Teuflische Lust
Po, der nicht mehr so rund wie einst war, sich aber immer noch unglaublich schön anfühlte. Ihre Haut war aufregend weich. Und sie roch nach Honig.
Ihr süßer Duft weckte die Erinnerung an ihre Jugend und an ihren Urlaub in San Francisco vor knapp vierzig Jah-ren.
Sie hatten am Lagerfeuer im Golden Gate Park gesessen, beobachtet, wie die Flammenzungen immer höher schlu-gen, während jemand auf einer Akustikgitarre Musik machte. Die Mädchen hatten kurze Röcke und die Männer lange Haare getragen, in die sie Blumen steckten.
Margret und er waren dieser munteren Gruppe ganz zufällig begegnet und hatten sich ihnen für diesen Abend angeschlossen. Es waren nette Leute, sehr friedfertig undlebensfroh. Gerhard hatte seinen Augen kaum getraut, als sich die jungen Männer und Frauen ganz ungeniert vor seinen Augen geküsst hatten. Wie Hände unter die Röcke geschlüpft waren und die Schenkel gestreichelt hatten.
Nackte Leiber hatten sich aneinandergeschmiegt, Lippen wanderten über Hügel und Täler, über jede Rundung, die sie finden konnten. Die Musik war längst verstummt und stattdessen hatte er nur den raschen Atem der jungen Leute gehört, bis er einen Blick zur Seite auf Margret geworfen hatte.
Zu seiner Überraschung hatte auch sie ihren BH abgelegt, und als er ihre Brüste in seiner Erinnerung sah, wurde ihm gleich noch heißer, denn sie waren mit Abstand die wohlgeformtesten und rundesten, die er an diesem Abend gesehen hatte.
»Sei nicht so steif, Gerd«, hatte sie gesagt und nach einem Honigtöpfchen gegriffen, das neben Wurst und Käse auf der Platte für das Abendbrot gestanden hatte. Sie schraubte den Deckel ab, leerte das kleine Gefäß über ihren wonnigen Brüsten aus und beobachtete genauso gespannt wie er, wie ein zähflüssiger Faden langsam über ihren Busen glitt. Die Flüssigkeit schimmerte golden im Licht der Flammen, und der Geruch des Honigs stieg ihm verführerisch in die Nase.
Margret stellte das Töpfchen wieder ab und fuhr mit dem Finger über die klebrige Süße auf ihrer nackten Haut. Danach steckte sie sich den Finger in den Mund und stöhnte genüsslich. »Den solltest du probieren, Gerd.«
Er hatte sich über ihre Brüste gebeugt, sie vorsichtig mit den Lippen berührt und sie dann abgeschleckt. Seine Zunge war über ihre Vorhöfe geglitten und hatte ihre Brustwarzen in den Mund genommen, sanft an ihnen gesaugt, bis er ihre Härte spürte.
»Mmh,das fühlt sich gut an«, hörte er Margret stöhnen. Ihre Worte rissen ihn ins Hier und Jetzt zurück.
Er sah den Schweiß auf ihrer Stirn und das verführerische Kräuseln ihrer Lippen.
Ihre Atmung beschleunigte sich. Gerhard schloss die Arme fester um sie, küsste sie leidenschaftlich, streichelte ihre Schultern, fuhr ihr besitzergreifend durchs Haar und bewegte sich schneller. Er spürte ihre Hitze auf seinen Schenkeln, das Vibrieren ihrer Muskeln und das heftige Pochen ihres Herzens. Ihre Zunge schob sich tief in seinen Mund. Etwas stieg in ihm hoch. Es fühlte sich an, als söge sie es aus ihm heraus. Es war aufregend, prickelnd, aber auch ermüdend. Sein Unterleib erschauerte. Dann versank er in seliger Entspannung.
Kendrael nahm die Lebensenergie in sich auf. Er schmeckte das Alter, die Erfahrung, einen Teil von Gerhard Mangel. Es stärkte ihn, aber es war nicht das, wonach er sich eigentlich sehnte. Kendrael verwandelte sich zurück, ehe er in den Schatten verschwand und den alten Mann mit seinem glückseligen Lächeln ruhen ließ.
Alexia suchte sich einen Platz in der hinteren Reihe des Hörsaals und ließ sich auf ihre Sitzbank fallen. Das Seminar hatte längst begonnen, aber es war an der Uni nicht unüblich, dass Studenten verspätet eintrafen. Meist wurde ihnen keine Beachtung geschenkt, weil es zur Tagesordnung gehörte. Dennoch hatte Alexia das Gefühl, dass alle Augen im Raum auf sie gerichtet waren.
Sie versuchte, diesen Umstand zu ignorieren, und zog einenNotizblock aus ihrem Rucksack. Eigentlich hatte sie sich zwei Wecker gestellt. Aber einer war ausgefallen und den anderen hatte sie im Halbschlaf selbst ausgestellt. Das Ergebnis war, dass sie nun über eine halbe Stunde zu spät erschienen war.
Das Schlimmste war aber, dass sie sich partout nicht auf die Vorlesung konzentrieren konnte. Ihre Gedanken drifteten immer wieder zu Lucas Arnold und dem gestrigen Abend ab, den sie so sehr genossen hatte. Diese interessante Mischung aus Gentleman und Badboy faszinierte sie. Um genau zu sein, hatte sie noch nie
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