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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust
Autoren: Kerstin Dirks
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man nicht vortäuschen.
    Plötzlichhörte sie rasche Schritte hinter sich, die in ein Rennen übergingen. Gerade als sie sich umdrehen wollte, spürte sie eine schwere Hand auf ihrer Schulter. Ihr ganzer Körper wurde stocksteif. Fast hätte sie einen Schrei ausgestoßen, aber da erkannte sie Lucas’ Gesicht.
    »Was … machst du denn hier?«, fragte sie immer noch erschrocken und doch so froh, ihn zu sehen.
    Er lachte. »Habe ich dich erschreckt?«
    »Etwas. Ja.«
    »Ich habe einen Abendspaziergang gemacht und dachte, ich fange dich ab. Ich wusste nicht, wann der Bus kommt, und habe dort drüben auf der Bank gewartet, in der Hoffnung, du würdest durch den Park gehen.« Er deutete zu der abgeblätterten Holzbank, die direkt vor einem kleinen Steinbrunnen stand, der allerdings seit Jahren trockengelegt war.
    Alexias Atem beruhigte sich. Die Idee war ja sehr süß, nur hätte er sie deswegen nicht so erschrecken müssen. Er zog sie näher an sich heran und legte die starken Arme um sie.
    »Ganz ruhig.« Seine Hand strich über ihre Wange. Er strahlte schützende Wärme aus, und als sie zu ihm aufblickte, blitzten seine Augen auf diese geheimnisvolle Weise, nach der sie immer mehr verrückt war. Sie schmiegte sich an seine Brust, genoss die Wärme, die von ihm ausging, und das sanfte Streicheln seiner Hände auf ihrem Rücken.
    »Es ist ein schöner Abend, findest du nicht? Warm, ruhig, ein wenig geheimnisvoll.«
    Sie schloss die Augen und lauschte einen Moment lang dem Rauschen des Windes, dem Rascheln der Blätter und dem leisen Zirpen der Grillen. Um sie herum erwachte das Leben.
    »Ja, es ist wunderschön.« Und romantisch, fügte sie in Gedanken hinzu. Ein perfekter Moment für einen Kuss.
    Lucasschien wie so oft ihre Gedanken zu lesen. Sacht hob er ihr Kinn an und ließ seine Lippen in ihre fließen. Der Kuss raubte ihr den Atem und den Verstand. Alexia hatte das Gefühl, den Halt zu verlieren. Aber er hielt sie fest. Seine Zunge erkundete ihren Mund, und als sie ihre Zungenspitze berührte, brandete ein aufregendes Prickeln durch ihren Körper. Arm in Arm schlenderten sie über die verschlungenen Pfade, vorbei an dem kleinen Kanal und unzähligen wild wachsenden Büschen, in denen sich Igel und Kaninchen versteckten. Leise plätscherten die ersten Regentropfen auf das Blätterdach über ihnen.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er.
    »Eine Idee? Was für eine Idee?«
    Plötzlich nahm er ihre Hand und zog sie mit sich, tiefer ins Dickicht, wo es dunkler wurde und die Schatten größer. Unter einer alten Buche hielten sie inne. Hier waren sie vor dem Nieselregen geschützt.
    »Was hast du denn vor?«, fragte sie vorsichtig. Offenbar hatte er einen Plan, doch Alexia wusste nicht recht, was sie davon halten sollte.
    »Vertraust du mir?«, fragte er plötzlich, und sein Blick bohrte sich in ihre Augen.
    »Ja. Aber …«
    »Es wird nichts geschehen, was du nicht möchtest.«
    »Lucas, wenn du mir nur sagen würdest, was du vorhast, dann …«
    Ihr Herz klopfte heftig, als wollte es zerspringen, und sie fühlte sich ganz euphorisch. Dann nickte sie. Ja, sie vertraute ihm. Mehr als jedem anderen.
    Er lächelte zufrieden, trat hinter sie und zog etwas aus seiner Hosentasche. Sie konnte nicht sehen, was es war, aberdann legte sich etwas Dunkles über ihre Augen. Es fühlte sich warm und samtig an. Er band es an ihrem Hinterkopf zusammen und raubte ihr so die Sicht.
    »Was tust du?«, fragte sie aufgeregt.
    »Wusstest du nicht, dass dein Körper viel empfindlicher auf äußere Reize reagiert, wenn du nichts sehen kannst?«
    Davon hatte sie noch nie gehört. Nein, das war nicht ganz richtig, fiel ihr ein. Man sagte doch, dass Blinde einen besseren Hör- und Tastsinn hätten. Womöglich spielte er darauf an.
    »Ich werde es dir zeigen«, sagte er, ging um sie herum und fasste nach dem unteren Saum ihres T-Shirts und schob es hoch. Sie spürte, wie der Stoff über ihre Haut glitt, ihre Brüste mit sich zog und wie diese dabei sacht wippten. Ein einzelner Regentropfen verirrte sich auf ihre Brustwarze. Das T-Shirt blieb oberhalb ihrer Brüste liegen. Sie spürte den kühlen Wind an ihrem Bauch. Aber die leichte Abkühlung war nicht allzu unwillkommen, denn unter seinen Berührungen wurde ihr zusehends heißer.
    Sein Zeigefinger fuhr über ihren Bauchnabel und fing an, ihn zu umkreisen. Es war schön, dennoch konnte sie sich nicht entspannen. Sie fürchtete, dass zufällig jemand vorbeikam und sie hier sah. Womöglich sogar
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