Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
Nourmand.« Und für Rina ein höfliches Nicken.
Yasmines Stimme war ganz leise. »Das ist meine Mutter, Gabe. Du hast sie schon mal getroffen.«
»Hallo, Mutter.« Gabe schenkte ihr ein schiefes Grinsen. »Sie haben eine wunderschöne Tochter .«
»Vielen Dank, dass du ihr geholfen hast«, sagte Sohala. »Deinen Mut und deine Freundlichkeit werde ich dir nie vergessen.«
Gabe starrte einfach nur immer weiter Yasmine an. »Sie ist so umwerfend schön! So sexy !« Er sah zu Sohala. »Ich liebe sie einfach!«
»Ich hoffe, du bist bald wieder gesund«, fuhr Sohala fort.
Gabes Blick wanderte zurück zu Yasmine. »Ich liebe dich!« Ein Lächeln. »Ich liebe dich … total.« Aber anstatt sich zu freuen, begann Yasmine zu weinen. Gabe spürte, wie auch ihm Tränen in die Augen schossen. »Ach … weine nicht, verrücktes Huhn. Alles wird einfach super werden!«
»Alles Gute für dich«, sagte Sohala. Sie hielt ihre Tochter fest an der Hand. »Es tut mir sehr leid wegen deiner Schmerzen. Du weißt, es war ein langer Tag. Wir müssen jetzt gehen.«
» Jetzt schon?« Gabes Stimme wurde ganz leise.
»Noch eine Minute, Mommy«, flehte Yasmine. »Bitte!«
»Es tut mir leid, meine Familie wartet, und wir haben viel zu erklären«, sagte Sohala. »Wir kommen ein anderes Mal wieder.«
Gabe wusste, es würde kein anderes Mal geben.
»Bitte, Mommy, bitte!«, bettelte Yasmine.
Aber Sohala war wild entschlossen. Sie hatte die Hand ihrer Tochter weiterhin eisern im Griff. »Verabschiede dich jetzt, Yasmine.«
Yasmine schluckte ihre Tränen hinunter. »Ich liebe dich, Gabriel.«
Gabe sah sehr traurig aus. »Ich liebe dich auch, Yasmine.«
Sohala bugsierte sie schnell zur Tür hinaus. »Tschüss«, sagte sie in den leeren Flur.
Feuchte Bächlein liefen über Gabes Wangen. »Mann, das war total scheiße.«
Rina seufzte. »Es tut mir so leid.«
»Nicht so wie mir.«
Schweigen. »Ich komme dich besuchen, sobald du aus dem Krankenhaus raus bist«, sagte Nick.
Gabe starrte immer noch ins Nichts. »Ich zieh nach Nevada, schon vergessen?«
Nick wandte sich an Rina. »Wie lange wird das realistisch gesehen dauern?«
»Das weiß ich nicht, Nick. Es liegt am Lieutenant, und natürlich auch an Gabes Vater.«
Nick nickte. »Wenn’s sein muss, Gabriel, dann fliege ich alle paar Wochen zu dir und unterrichte dich.«
»Das wäre fantastisch«, sagte Rina.
»Falls ich dann noch am Leben bin«, sagte Gabe.
»Hör auf, so zu reden«, sagte Nick. »Es tut mir wirklich leid, was passiert ist, aber wir wollen mal nicht die Gesamtsituation aus den Augen verlieren. Du lebst, deine Hände scheinen unverletzt zu sein, und du bist weiterhin mit einem unglaublichen Talent gesegnet.«
»Was bin ich doch für’n Glückspilz.«
Nick tätschelte seinen Kopf. »Ich sehe dich noch mal, bevor du nach Nevada ziehst. Pass auf dich auf, Romeo.«
Als Nick das Krankenzimmer verließ, sagte Gabe: »Klaro, macht euch um mich keine Sorgen. Mir geht’s bald wieder super.« Er sah Rina an. »Wie viel muss ich dir bezahlen, damit du Dr. Death für mich spielst?«
Sie küsste ihn auf die Stirn, die heiß und verschwitzt war. Vermutlich hatte er Fieber. »Du siehst ziemlich erschöpft aus. Warum versuchst du nicht, ein bisschen zu schlafen?«
»Weißt du, wann mein Dad kommt?«
»Nein, leider nicht. Ich rufe ihn an, wenn du das möchtest.«
»Näh.« Seine Augen waren knallrot unterlaufen. »Mach dir keine Umstände. Wenn er da ist, ist er da.« Er atmete aus und zuckte zusammen. Er drückte ihre Hand. »Ein Nickerchen klingt gar nicht verkehrt. Bleibst du bei mir, während ich schlafe?«
»Natürlich.«
»Du bist der liebste Mensch auf Erden.«
»Da frag mal meine Kinder, als sie groß wurden. Ich bin mir sicher, da gewinnst du ganz neue Einblicke. Aber danke für das Kompliment.« Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. »Ruh dich jetzt ein bisschen aus, okay?«
Seine Augen waren bereits zugefallen, als er ihr zunickte. In seinem Kopf schwirrten so viele Dinge herum, über die er nachdenken musste. Es war angenehm, dass die Medikamente ihm nicht die Wahl ließen wachzubleiben.
37
Laut Prozessliste waren die Vorführungen vor dem Haftrichter, die man ursprünglich für achtzehn Uhr anberaumt hatte, jetzt gegen acht Uhr abends vorgesehen. Marge saß im Gericht an einem abgelegenen Ecktisch und aß mit wenig Begeisterung einen griechischen Salat. Zwanzig Minuten später gesellte sich Nurit Luke, einen Becher Kaffee in der Hand, zu ihr.
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