgeleitet.
    Der Schacht war hoch genug, um darin recht problemlos, wenn auch in gebückter Haltung und hintereinander, vorwärtsgehen zu können. Die Fließgeschwindigkeit des ablaufenden Wassers war gering, das heißt, der beidseits abgeschrägte Boden war stark mit Schlamm bedeckt. Von der abgerundeten Decke tropfte es überall herab. Die Ziegelsteinmauern waren ausgewaschen und vielfach von Baumwurzeln aufgebrochen.
    So sehr die wasserabweisenden Plastikmäntel schützten, so unpraktisch waren die Gummistiefel. Laubmann und Lürmann mussten sich daher mit den Händen abstützen, was durch die mitgeführten Eimer fast unmöglich war und den notwendigen Einsatz der Taschenlampen erschwerte. Je weiter sie vordrangen, um so fauliger roch es. Ihre Haare und Brillen wurden nass. Der Theologe und der Kommissar vermieden es, die Brillengläser mit ihren verschmutzten Gummihandschuhen abzuwischen.
    Gottlob wurde Philipp Laubmann, der voranging, bald fündig. Er entdeckte, wie er inständig erhofft hatte, einige der bunten Papierblättchen wieder, die im Wasser schwammen. Somit war der Beweis erbracht, dass zwischen dem Teich im Schlosspark und dem Fluss eine direkte Verbindung vorhanden war.
    Doch das war es nicht allein, was Lürmann und Laubmann angelockt hatte. Die nachgewiesene Verbindung war nur die Voraussetzung für weitere Recherchen. Der Erkennungsdienst hatte in Ermangelung einer Information über den historischen Leitungsverlauf die Untersuchung auf die nähere Umgebung des Parks beschränkt. Freilich, ob im Kanalschacht eine Spur auszumachen war, die mit dem Verbrechen in Zusammenhang stand, war eher fragwürdig. Aber Laubmann und Lürmann setzten auf die ihnen eigene Pedanterie sowie jede geringfügige Chance, um den Fall endlich abschließen zu können.
    Ja, sie wurden anscheinend belohnt, denn im Lichtkegel der Taschenlampe erspähte Philipp, nun schon tief in der Erde, einen Zulauf in der linken Kanalwand; etwa auf halber Höhe und circa 30 Zentimeter im Durchmesser. Der Anblick versetzte ihn so in Aufregung, dass es ihm egal war, ob Wasser in

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