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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Er klickte sich durch ein paar von Myras SMS . bis gleich, hol dich um 5 ab.
    Es würde viel zu lange dauern, ihre gesamten SMS durchzulesen. Decker legte das Handy zurück auf den Nachttisch. »Ich würde es am liebsten behalten, aber ich schätze mal, dass ich dafür um Erlaubnis fragen muss.« Er sah Marge an. »Zwei Teenager ein und derselben Highschool bringen sich innerhalb weniger Wochen um. Beide waren … Außenseiter. Was hältst du davon?«
    »Es sind oft die Außenseiter, die Selbstmord begehen. Der eine war männlich, der andere weiblich, unterschiedlich alt, unterschiedliche Jahrgangsstufe.«
    »Und das weibliche Opfer hatte eine Vorgeschichte mit Depressionen«, fügte Decker hinzu.
    »Aber …«, sagte Marge, »es sind immer noch zwei Teenager von derselben Schule, in sehr kurzem Zeitabstand. Ich denke da an eine Art Klub der Selbstmörder oder ein Selbstmord-Abkommen oder … Kannten sie sich überhaupt?«
    »Ich denke auch über die Waffe nach. Woher stammt sie?« Im Zimmer wurde es still. Schließlich sagte Decker: »Ich sehe hier keinen Computer.«
    »Vielleicht teilen sie sich einen«, schlug Marge vor. »Ich werde Eric fragen.«
    »Wenn wir Myras Privatleben auseinandernehmen wol len, müssen wir Mrs. Gelb um Erlaubnis fragen.« Decker fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. »Und anders als Wendy Hesse hat sie uns nicht um Hilfe gebeten.« Sein Blick wanderte zurück zu dem Schrank. In der Ecke standen zwei Umzugskartons. Er zog einen hervor und öffnete ihn. »Da schau her, Margie.«
    Hunderte von Zeichnungen – Tusche, Bleistift, Kreide, Ölkreide, Aquarelle – auf beliebig weißem Papier, willkürlich ausgewählte Blätter mit bunter Werbung auf der Rückseite, ein Dutzend Skizzenblocks sowie jede Menge Servietten, Zeitschriften und Post-Its: alles, was irgendwie aus Papierbrei entstanden war.
    »Na also«, sagte Decker, »die wahre Myra Gelb.«
    »Sie war gut.« Marge nahm ein paar Arbeiten, die oben lagen, kritisch unter die Lupe. »Sehr gut, um genau zu sein.«
    Es gab Gesichter, es gab Landschaften, Stillleben und viele, viele Cartoons und Karikaturen. Sie gingen die Arbeiten durch. Nach einer Stunde blickte Decker auf eine sehr detaillierte Tuschezeichnung eines wuchtigen Sportlertypen, der grunzend auf der Toilette saß. Die Bildunterschrift lautete: Dylans künstlerischer Ausstoß. Decker zeigte Marge diese Zeichnung.
    »Dylan Lashay?« Als Decker mit den Achseln zuckte, sagte sie: »Wer immer das sein mag, Myra war jedenfalls kein Fan von ihm. Morgen besorge ich das Jahrbuch.«
    Um Mitternacht stand Marge auf und streckte sich. Sie war jetzt seit sechs Stunden in der Wohnung, von denen sie die letzten vier in Myras Zimmer verbracht hatte. Sie hörte Schritte. Eric klopfte an den Türrahmen, und Marge und Decker kamen aus dem Zimmer.
    »Was gibt’s?«, fragten sie.
    »Gerade hat Dr. Radcliff angerufen. Sie haben meine Mom aufgenommen. Ich muss ins Krankenhaus. Ich würde gerne für heute hier Schluss machen.«
    »Kein Problem«, sagte Decker. »Wir sperren das Zimmer nur noch mit Klebeband ab. Bitte betreten Sie es nicht.«
    »Das versichere ich Ihnen.«
    »Wir kommen morgen wieder. Danke, dass Sie uns so lange hierbleiben ließen.«
    »Keine Ursache.« Eric machte eine Pause. »Wonach suchen Sie eigentlich?«
    »Mir ist bekannt, dass Ihre Schwester depressiv war. Aber sie war in Behandlung und ging zu einem Therapeuten. Und sie kam klar. Sie zeichnete vor allem sehr viel.« Decker pausierte. »Glauben Sie, Ihre Mutter hätte etwas dagegen einzuwenden, wenn ich diese Kartons mit ins Revier nehme und sie dort durchgehe?«
    »Was ist da drin?«
    »Das künstlerische Werk Ihrer Schwester.«
    »Meine Mom wird sie zurückhaben wollen.«
    »Selbstverständlich«, versprach Decker. »Aber so kann ich sie der Reihe nach ansehen, ohne Ihnen im Weg zu sein.«
    »Ich glaube, das ist okay.« Eric atmete tief durch. »Klar, nehmen Sie sie mit.«
    Marge griff sich einen Karton, Decker den anderen. Sie waren sperrig, aber nicht schwer. Eric schloss die Wohnungstür ab, und gemeinsam gingen sie zum Fahrstuhl. Als sie im Erdgeschoss ankamen, stieg Eric zuerst aus.
    »Bitte richten Sie Ihrer Mom unser tiefstes Mitgefühl aus«, sagte Marge.
    »Das mache ich.«
    Decker hievte einen der Kartons hoch. »Die Frage erscheint Ihnen jetzt vielleicht unpassend, Eric, aber ich muss sie sowieso stellen. Wir konnten den Computer Ihrer Schwester nicht finden. Hatte sie einen?«
    Eric nickte. »Sie hatte einen

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