Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
weiß, was gespielt wird.«
Gabe fiel die Kinnlade herunter. »Du machst Witze !« Als Rina still blieb, sagte er: »Hat mein Vater etwa schon zugestimmt ?«
Rina nickte.
»Mein Gott!« Gabe ließ sich auf sein Kopfkissen fallen. »Und ich dachte gerade, noch schlimmer kann’s echt nicht werden!«
»Ganz bestimmt ist das nur für eine kurze Zeit, vor dem College.«
»Das sind vier Monate . Lieber nehm ich’s mit vierhundert Dylans auf, als dass ich vier Monate mit meinem Dad verbringe.«
»Falls es nicht gutgeht, gib mir Bescheid. Wir können eine andere Lösung finden.«
»Was denn zum Beispiel?«
»Wenn sich alles beruhigt hat, kannst du wieder zu uns zurückziehen. Aber wenn weiterhin etwas in der Luft liegt, gibt es ja immer noch deine Tante. Und ich bin mir sicher, Cindy hätte dich liebend gerne bei sich wohnen. Sie mag dich sehr.«
»Klaro, bei jemandem einziehen und mich um Zwillingsbabys kümmern, das macht mich garantiert liebenswert für sie.«
»Wir lieben dich, Gabe. Wir werden tun, was gut für dich ist. Aber momentan halten beide, Peter und dein Dad, es für eine gute Idee, dich in Nevada zu wissen.«
»Das ist ja richtig dufte !«
Rina schossen Tränen in die Augen. »Es tut mir so leid, mein Lieber. Ich besuche dich, wann du willst.«
Gabe wurde weicher und nahm ihre Hand. »Geht schon in Ordnung … ich komm klar.«
»Gabriel, es ist nicht für ewig. Bei Peter und mir hast du immer ein Zuhause.«
»Danke, aber das hilft mir gerade auch nicht weiter.« Gabe stieß ein leises, trauriges Lachen aus. Sogar das reichte aus, damit es an seiner Seite zu einer Schmerzexplosion kam. »Tu mir einen Gefallen. Sag dem Anästhesisten, er soll sich nicht die Mühe machen, mich nach der OP aufzuwecken.«
34
Decker holte Marge ein, als sie gerade das Revier betrat. »Hat Gabe jemanden identifiziert?«
»Er war sich so sicher, dass ich glaube, er hätte es auch mit geschlossenen Augen machen können.« Sie überlegte kurz. »Das ergibt keinen Sinn.«
Der Loo lächelte. »Wann wird er operiert?«
Sie blickte auf die Uhr. »In einer Stunde. Vielleicht etwas früher.«
»Gut. Lee Wang ist mit den restlichen vier Fotobögen auf dem Weg ins Krankenhaus. Yasmine hat noch zwei weitere Personen erkannt – Darla Holbein und Kyle Kerkin. Bei JJ Little und Nate Asaroff war sie sich nicht ganz sicher. Vielleicht kann Gabe die beiden festnageln.«
»Hoffentlich«, sagte Marge.
»Folgendermaßen sieht es aus.« Decker blickte sich um, um sicherzugehen, dass keiner der verhafteten Teenager in Hörweite war. »Oliver und ich sind gerade mit Kyle Kerkin durch. Schlussendlich hat er sich einen Anwalt genommen, aber nicht bevor er einen schlimmen Anfall von Verbal-Diarrhö hatte. Die gute Nachricht ist, dass wir jetzt eine Verbindung zwischen Dylan Lashay, Kyle Kerkin und Gregory Hesse kennen, aber es war nicht ganz so, wie ich gedacht hatte.«
Marge zückte ihren Notizblock. »Ich höre.«
»Die Kurzfassung lautet: Kyle Kerkin ist schwul. Er hielt mit seiner Homosexualität öffentlich hinterm Berg, als er und Dylan eine kurze Affäre hatten. Dylan hat sie beendet und gedroht, ihn zu outen, wenn Kyle ihm nicht Waffen aus der Sammlung seines Vaters besorgt. Also gab Kyle Dylan eine einzige Waffe, das schien ihn zu besänftigen, und Kyle verbarg weiterhin sein Schwulsein. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber mein Gefühl sagt mir, Kyle Kerkin und Gregory Hesse wurden von Dylan Lashay verkuppelt.«
»Verkuppelt wie ›ihn reingelegt‹?«, fragte Marge.
»Nein, verkuppelt mit Dylan als Heiratsvermittler. Für seine Dienste hat Gregory ihm vermutlich seine Arbeiten redigiert, und Kyle gab ihm eine Waffe. Eine gutes Arrangement für alle Beteiligten.«
»Also war Gregory Hesse schwul?« Marge schien skeptisch zu sein.
»Laut Kyle ja.«
»Was ist mit dem Mädchen auf dem Schnappschuss, das Greg einen Blow-Job verabreicht?«
»Man sieht kein Gesicht, stimmt’s?«
»Stimmt.«
»Kyle Kerkin hat schulterlanges dunkles Haar.«
»Aha. Okay, jetzt kann ich es mir vorstellen.«
»Kommen wir zum schaurigen Teil der Geschichte. Laut Kyle hat sich Gregory Hesse vor Kyle und Dylan Lashay, der filmte, wie Greg mit der Waffe herumspielte, erschossen.«
»Lieber Himmel! Mir wird schlecht!«
»Ja, abscheulich.« Decker schauderte es. »Kyle behauptet, der Schuss war ein Unfall. Die Waffe sollte nicht geladen sein. Kyle könnte die Wahrheit sagen, oder aber er spinnt aus Lügen Seemannsgarn.«
»Wer hat Gregory
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