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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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seiner Gruppe im Kindergarten übernachtet hatte, und dann überfiel ihn wie damals die Scham. Als ständen die Kinder noch immer um ihn herum, johlten und zeigten mit den Fingern auf seine Hose, ging er wieder in die Knie und bedeckte die dunkel gefärbte Stelle mit seinen Händen.
    So kniete er neben der Pritsche, als die Tür aufgeschlossen wurde und ein Beamter eintrat. »Geht es Ihnen nicht gut, Herr Geiger.«
    Was sollte er sagen?
    »Wenn Sie können und wollen, steht Ihnen ein Waschraum zur Verfügung. Da liegen auch frische Sachen für Sie. Ich habe versucht, etwas für Sie aus unserem Fundus herauszusuchen.«
    Geiger rührte sich nicht.
    »Niemand ist auf dem Flur. Sie sind völlig unbeobachtet. Kommen Sie.«
    Vorn übergebeugt kam er auf die Beine und schlurfte vor dem Beamten her. Er konnte sich rasieren, die Zähne putzen und duschen.
    »Um es noch einmal auszusprechen, Herr Geiger, Sie sind vorläufig festgenommen.« Der ältere Polizist sprach in ruhigem Ton. Seine Lebenserfahrung sagte ihm, dass sachliche Freundlichkeit den Umgang mit Ausgenüchterten erleichterte. Er brachte seinen Gefangenen in eine andere Zelle mit Tisch, zwei Stühlen und einem frisch bezogenen Bett. Ein Frühstück stand bereit.
    »Kann ich bitte eine Kopfschmerztablette bekommen?«
    »Natürlich! Sie liegen schon neben dem Glas Wasser.«
    »Danke.« Geiger bewegte sich kontrolliert langsam.
    »Wollen Sie einen Anwalt, der Ihnen bei der Vernehmung zur Seite steht? Ich würde ihn benachrichtigen.«
    »Nein, danke.«

    Konnert und Venske ließen auch Geiger zwanzig Minuten im Vernehmungszimmer warten. Dann betraten sie den Raum und begrüßten ihn freundlich. Venske schaltete ein Diktiergerät ein und stellte sich neben einen uniformierten Beamten an die Tür. Konnert setzte sich seitlich zu Geiger. Er wollte ihn nicht konfrontieren, sondern versuchen, mit ihm von Mann zu Mann zu sprechen.
    »Wirken die Schmerztabletten?« Geiger sollte auch gleich wissen, dass sein Gegenüber informiert war.
    »Geht schon.«
    »Am einfachsten für Sie und für uns wäre es, wenn Sie ein umfassendes Geständnis ablegen würden. Ich schlage vor, Sie beginnen mit den heimlichen Forschungen nach Feierabend in Pauschlers Labor.«
    Geiger saß mit verschränkten Armen und durchgedrücktem Rücken auf seinem Stuhl und schwieg.
    »Herr Geiger, meine Kollegen und ich sind sehr müde. Sie haben das Recht zu schweigen. Und wenn Sie nichts zur Sache aussagen wollen, dann teilen Sie uns das jetzt mit. Dann sparen wir uns die Fragerei, und die Staatsanwältin wird Sie aufgrund von Zeugenaussagen dem Haftrichter vorführen lassen.«
    Nach einem kurzen Augenkontakt erst mit Venske und einem flehenden Blick zu Konnert, stierte Geiger wieder vor sich hin und schwieg.
    »Es ist Ihre Entscheidung, Herr Geiger.«
    Konnert bat Venske, mit ihm vor die Tür zu kommen. »Ich möchte allein mit Geiger sprechen.« Sein Stellvertreter sagte nichts dazu und trat einen Schritt zurück in den Flur.
    Wieder neben Geiger sagte Konnert: »Sie sind ein gebildeter Mann und sind gewiss in der Lage, Ihre Situation richtig einzuschätzen. Wir können einige Nebensächlichkeiten noch später klären. Heute Morgen interessiert mich nur die eine Frage: Warum haben Sie Addiksen und Schäperklaus Geld gegeben, um mit Renate Dreher feiern zu können?«
    Während Geiger nachzudenken schien, flog durch Konnerts Kopf das Stichwort »achtzig Prozent«. Polizeiarbeit ist zu achtzig Prozent Schreibtischarbeit. Aber die wird Venske machen. Für mich steht Urlaub auf dem Programm und der Umzug meiner Tochter und …
    »Sie haben keine Ahnung, was wirklich passiert ist. Sie meinen, Stelzig oder Pauschler hätten ein Medikament entwickelt. Beide sind Stümper. Stelzig hat nur die richtigen Ideen von seinen Weltreisen und Aufenthalten bei Naturvölkern mitgebracht. Man muss aber mehr in petto haben, als nur ein paar Notizen über tropische Heilpflanzen und Schamanenerfahrungen. Er hat planlos nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum herumexperimentiert und damit unsere finanziellen Ressourcen verschleudert. Darüber hat er aber nicht mit sich reden lassen. Mit seiner genialen Bettelei hat er immer wieder etwas Geld besorgt und darum darauf bestanden, die letzten Entscheidungen allein zu treffen. Alles nur Fehlentscheidungen. Er ist eben nur ein Studienabbrecher und Weltenbummler. Ohne jede Aussicht, auf sich allein gestellt ein verwertbares Ergebnis zu erreichen.«
    Konnert ließ ihn reden.
    »Als ich

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