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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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zusammengewohnt? Weißt du das?«
    Nick blickte fragend zu seiner Mutter.
    »Es ist wohl so«, sagte sie, »dass ab und zu Frauen zu Besuch kommen. Verschiedene Frauen in unterschiedlichen Abständen. Ich habe doch gesagt, dass er irgendwie ungewöhnlich ist. Ich weiß nicht, was die an dem finden.« Und nach einem Moment des Nachdenkens fügte sie an: »Wenn ich es recht bedenke, dann haben die Frauenbesuche in den letzten Monaten zugenommen.«
    »Adi!« Auf dem Flur rief van Stevendaal.
    Konnert stand auf. »Macht weiter. Ich sehe mal, was der Graf von mir will.«

    »Konnert!«
    »Ich bin ja schon da.«
    »Musst du noch mal in die Wohnung? Der Tod wurde offiziell von der Notärztin festgestellt, der diensthabende Staatsanwalt war da, und die Leiche ist ins Institut für Rechtsmedizin gebracht worden. Wir setzen unsere Arbeit am Montag fort, und wenn du ebenfalls mit den Zimmern durch bist, versiegeln wir die Tür.«
    »Ich habe gesehen, was fürs Erste für mich wichtig ist. Was habt ihr gefunden?«
    »Nichts! Jeder Winkel ist sauber und überall wurde aufgeräumt. Alle Flächen sind geputzt worden und hier und da sogar desinfiziert. Bei mir ist der Eindruck entstanden, dass genau geplant worden ist, was wir vorfinden sollen. Alles Übrige war weggeräumt.«
    »Aber am Montag werdet ihr was finden?«
    »Davon kannst du ausgehen. Niemand hinterlässt eine Wohnung, ohne irgendeinen Hinweis für uns.«
    »Und warum macht ihr nicht morgen weiter?«
    »Hier läuft uns nichts weg. Und wer vor euch weglaufen wollte, der ist längst über alle Berge. Mach du dir auch mal ein freies Wochenende, Adi. Du bist in letzter Zeit so gestresst. Ich kenne dich lange genug. Früher warst du ruhig und gelassen. Jetzt zwingst du dich, ruhig und gelassen zu wirken. Gönn dir mal echte Ruhe. Du kriegst den oder die Täter auch, wenn du dich mal zwei Tage entspannst.«
    Konnert schwieg dazu. Mal wieder.
    »Ich klebe dann das Siegel. In der Kriminaltechnik jage ich die Fingerabdrücke der Toten noch durch die Datenbanken. Vielleicht haben wir Glück und können die Frau schnell identifizieren.«
    »Mach das.«
    »Adi, fahr nach Hause und lass den lieben Gott mal einen guten Mann sein.«
    Konnert räusperte sich.
    »Siehst du, früher warst du nicht so empfindlich, wenn es um deinen Gott ging.«
    »Er ist auch dein Gott.«
    »Ist schon gut, Adi.« Derk van Stevendaal wandte sich zum Gehen.
    Konnert atmete tief durch. Er drehte sich um und sah, wie sich Venske mit einer knappen Verbeugung von Nicks Mutter verabschiedete und den Jungen freundschaftlich knuffte, bevor er auf ihn zukam. »Ich mache weiter. Mal sehen, was die Kollegen bei der Befragung im Haus zu hören bekommen haben. Dann schreibe ich noch das Protokoll. Geh du man ruhig nach Hause.«
    Mein Stellvertreter schickt mich weg. Etwas in Konnert empörte sich. Andererseits war es ihm recht, sich verkriechen zu können.

Samstag, 23. März
    Im Backshop an der Haßforter Straße wartete die Kundschaft in zwei Reihen hintereinander. Konnert schlängelte sich durchs Gedränge und setzte sich auf seinen Stammplatz am runden Tisch in der Ecke. Zahra begrüßte ihn mit einem schnellen, aber herzlichen Lächeln. Als er ihr verstohlen zuzwinkerte, schenkte sie ihm noch einen Blick, der sein Herz erwärmte. Er meinte, ein wenig zu erröten, und wendete sich ab. Geduldig beobachtete er das Gewusel vor dem Tresen. Jeder passte auf, dass sich ja keiner vordrängelte.
    Am Samstagmorgen standen hier mehr Männer als an anderen Tagen. Er erinnerte sich, dass auch er früher mit einem Zettel losgeschickt worden war. Auf ihm war säuberlich notiert gewesen, wie viele von welcher Sorte Brötchen er holen sollte. Es kam ihm so vor, als sei das sehr lange her. Damals habe ich mit zwei kleinen Kindern und meiner Frau nach genau festgelegtem Ablauf gefrühstückt, der sich Woche für Woche wiederholte. Sie hatte den Haushalt im Griff – und nicht nur den.
    »Ein so schöner Morgen, und du sitzt da mit einem verkniffenen Gesicht. Hier ist deine Zeitung. Sieh dir mal die Karikatur an, die heitert dich vielleicht ein bisschen auf.« Zahra legte die NWZ auf den Tisch. »Kaffee kommt gleich, und was wünschst du dir zu deinen Brötchen? Wurst, Käse, Schinken?«
    Konnert versuchte zu lächeln. »Mir ist heute irgendwie nach süß. Honig wäre gut.«
    Er schlug die Zeitung auf. Auf der zweiten Seite fand er die Zeichnung. Einige Männer und wenige Frauen kauerten auf einem heruntergekommenen Spielplatz an

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