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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Mac. Das ist seltsam.«
    Marge hob ihren Karton hoch. »Vielleicht finden wir ihn morgen.«
    »Das ist wirklich sehr seltsam. Normalerweise stand er ganz offen da.«
    »Könnte ihn jemand mitgenommen haben?«
    »Ich wüsste nicht, wer. Aber wenn er fehlt …« Kurze Pause. »Ich bin ratlos.«
    »Manchmal geben die Leute Sachen weg, bevor sie zur Tat schreiten.«
    Eric schüttelte den Kopf. »Sie hatte nur wenige Freunde. Fragen Sie die.«
    »Okay«, sagte Decker. »Noch einmal, mein Beileid für Ihren Verlust.«
    Eric schien nicht zuzuhören. »Glauben Sie, sie hat vielleicht so was wie eine Nachricht darauf hinterlassen?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen«, meinte Decker. »Aber wenn wir nicht nachsehen, werden wir es nie erfahren.«
    Obwohl Yasmine ihm gesagt hatte, dass der Junge zuerst schreibt, wartete Gabe immer, bis sie ihm eine SMS geschickt hatte. So wusste er wenigstens, dass sie gerade ganz alleine war. Sein Handy gab um halb ein Uhr morgens einen Piepton von sich. Er war schon im Bett und hatte das Licht ausgemacht, ruhte sich aus, dachte an sie und bekam eine ziemliche Erektion.
    bist du wach?
    Sein Herz jubilierte.
    hab auf dich gewartet. war knapp heute.
    omg, hatte fast einen herzinfarkt.
    du warst cool. ich ein totaler trottel.
    nein, ich war der trottel. wenigstens hast du was gesagt.
    wenn du mein gebrabbel reden nennen willst. Dann schrieb Gabe: deine schwester ist eine ratte.
    daisy ist daisy, 11. klasse ist hart.
    Gabe lächelte vor sich hin. Yasmine war vermutlich einer von diesen netten Menschen, die immer in jedem das Gute sehen. ich will dich nur beschützen.
    J danke.
    Gabe schrieb: übrigens hat da jemand geheimnisse vor mir.
    das sagst gerade du!!! harvard!!!!
    Er schrieb zurück: vielleicht.
    vielleicht????? spinnst du?
    es gibt andere möglichkeiten.
    zum beispiel?
    erzähl ich dir später.
    Eine lange Pause. Dann schrieb sie: gehst du im herbst aufs college?
    ja, antwortete er.
    L
    vielleicht bleib ich hier.
    gie, wenn du harvard kriegst, gehst du nach harvard.
    vielleicht. Kurze Pause. ich will dich singen hören.
    nein.
    komm schon.
    nein.
    feiges huhn.
    stock und stein …
    wie lange singst du schon opern?
    ich sing keine opern.
    Gabe grinste. lügnerin.
    nein.
    ok. du singst keine opern. aber welche arie hast du laut daisy immer wieder von vorne gesungen?
    keine.
    komm schon, es reicht. ich wills wissen.
    du wirst mich auslachen.
    Gabe schrieb zurück: ?????
    Yasmine antwortete: versprich mir, nicht zu lachen.
    natürlich werd ich nicht lachen.
    der hölle rache.
    »Der Hölle Rache« – der Rachegesang aus Mozarts Zauberflöte , gesungen von der Königin der Nacht. Ein Kultstück der Musik, eine der ersten Arien, die Kinder zu hören bekamen, wenn sie an die Oper herangeführt wurden. Und dennoch war es eins der schwersten Stücke für Gesang, weil Koloratur unabdingbar war.
    Gar nicht übel. Ein bisschen boshaft schob Gabe ein lol hinterher.
    hör auf!
    ehrlich, das ist echt beeindruckend.
    nicht, wenn ich es singe.
    das glaub ich dir nicht.
    solltest du aber.
    du bist also ein koloratursopran.
    heißt es, ja.
    sagt wer? dein gesangslehrer? du musst einen lehrer haben, wenn du der hölle rache singen kannst.
    stimmt. mein dad denkt, ich geh zum klavierunterricht, aber es ist gesangsunterricht.
    deine mom macht das mit?
    ja.
    weiß sonst noch jemand bescheid?
    nur ariella.
    ach ja, ariella, die hüterin der geheimnisse. hoffe, sie ist eine echte freundin.
    ist sie.
    Dinge hinter dem Rücken anderer zu machen schien der Zeitvertreib der Nourmand-Familie zu sein. Gabes eigener Familie nicht unähnlich. Er schrieb: kann mir nicht vorstellen, wie die ganze koloratur aus so einer schmalen brust kommt.
    du bist schrecklich. ich werd n-i-e für dich singen.
    so hab ich das nicht gemeint. Natürlich hatte er das. Er liebte es, sie auf den Arm zu nehmen.
    ich hasse dich, schrieb Yasmine.
    echt blöd, antwortete Gabe, weil ich total verrückt nach dir bin.
    Eine lange Pause. Dann schrieb Yasmine: vielleicht hasse ich dich doch nicht.
    Und Gabe antwortete: komm, wir küssen und versöhnen uns.
    du meinst wohl eher, küssen und verstellen.
    das auch. Eine Pause. gie, wann kann ich dich singen hören?
    niemals.
    komm samstag vorbei, schrieb Gabe. die deckers gehen zum schabbes weg. ab 10, also komm um 11. ich begleite dich auf dem klavier.
    geht nicht. muss zur schul. hab wegen dir schon letzten samstag geschwänzt.
    Biiiitttteee …
    gabe, ich kann nicht.
    L
    mal sehen, aber ich

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