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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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war längst erloschen. Und tief in Gerhards Innerem sehnte er sich nach dieser Zeitzurück. Er sehnte sich danach, dass sie ihn als Mann sah, ihn auf diese verliebte Weise anblickte, sich an ihn schmiegte, ihm vertraute, ihn unterstützte, ihn liebte.
    Er fragte sich, ob er sich so sehr verändert hatte, dass sie zu diesen Gefühlen nicht mehr fähig war. Was hatte er damals anders gemacht. Die Antwort lag in ihm selbst … und Kendrael würde ihm dabei helfen, sie zu finden.
    Gerhard Mangel hörte ein leises Säuseln. Es war mehr ein Hauchen, ein Stöhnen. Und ganz allmählich wurde ihm warm und wärmer. »Wach auf, Gerd«, flüsterte die vertraute Stimme. Schlaftrunken rieb er sich die Augen. Sein Geist war noch nicht ganz wach, aber sein Körper zeigte Reaktionen, die er lange nicht mehr verspürt hatte. Es war dunkel draußen. Vor ihm sah er die Silhouette seiner Frau. Margret. Sie war zurück. Gerhard fühlte sich unendlich erleichtert. Und angenehm erregt. Margret drehte sich seitlich und legte beide Hände auf ihre Brüste, die in der Dunkelheit groß und rund wirkten. Größer, als er sie in Erinnerung hatte. Sie steckten in einem BH. Zwei Kinder und die vergangenen Jahrzehnte hatten freilich ihre Spuren hinterlassen, aber er fand sie dennoch wunderschön. Es war viel zu lange her, seit er sie hatte berühren dürfen.
    Aber anstatt die Hände auszustrecken, sie zu liebkosen und zu verwöhnen, meldete sich sein Verstand und suchte nach einer Erklärung für das Unglaubliche. Sie hatte sich ihm seit Jahren nicht mehr so gezeigt. Immer war sie ins Bad verschwunden, um sich umzukleiden oder bettfertig zu machen. Fast als fürchtete sie sich vor seinen Blicken. Hinzu kam, dass sie ihn seit geraumer Zeit auf die Couch verbannt hatte und das eheliche Bett ganz für sich beanspruchte, so dass er selbst da keinen Blick auf seine Frau hatte werfen können.
    »Warumbist du nackt?«, fragte er irritiert.
    Sie lachte. Es war ein freundliches Lachen, nicht so gehässig, wie sie sonst lachte, wenn sie sich über ihn lustig machte. Es wirkte warm, herrlich warm.
    »Warum nicht, Gerd? Gefall ich dir nicht mehr?«
    »Doch sehr, aber …«
    Plötzlich hockte sie sich vor ihn, legte beide Hände auf seine Oberschenkel und blickte ihn erwartungsvoll an. Es fiel gerade genügend Licht von der Straßenlaterne durch das Fenster, dass er ihr Gesicht schemenhaft erkennen konnte. Die hellen Augen, die etwas zu lange Nase, die ihr stets einen erhabenen Ausdruck verlieh, und der kleine Leberfleck an ihrer Unterlippe verrieten, dass diese Frau eindeutig Margret war. Aber sie verhielt sich nicht wie sie.
    »Willst du mich nicht in den Arm nehmen, Gerd?«
    Gerhard war sprachlos. Einige Sekunden verstrichen, ohne dass ein Wort über seine Lippen kam. Dann nickte er zögerlich, und sie setzte sich auf seinen Schoß, schmiegte sich an seine Brust und kraulte mit einer Hand sein Kinn, wie sie es früher getan hatte, wenn sie in die Kinospätvorstellung gegangen waren, um irgendeinen Liebesfilm zu sehen.
    Es fühlte sich schön an, ihre Nähe und Wärme zu spüren. Erst zaghaft, doch dann immer bestimmter, schloss er die Arme um sie und drückte sie sacht an sich. Margret hauchte einen Kuss auf seine Stirn, ehe sie ihre Wange an seine rieb.
    »Das fühlt sich schön an«, flüsterte sie.
    »Ja.«
    Er wusste noch immer nicht, wie ihm geschah, aber er beschloss, sich darüber keine Gedanken mehr zu machen und den glücklichen Augenblick einfach zu genießen.
    Margrets Hände glitten durch sein schütteres Haar,kraulten seinen Nacken und strichen zärtlich über sein Hemd. Ihre Berührungen weckten Gefühle in ihm, die lange Zeit vergessen gewesen waren.
    Schon waren ihre flinken Finger an seinem Gürtel. Die zufälligen Berührungen ihrer Hände zwischen seinen Beinen jagten ihm heißkalte Schauer über den Rücken. Es fühlte sich einfach wunderbar an, sie an dieser Stelle zu spüren.
    Er half ihr dabei, die Hose bis zu den Knien hinunterzuziehen. Seine Unterhose folgte.
    Ihre Augen leuchteten wie zwei funkelnde Sterne, als er sie ansah. Und ihr Lächeln sah fast genauso schön aus wie früher. All die negativen Gefühle, die er ihr gegenüber aufgebaut hatte, die Wut, die sich bisweilen in Hass verwandelt hatte, schienen auf einmal wie weggeblasen.
    »Setz dich auf mich«, sagte er, denn jetzt waren sie an einen Punkt gekommen, an dem es kein Zurück mehr gab.
    Sie tat es ohne Widerrede, und das gefiel ihm. Seine Hände legten sich unter ihren

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