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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Laptop und loggte sich ins Flirtportal ein, um in der portalinternen Suchmaschine nach Lucky Luke zu suchen.
    In weniger als einer Sekunde wurde das Programm fündig. Lucas’ Foto war sehr klein, aber man konnte schon jetzt erkennen, dass er tatsächlich nicht schlecht aussah.
    »Wow«, kommentierte Melli.
    Alexia, die alle guten Vorsätze beim Anblick des Bildes über Bord geworfen hatte, klickte es an, um eine größere Version einzusehen. Es öffnete sich ein weiteres Fenster, das ihr Lucky Luke in voller Größe präsentierte. Blonde Haare, ein freundliches Lächeln, das sowohl warm als auch frech aussah und sie an den jungen Harrison Ford denken ließ, ein markantes, männliches Kinn, das Willensstärke verhieß, und hinreißende blaue Augen, die etwas Melancholisches an sich hatten.
    »Das muss ein Fake sein.« Niemand sah so gut aus und war trotzdem darauf angewiesen, im Internet einen Partner zu finden.
    Melliwar ganz anderer Meinung. »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Sie nahm Alexia die Maus aus der Hand und klickte auf Lucas’ Steckbrief.
    Alter: 31 Jahre
    Sternzeichen: Stier
    Das war schon ein eigenartiger Zufall, Alexia war ebenfalls Stier! Außerdem war sie 9 Jahre jünger als er.
    Größe/Figur: 197 cm/85kg
    Mein Gott, um ganze 37cm würde er sie überragen. Alexia mochte große Männer, aber das war schon etwas grenzwertig.
    Hobbys: Motorradfahren, Schwimmen, Kino, Musik (Nightwish)
    Mit seinen Hobbys konnte sie sich theoretisch arrangieren.
    Sexuelle Vorlieben …
    Diese Sparte hatte er tatsächlich ausgefüllt? Das fand sie mutig.
    … Ich bin einfühlsam, zärtlich, romantisch, erfahren, kann aber auch dominant sein. Alles ist erlaubt, solange wir uns dabei wohl fühlen. Bin offen für jede Spielerei, man sagt nicht umsonst, ich hätte eine fesselnde Persönlichkeit :o) Neugierig geworden? Wenn du mehr wissen möchtest, schreib mir. Ich freue mich.
    »FesselndePersönlichkeit. Wenn das keine Anspielung ist.«
    »Klingt doch aufregend«, sagte Melli zu ihrer Überraschung. Alexia hätte nicht gedacht, dass sich ihre Freundin für Fesselspiele begeistern konnte.
    »Also schreibst du ihm?« Melli zerrte aufgeregt an Alexias T-Shirt-Ärmel. Es war klar, dass Melli diese Chance sofort ergreifen würde, wenn sie an ihrer Stelle wäre. Aber Alexia war unsicher, was sie tun sollte. Vielleicht war er ja tatsächlich ein netter Kerl …

    Als Marcel Klett seine Wohnung verließ, stieß er fast mit Frau Mangel zusammen. Die wirkte ziemlich aufgelöst und durcheinander, atmete stoßweise und röchelte dabei wie eine Frau, die unter schwerem Asthma litt. Mit einem Taschentuch wischte sie sich hektisch über Stirn und Wangen und anschließend über das Dekolleté. Ihre sonst vornehm hochtoupierten Haare standen nach allen Seiten ab und entgegen ihrer sonstigen Angewohntheit trug sie heute kein Make-up, nicht einmal die Augenbrauen waren nachgezogen. »Vorsicht«, sagte Marcel und versuchte die ältere Dame aufzufangen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Frau Mangel einen kleinen Koffer in der Hand hielt.
    »Es geht schon«, sagte sie unfreundlich, befreite sich aus der unfreiwilligen Umarmung und ging eilig an Marcel vorbei die Treppe hinunter. Er sah ihr verwundert nach und stellte dabei fest, dass Frau Mangel Pantoffeln an den Füßen trug. Es sah ganz danach aus, als hätte seine Nachbarin in großer Hektik die Wohnung und somit auch ihren Mann verlassen. Schon den ganzen Morgen hatte das Ehepaar gestritten. Es waren Türen zugeflogen und manchmal hatte essogar danach geklungen, als hätte jemand Geschirr auf dem Boden zertrümmert. Das war an und für sich nichts Ungewöhnliches für Familie Mangel. Seit Marcel in die 23 gezogen war, spielten sich diese Szenarien in regelmäßigen Abständen ab. Heute hatte das Paar aber gar keine Ruhe finden wollen, und Marcel vermutete, dass der Streit schließlich eskaliert war. Als er auf die Straße trat, konnte er gerade noch beobachten, wie Frau Mangel in ein Taxi stieg, ohne sich umzublicken. Seine Gedanken drifteten zu Tanja ab. Sie hatte sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Marcel war enttäuscht, aber nicht traurig. Vielleicht war es besser so.
    Er schloss sein Fahrrad los und radelte durch den Park zum Hallenbad. Um diese Jahreszeit war es nicht sonderlich gut besucht, denn die meisten zogen das Freibad mit der Möglichkeit, sich auf den weitflächigen Wiesen zu sonnen, vor. Aber Marcel war im Augenblick in einer Phase, in der er allein sein wollte.
    Zweites

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