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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust
Autoren: Kerstin Dirks
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sie nahm.
    Er folgte ihr, saß auf dem scheinbar leeren Platz neben ihr im Bus, ohne dass sie etwas von der Präsenz ihres finsteren Schutzengels ahnte. Er war hinter ihr, als sie ausstieg und die Treppen zum Bahnsteig hinunterging. Selbst als sie den Hörsaal betrat, wich er nicht von ihrer Seite. Er setzte sich zu ihrer Linken, beobachtete sie und ergötzte sich an ihrer Schönheit. Aus jeder Faser ihres Körpers strahlte das blühende Leben. Keine Menschenfrau hatte ihn je so sehr in ihren Bann gezogen. Er wusste nicht, was genau es war, dass ihn an sie band. Aber es war stark, sehr reizvoll und sehr anziehend. Zur Mittagszeit ging sie in die Mensa. Es war sehr warm, und sie zog ihre Strickjacke aus, nachdem sie sich mit einer großen Schüssel Linseneintopf ans Fenster gesetzt hatte. In dem T-Shirt, das sie darunter trug, wirkten ihre Brüste geradezu riesig, und Kendrael verspürte den unwiderstehlichen Drang, sie zu berühren.
    Alexia blickte auf die Uhr. Sie hatte noch eine Viertelstunde,ehe sie sich auf den Weg zum Hörsaal machen musste, da strich ein warmer Windhauch über ihre Wange und löste ein wohliges Kribbeln aus, wie eine von Lucas’ unwiderstehlichen Berührungen. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und machte sich daran, den Eintopf schnell aufzuessen, als erneut Wind über ihren Körper hinwegstrich.
    Dieses Mal zupfte er an ihrem T-Shirt, glitt verspielt über ihre Brustwarzen, die sich unter dem dünnen Stoff sichtbar aufrichteten. Verschämt rutschte Alexia etwas tiefer und versuchte, ihre Brüste hinter ihrem Arm zu verbergen. Dabei blickte sie zu den Fenstern, aber keines von ihnen war geöffnet. Der Wind musste also von woanders hereinwehen. Vielleicht durch die Küche oder den Flur. Der Wind ließ sie an die letzte Nacht zurückdenken. Ihre Gedanken kreisten um die zärtlichen Berührungen von Lucas. Die Erinnerungen waren so intensiv, dass sie sie selbst jetzt noch spürte. Seine Hände auf ihren Brüsten, die sie massierten, wogen und liebkosten. Er konnte mit seinen Lippen so unglaubliche Dinge anstellen. Ihr wurde mit einem Mal ganz heiß.
    Der Wind strich um ihre Sandalen, schlüpfte durch das Bein ihrer Shorts und streichelte ihre Schenkel. Es fühlte sich an wie die hauchzarte Berührung bloßer Fingerspitzen. Alexia verschluckte sich fast vor Schreck. Eine Gänsehaut bildete sich, und die inzwischen wohlbekannten heißkalten Schauer ließen nicht lange auf sich warten. Rasch fächelte sie sich mit einer Hand frische Luft zu. Es war wohl besser, wenn sie sogleich aufbrach, bevor noch jemand etwas mitbekam. Der eine Student am gegenüberliegenden Tisch sah sie schon so merkwürdig an. Hoffentlich hatte er nichts mitbekommen. Sie nahm einen letzten Löffel und stellte die Schüssel samt Tablett in die Geschirrrückgabe.
    DieZeit verging sehr zäh, und Alexia war froh, als sie endlich am Abend den Heimweg antreten konnte. Falls Lucas ihre Nachricht gelesen hatte, würde er sie zu Hause erwarten. Vorausgesetzt, er hatte für heute keine anderen Pläne, was sie allerdings nicht hoffte. Sie mochte den Gedanken, nach Hause zu kommen und von einem treusorgenden Mann begrüßt, in die Arme genommen und leidenschaftlich geküsst zu werden.
    Um 19.45 Uhr stieg sie aus dem Bus und nahm wie immer die Abkürzung durch den Lazaruspark. Die Sonne stand für einen Sommertag schon recht tief und tauchte die Sandwege und raschelnden Blätterdächer in ein warmes Orange. Am Horizont waren dunkle Wolken zu sehen. Heute Nacht würde es sicherlich ein Gewitter geben. Im Moment war es noch immer herrlich warm, trotzdem war der Park menschenleer. In der Ferne hörte sie einen Hund bellen. Sie zog ihre Strickjacke aus, trug sie über dem rechten Arm und legte einen Schritt zu. Hoffentlich war Lucas noch nicht gegangen. Sie wollte gern da anknüpfen, wo sie gestern Abend aufgehört hatten. Nun lag das ganze Wochenende vor ihnen, und sie hoffte, dass sie es zusammen verbringen würden. Außerdem war ein ernstes Gespräch fällig. Sie musste wissen, woran sie bei ihm war, wie er ihre Beziehung, oder was immer es war, sah und wie er sich die Zukunft vorstellte. Suchte er überhaupt eine Partnerin, oder war er nur auf ein Abenteuer aus? Bei dem Gedanken, es könne sich nur um eine kleine Affäre handeln, die er schon morgen wieder vergessen würde, krampfte sich ihr Herz zusammen. Aber so schätzte sie ihn nicht ein. Nein. Wenn sie in seine Augen blickte, sah sie aufrechte Zuneigung. So etwas konnte
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