Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
Gabe, leg den Kerl um, oder ich enterbe dich.‹« Er sah in ihr angespanntes Gesicht. »Du musst das nachfühlen. Du musst dich in reinen, unverfälschten Hass hineinversetzen.«
Yasmine nickte.
»Was nicht heißen soll, dass du nicht schön gesungen hast. Keineswegs. Fast zu schön. Beim Hören des Ha-ha-ha-Teils klang das für mich immer wie ein total durchgedrehtes Lachen … kein Ha-ha-ha, als wäre man glücklich.«
Sie nickte beflissen, aber in ihrem Blick schwelte etwas.
Er betrachtete sie. »Du bist sauer auf mich.«
»Nein, bin ich nicht.«
»Doch, bist du. Wär ich auch. Wir haben Egos. Niemand wird gerne kritisiert.«
»Nein, bin ich nicht.« Ihr schossen Tränen in die Augen, die ihr sogleich übers Gesicht liefen.
Was hab ich mir dabei bloß gedacht? Laut sagte Gabe: »Ich hätte den Mund halten sollen.«
»Ich bin froh, dass du was gesagt hast.« Sie bemühte sich nach Kräften, die Fassung zu bewahren. »Wenigstens weiß ich jetzt, dass du ehrlich bist.«
»Das bin ich wohl. Setz dich auf meinen Schoß.« Als sie der Aufforderung nachkam, küsste er ihre Tränen weg. »Bitte versprich mir eines.«
»Was denn?«
»Egal, was passiert, setz deine Stimmausbildung fort. Du bist zu talentiert, um damit aufzuhören.«
»Versprochen.«
»Nein, Yasmine, ich meine ein richtiges Versprechen. Du musst mehr machen, als einfach nur Gesangsstunden zu nehmen. Du musst dein Talent anerkennen … dich da draußen dafür einsetzen, auch wenn du dabei ein paar Federn lässt. Ich weiß, wie schwer es ist, sich gegen die eigenen Eltern aufzulehnen. Mann, da muss ich gerade reden. Ich hab Angst vor meinem Vater. Und ich würde dich niemals darum bitten … nicht mal für mich.«
Sie sah zu ihm auf.
»Ehrlich, Jungs kommen und gehen, aber so eine Stimme, die ist für die Ewigkeit gemacht. Sie ist ein Gottesgeschenk. Und noch viel wichtiger: Du kannst dein Gesicht beim Singen ja nicht sehen. Du bist so glücklich, wenn du singst. Es kommt von selbst. Es ist das, was du bist.«
Sie war ganz ruhig.
»Du musst mir versprechen, dass du damit weitermachst, in Ordnung?«
Sie zuckte die Achseln.
»Was ist?«
»Du verstehst das nicht. Brave persische Mädchen jüdischen Glaubens werden keine Opernsängerinnen.«
»Warum nicht?«
»Darum. Dazu kommt’s einfach nicht. Ich bereue es, dass meine Schwester jemals von der blöden CD gesprochen hat.«
Er stieß lautstark Luft aus. »Yasmine, es ist nichts Falsches dabei, Arzt zu werden. Meine Mutter ist Ärztin. Sie hat alles inklusive meiner Wenigkeit geopfert, um Ärztin zu werden. Aber es war auch ihr Traum . Vielleicht lieg ich ja falsch, aber ich seh das nicht als deinen Traum an.«
»Ich weiß nicht, wovon ich träume.« Sie bekam wieder feuchte Augen. »Ich bin erst vierzehn. Momentan träum ich nur davon, mit dir zusammen zu sein.«
Gabe lächelte. »Weißt du was? Genau davon träum ich auch.« Er führte ihren Mund an seinen heran und küsste sie richtig. Innerhalb von Sekunden führten ihre beiden Zungen einen Tanz auf. Er begann damit, ihre Bluse aufzuknöpfen, als sie plötzlich sein T-Shirt nach oben zog, bis sie beide von der Taille aufwärts nackt waren. Ihre Brust an seiner ließ ihm Schauer über den Rücken laufen.
Sie saß auf seiner Erektion, und sie wechselte dauernd ihre Sitzposition, was die ganze Sache noch verschärfte. Er dachte, er sei einem Herzinfarkt nahe.
»Tut das weh?«, fragte sie ihn.
Er leckte ihre Brustwarzen. Zwei Tropfen aus Schokolade, wie kleine Pralinen. »Was?«
»Du weißt schon.« Sie rutschte wieder auf ihm herum. »Tut das weh?«
Er hob ihren Kopf an und küsste sie ungestüm auf den Mund. »Nein, tut nicht weh. Es fühlt sich gut an.« Er fuhr mit seinen Fingern ihre Wirbelsäule entlang und stöhnte. »Also, es wird wehtun, wenn ich nichts mache, aber darum kümmer ich mich nachher.«
Noch mehr Küsse, immer mehr.
»Was meinst du damit?«, fragte sie.
Er redete beim Küssen. »Was meinst du damit, was ich damit meine?«
»Gehst du dann zu einem anderen Mädchen?«
Gabe unterbrach den Kuss und starrte sie an. »Wovon redest du da?«
»Du weißt schon … dass du dich darum kümmerst.«
»Oh mein Gott!« Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Ist das dein Ernst?« Als sie keine Antwort gab, fuhr er fort: »Erstens gibt es kein anderes Mädchen. Zweitens, selbst wenn es ein anderes Mädchen gäbe, die damit einverstanden wäre, würde ich sie nicht wollen. Ich will nur dich. Drittens, was ich damit meinte,
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