Teuflische Freunde: Roman (German Edition)
war …« Er hob seine Hand, formte eine offene Faust und bewegte sie in der Luft auf und ab.
Yasmine sah sich seine Pantomime an und schlug dann vor lauter Peinlichkeit die Hand vor den Mund. »Oh … verstehe.«
»Meine Güte, Yasmine, ich liebe dich über alles, wirklich.« Er wischte wieder die Gläser seiner beschlagenen Brille ab. »Aber du brauchst ein paar … Brüder oder so was.« Er nahm ihr die Hand vom Mund. »Küss mich.«
Zwei oder drei Minuten lang knutschten sie weiter, dann sagte sie: »Willst du, dass ich das mache?«
»Was?«
»Das, was du nachher selbst machen willst.«
Er hörte auf, sie zu küssen, und starrte sie an. »Äh, also das wäre unglaublich wahnsinnig toll.«
»Ich red jetzt nicht von Sex, klar.«
»Klar, und ich erwarte auch keinen Sex.«
Wieder bekam sie feuchte Augen. »Ich weiß nicht, wie das geht.«
»Keine Sorge. Ich bin so scharf, dass dazu keine Ausbildung nötig sein wird.«
»Und du hältst mich dann nicht für eine Schlampe?«
»Nein.«
»Du wirst mich deshalb nicht weniger mögen?«
»Ich werde dich nicht weniger mögen und auch nicht mehr mögen, wenn du es machst. Ich liebe dich genauso sehr, egal, was du tust.« Er gab ihr einen Kuss. »Ehrlich, tu, was du willst, okay?«
»Haben wir noch Zeit?«
Er blickte auf die Uhr. Zwanzig nach zwölf. »Wir haben noch massig Zeit.« Er presste seine nackte Brust wieder gegen ihre nackte Haut. »Du lieber Himmel, du bist so zart. Ich will dich einfach nur auffressen. Küss mich.«
Sie gab ihm einen feuchten Kuss auf den Mund. »Also gut, ich gehör ganz dir. Zeig mir, was ich zu tun habe.«
Wortlos sammelte er ihre verstreuten Klamotten ein, dann nahm er sie auf den Arm. Er ging aus der Garage, sie hatte die Beine wieder um seine Taille geschlungen, und beide waren sie halbnackt.
»Bringst du mich in dein Zimmer?«, fragte sie.
»Ja.« Pause. »Ist das okay?«
»Ja.« Sie lehnte sich an seine Brust. »Vollkommen okay.«
20
Am Montagmorgen um acht Uhr betrat Marge Deckers Büro mit zwei Kaffeebechern in der Hand. Einen davon stellte sie vor ihm ab und setzte sich dann auf einen freien Stuhl. »Ich hatte gerade ein beunruhigendes Gespräch mit Wendy Hesse.«
»Um acht Uhr morgens?«
»Sieben, um genau zu sein.« Sie klappte den Deckel von ihrem Kaffeebecher hoch, und ihr Gesicht verschwand in einer Dampfwolke. »Jemand ist letzte Nacht in ihr Haus eingebrochen.«
»Das ist furchtbar.« Decker fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. »Hat sie es der Polizei gemeldet?«
»Nein, hat sie nicht. Aber sie war sehr aufgebracht über das, was gestohlen wurde – Gregorys Laptop.«
Decker nahm seinen Kaffee und nippte vorsichtig daran. »Keine anderen Dinge?«
»Nichts außer dem Laptop scheint zu fehlen. Wendy hat seinen Verlust überhaupt nur deshalb bemerkt, weil sie ihn am Abend vorher auf den Tisch im Esszimmer gestellt hatte. Sie wollte ihn heute zu uns bringen.«
Decker nippte ein zweites Mal an seinem Kaffee. »Warum?«
»Es ging um ein paar verstörende Bilder darauf. Sie sagte, dass einige der Bilder Gregory beim Herumspielen mit einer Waffe zeigen – er zielt damit, wirbelt sie an einem Finger herum, hält sie sich an den Kopf.«
»Du lieber Himmel. Wie grauenvoll für sie, so etwas zu sehen.«
»Sie hat am Telefon geweint. Da sie eine Waffe nicht von einer anderen unterscheiden kann, wollte sie, dass wir herausfinden, ob es die Waffe ist, mit der er sich getötet hat.«
»Warum jetzt? Ist sie dir nicht wochenlang aus dem Weg gegangen?«
»Ja. Ich muss sie drei- oder viermal angerufen haben, bevor ich endlich den Hinweis bekam.«
Decker stellte seinen Kaffee ab und legte sich einen Notizblock zurecht. »Wirkte Gregory durcheinander, oder blödelte er einfach nur herum, oder ließ er irgendeine schräge Fantasie wahr werden …?«
»Ich habe nicht danach gefragt, Pete. Mein Gefühl sagte mir, das Beste wäre ein persönliches Gespräch.«
»Und sie hat dir nur von diesen Fotos erzählt?«
»Ja. Wahrscheinlich haben die sie am meisten bestürzt. Sie sagte allerdings, Gregory hätte auf den Bildern nicht wie er selbst ausgesehen, sondern wie unter Drogen.«
»Wann triffst du dich mit ihr?«
»Heute Abend um halb acht. Sie kommt zu uns.«
»Warum so spät?«
»Ich muss noch einiges erledigen, genau wie sie. Es war der früheste Termin, den wir beide schaffen. Du musst nicht dableiben. Oliver meinte, er sei hier.«
»Denk daran, nach Gregorys Videokamera zu fragen.«
»Das steht ganz
Weitere Kostenlose Bücher