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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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erzähl weiter.«
    »Mehr war da nicht. Ich hatte sie vergessen – bis heute Morgen.«
    »Erzähl mir, was heute Morgen passiert ist.«
    »Ich sollte Yasmine im Coffee Bean treffen, wie immer. Seit langem sind wir morgens vor der Schule zusammen. Viel leicht nicht jeden Morgen, aber unter der Woche fast immer.« Er wurde still. »Ich lebte nur noch für diese Treffen. Ich wachte aus reiner Routine auf und hatte etwas, das wirklich wichtig war. Heute Morgen sollte ich ein paar hohe Tiere einer Plattenfirma aus New York kennenlernen, an der SC . Mein Agent hat Monate gebraucht, um das Treffen zu arrangieren. Nur der liebe Gott weiß, was Jeff jetzt von mir hält.«
    »Ich bin mir sicher, er wünscht dir nur alles Gute.«
    »Nee, das klingt nicht nach Jeff, und ich bezweifle, dass Nick entsetzt ist.«
    »Ganz bestimmt macht er sich Sorgen um deinen Zustand.«
    »Das schon. Weder er noch Jeff wollen ein lahmes Rennpferd im Stall. Ich weiß, ich weiß. So jung und schon so zynisch.«
    Marge tätschelte seine Schulter. »Erzähl mir von heute Morgen.«
    »Ich hatte nicht an meine Kontaktlinsen gedacht, als ich aus dem Haus ging, also kam ich zurück, und dadurch verspätete ich mich bei dem Treffen mit Yasmine. Ich schreibe ihr eine SMS , sage ihr, mich hat was aufgehalten, aber sie antwortet nicht. Das ist seltsam, weil sie normalerweise immer gleich zurückschreibt. Im Coffee Bean ist sie nicht da. Yasmine kommt chronisch zu spät, aber normalerweise nicht so viel zu spät. Und ich kann sie nicht erreichen, also werd ich langsam nervös. Ich ruf sie an, was ich normalerweise nicht tue, weil wir simsen. Aber sie geht nicht ran, und jetzt mach ich mir richtig Sorgen. Im Hinterkopf fang ich an zu denken, dass ihre Eltern alles rausgefunden haben und sie in echten Schwierigkeiten steckt. Und ich fühl mich schrecklich und bin total fertig. Also verlass ich das Coffee Bean und ruf sie vor der Tür noch mal an. Und dann fängt der bescheuerte Boden unter mir an zu klingeln. Ich blicke nach unten, und es ist ihr Handy. Und ich finde die Uhr, die ich ihr geschenkt habe. Also wollte sie mich so wissen lassen, dass etwas nicht stimmt. Warum sonst würde sie die Sachen wegwerfen? Ab da bin ich echt in Panik.«
    Marge nickte.
    »Ich stell mir vor, ihre Eltern hätten sie vielleicht vor die Tür gezerrt, oder sie wär überfallen worden oder so. Also schnapp ich mir ihr Handy und die Uhr. Und beschließe, zu ihr nach Hause zu gehen, um zu schauen, wie’s ihr geht.«
    Er legte die Hand über seinen Mund.
    »Mir wird ein bisschen schlecht, wenn ich dran denke.«
    »Möchtest du einen Augenblick Pause machen?«
    »Nein, bringen wir’s hinter uns. Ich frag mich also: Soll ich zurückgehen, oder soll ich nach ihr sehen? … Das alles passiert innerhalb von Minuten. Und dann fallen mir Cameron und Dylan wieder ein. Es war das ekelhafteste Gefühl aller Zeiten. Ich renn los zur Bushaltestelle, weil Cameron mir erzählt hatte, sie wohnt in der Nähe. Und weiter vorne seh ich diese Gruppe Teenager. Und Camerons lange blonde Haare. Und ich denke: heilige Scheiße! Ich renn und renn, Sie wissen schon, pures Adrenalin. Und dann seh ich Yasmine. Und auch, dass Dylan ihr einen Revolver an den Rücken hält – einen 22er Smith and Wesson.«
    Gabe zwinkerte ein paarmal.
    »Der Scheißkerl sieht mich an und faselt irgendwas, ich hätte Cameron vergewaltigt, also würde er jetzt Yasmine vergewaltigen. Völlig absurdes Zeug. Ich hab diese Zicke nie angefasst. Und dann hör ich das Klicken und spür die Waffe an meinem Kopf.«
    Wieder hält er sich die Hand vor den Mund.
    »Dylans Waffe?«
    »Nein, nein, das war ein anderer Typ, mit langen Haaren. Dylans Waffe zielte immer noch auf Yasmine.« Er schluckte schwer und drehte sich zu Marge. »Wenn Sie mir so ein Fotodings zeigen wie das mit Dylan, könnte ich sie alle identifizieren. Ich hab mir ihre Gesichter lange genug angesehen.«
    »Das lässt sich einrichten«, sagte Marge. »Was passierte, nachdem jemand dir die Waffe an den Kopf hielt?«
    »Das war seltsam.« Gabe starrte ins Leere. »Ich wurde superruhig … nicht so, wie wenn das Leben vor meinen Augen abspult, aber die ganze Panik … löste sich einfach in nichts auf. Ich war total darauf konzentriert, wie ich Yasmine und mich da rausbekomme.«
    »Was hast du getan?«
    »Zuerst hab ich, glaub ich zumindest, versucht, Zeit zu schinden … supercool zu tun, während er mich beschuld igt, diese Hexe vergewaltigt zu haben.« Er pausierte und

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