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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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er.
    »Ja, ich bin da.«
    »Kann ich nach Hause gehen?«
    »Ich glaube, sie haben vor, dich über Nacht hierzubehalten.«
    »Wie nervig.« Es kostete ihn zu viel Kraft, sich umzusehen. Er schloss die Augen. »Ich hasse mein Leben!«
    »Es tut mir so leid, Gabe.« Rina nahm seine Hand, und er leistete keinen Widerstand. »Ich verspreche dir, alles wird besser werden.«
    Ein paar Minuten später kam eine schwarze Krankenschwester, um die vierzig, ins Zimmer, die gerade in Gabes Krankenakte las. »Okay, junger Mann, schauen wir, was wir für Sie tun können.«
    »Sie können mich erschießen.«
    Die Schwester ignorierte ihn und spritzte den Inhalt einer kleinen Flasche in seinen Tropf. »Gleich sollte es Ihnen besser gehen.«
    Gabe sagte nichts. Reden kostete zu viel Kraft.
    Rina saß bei ihm, während er immer mal wieder wegdöste. Zehn Minuten später betrat Wynona Pratt Gabes Krankenzimmer. »Alles gut gelaufen?«
    »Die Operation war sehr erfolgreich«, sagte Rina.
    »Wie ich gehört habe, haben sie Faseroptik eingesetzt oder …«
    »Der Chirurg hat den Einschusskanal der Kugel benutzt, um sie wieder herauszuholen.«
    Wynona hielt einen Beweisbeutel in die Höhe. »Hier ist sie.«
    Gabe öffnete die Augen und fragte: »Welches Kaliber?«
    »Wie bitte?«, fragte Wynona.
    »Die Kugel?«
    »Eine 22er.«
    »Dylans Revolver«, murmelte er. »Sagen Sie das dem Loo.«
    »Klar«, sagte Wynona. »Du konzentrierst dich einfach nur darauf, wieder gesund zu werden.«
    »So gesehen ist alles zu spät.«
    Rina lächelte. »Du hast wirklich einen beißenden Humor, mein Sohn.«
    Gabe brachte nicht einmal ein Lächeln zustande. Er schlief immer wieder ein und wachte wieder auf – diesmal durch eine männliche Stimme. Er öffnete die Augen. Die Gesichtszüge konnte er immer noch nicht ausmachen, aber der Typ war zu klein, um sein Vater zu sein. Er wusste nicht, ob er sich körperlich schon besser fühlte, aber ihm war leichter ums Herz. »Nick?«, murmelte er. »Bist du das?«
    »Ja.« Der etwa fünfzigjährige Klavierlehrer mit Pferdeschwanz trat seitlich an Gabes Bett heran. »Wie geht es dir?«
    Die Frage schien ihn zu verblüffen. »Keine Ahnung.« Pause. »Ich fühl mich so … zugedröhnt.«
    »Zugedröhnt ist gut. Werde einfach wieder gesund«, sagte Nick. »Dieser Anruf heute Morgen hat mich zehn Jahre meines Lebens gekostet.«
    »Uns beide«, sagte Rina. »Es war ein Schock.«
    Gabe tastete nach seiner Brille, zuckte aber vor Schmerzen zusammen. Rina setzte ihm die Brille auf.
    Der Junge grinste seinen Lehrer an. »Nick, Nick, Nick.« Er kicherte. »Diesmal hab ich totalen Mist gebaut, stimmt’s?«
    »Du bist gerade auf Wolke Sieben, mein Junge«, sagte Nick.
    »Könnte sein, Mann, könnte gut sein.«
    »Demerol«, sagte Rina.
    »Tut mir leid, dass ich Scheiße gebaut hab.« Gabe kicherte wieder los. »Jeff muss ja total angepisst sein!«
    »Jeff ist, genau wie ich, sehr besorgt um dein Wohlergehen, Gabriel.«
    »Ich glaub, dann sind wir fein raus.« Gabe hob beide Hände und wackelte mit den Fingern. »Siehst du: keine Kollate ralschäden.«
    Nick gab dem Jungen einen Kuss auf die Stirn. »Werde einfach gesund.«
    »Eieiei«, sagte er, »du machst dir wirklich Sorgen.«
    Nick lächelte ihn an. »Natürlich. Ich mag ja ein strenger Lehrer sein, aber auch ich habe ein Herz.«
    »Was für ein Typ!« Gabe grinste schief. »Rina schmeißt mich übrigens raus. Kann ich bei dir wohnen?«
    »Das ist weder korrekt noch fair.« Sie küsste wieder seine Hand. »Nein, du kannst nicht bei Nick wohnen. Wir haben schon alles mit deinem Dad arrangiert.«
    »Brauchst du irgendwas, Gabriel?«, fragte Nick.
    Er wollte antworten, aber seine Augen hatten seinen Mund zum Schweigen gebracht: Yasmine war mit ihrer Mutter ins Zimmer gekommen. Sie trug immer noch ihre Schuluniform von heute Morgen. Ihre Mutter hatte Leggins unter einer glänzenden Tunika an und Pumps mit hohen Absätzen. Mom sah richtig sauer aus. Er grinste Yasmine an. »Hallo.«
    »Hallo.« Sie hatte Tränen in den Augen. »Wie fühlst du dich?«
    Er kicherte los. »Ist auszuhalten, solange ich mich nicht bewege.« Sie lief tiefrot an. Oha , dachte er, das hätte ich wohl besser nicht gesagt . Aber er konnte sein Mundwerk nicht im Zaum halten. »Ist sie nicht wunderschön !«, sagt er zu niemandem und jedem. »Ist sie nicht sexy !«
    Nick gab Yasmines Mutter die Hand. »Ich bin Nicholas Mark, Gabes Klavierlehrer.«
    Sie hatte nur ein schmales Lächeln für ihn übrig. »Sohala

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