Teuflische Lust
wippenden Hüften um das Bett herum und blieb am Kopfende stehen. Knapp oberhalb des Bunds ihres Slipsentdeckte er den Ansatz eines schmalen Haarstreifens, der frech unter dem schwarzen Stoff hervorblitzte. Marcel konnte den Blick nicht von dieser Verlockung lassen. Er war versucht, die Hand auszustrecken und diese winzigen Haare zu streicheln. Aber dann bemerkte er etwas Rotes in ihrer Hand. Es war ein Halstuch, das sie vom Stuhl genommen hatte und hinter sich herzog wie eine Hundeleine, an deren Ende jedoch kein Vierbeiner hing. Die Matratze gab kaum nach, als sie sich neben ihm auf das Bett platzierte und sich so tief über ihn beugte, bis die Spitzen ihrer Brüste beinahe über seine Mundpartie strichen.
Ihr Atem zog eine sanfte, warme Spur über seine Haut. Unvermittelt griff sie nach seinem rechten Handgelenk. Er war von ihrer immensen Kraft überrascht, mit der sie seinen Arm ein Stück weit nach oben zu dem Bettpfosten drehte. Ihr Knie platzierte sich spitz auf seiner Brust, drückte ihn ins Bett. Er wollte fragen, was sie vorhätte, aber die Antwort war offensichtlich.
Entschlossen wickelte sie den roten Stoff um sein Handgelenk und verknotete ihn so fest mit dem Bettpfosten, dass er leise aufzischte. Ihre Hand packte sein Kinn und hob es an, so dass er nicht anders konnte, als ihr in die Augen zu blicken. Diese Ozeane, er wollte in sie hinabtauchen, in ihnen ertrinken. Ihr Daumen bohrte sich in seine rechte, die anderen Finger in seine linke Wange, wodurch sie seine Lippen zu einem Kussmund zusammendrückte. Dann neigte sie ihren Kopf, und ihre Lippen schoben sich über seine, verschlossen sie, so dass er kaum zu Atem kam. Blindlings band sie sein linkes Handgelenk an den zweiten Bettpfosten. Er ließ es geschehen. Die Regung in seiner Hose wurde stärker.
Sie drehte sich auf ihm um und kroch über seinen Körper,zupfte gierig an der Hose, zog sie hinab, so dass sie einen Blick auf seine Unterwäsche und die sichtbare Beule werfen konnte. Mit einem Ruck waren beide Hosen ausgezogen.
Sein Glied hatte sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet und es befand sich zwischen ihren Lippen, die zärtlich an ihm hinabglitten. Es erregte ihn sehr, ihre Zunge zu spüren, die ihn sanft massierte. Hätte er nur eine Hand frei gehabt, er hätte sie so gerne berührt, ihre Brüste gestreichelt, ihre Knospen zwischen seinen Fingern gerieben.
Die Maskierte setzte sich zwischen seine Beine, blickte ihm ins Gesicht und grinste ihn frech an, ehe sie wieder zwischen seinen Schenkeln verschwand. Oh, es fühlte sich so verdammt gut an, sie dort unten zu spüren. Er schloss die Augen und genoss es, ihr gänzlich ausgeliefert zu sein. Seine Fesseln hielten ihn zurück, erlaubten ihm nicht, in das Geschehen einzugreifen, die Kontrolle zu übernehmen. Sie bestimmte die Regeln.
Mit ihrem zarten Gewicht setzte sie sich auf ihn und begann sich rhythmisch zu bewegen. Ihre Wärme entzündete ein Feuer in seinem Inneren, das sich rasch von seinen Fußspitzen bis hinauf in seine Brust ausbreitete. Marcel warf den Kopf ekstatisch zur Seite, da riss ihn ein schrilles Klingeln an der Tür aus seinem wunderbaren Tagtraum. Wer störte ihn ausgerechnet jetzt?
Es klingelte noch einmal. Mürrisch raffte er sich auf und schleppte seine müden Glieder zur Tür.
»Ich hatte es Ihnen versprochen«, empfing ihn ein leises Stimmchen.
»Was? Wie? Wo?«
Sie drückte ihm einen Tetrapack in die Hand. Was sollte das?
Ermusste sie wohl äußerst verwirrt angesehen haben, denn sie fühlte sich plötzlich genötigt, es zu erklären. »Erinnern Sie sich nicht? Ich hatte mir Milch von Ihnen ausgeliehen.«
Sie lächelte.
Ah, richtig. War das nicht sogar der Abend, an dem ihn Tanja verlassen hatte? Wie war doch noch der Name der Kleinen? Er blickte sie nachdenklich an. Elli … Elli Braun?
Ihre Augen lachten förmlich und strahlten wie zwei dunkle Sterne.
Dunkle Sterne?
Ihr Blick bohrte sich in seinen. Marcel erschrak, und sein Herz pochte so heftig, dass er das Blut in seinen Ohren rauschen hören konnte.
Das war sie doch!
Die Frau aus seinem Traum! Es waren ihre Augen, da war er sich sicher. Niemand sonst hatte zwei derart dunkle Ozeane als Augen. Auch die Figur passte perfekt. Sie war genauso klein, genauso zerbrechlich und doch auch sportlich drahtig.
Die Milchpackung glitt ihm aus der Hand und zerplatzte auf der Türschwelle. Die kleine Maus wich erschrocken zurück. Schon hatte sie ein Taschentuch in der Hand, bückte sich und wischte das
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