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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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dennoch Eigentümer der Cucina di Da Vinci mit grünweißroten Fähnchen auf der Speisekarte. Konnert und Zahra warteten auf die Grillplatte für zwei Personen.
    »Wie war es bei der Arbeit?« Etwas Besseres fiel ihm nicht ein, um ein Gespräch in Gang zu bringen.
    »Du hast gewusst, warum ich dich eingeladen habe.« Sie drohte ihm scherzhaft mit dem Finger.
    »Wie, gewusst? Nein.«
    »Du hast mir Blumen geschenkt.«
    »Ich wollte dir eine Freude machen.«
    »Dann weißt du nicht, was heute für ein Tag ist?«
    »Nein.«
    »Dann frag mich.«
    »Was ist heute für ein Tag?«
    »Och, Adi. Sei ein bisschen locker. Du hast frei, ich habe frei. Die Sonne scheint, und wir sitzen gemütlich beieinander. Es soll ein besonders schöner Nachmittag und Abend werden.« Sie sah ihn liebevoll an. »Was ist los?«
    »Venske hat gestern in der Unterkunft eines vermissten Bettlers eine Frauenleiche gefunden. Ich komme gerade aus der Wohnung. Obwohl die Tür versiegelt und die Fenster geschlossen waren, muss jemand in der Nacht dort gewesen sein. Ich kann mir das nicht erklären.«
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Jetzt legst du mal den Hebel um und schaltest die Arbeit aus und mich an.«
    Er blickte sie mit seinen treuen braunen Augen an und versuchte ein Lächeln.
    »Geht doch.« Sie streichelte seinen Arm. »Ich hab dich eingeladen, weil ich heute Geburtstag habe.«
    »Das wusste ich nicht! Jetzt habe ich gar kein Geschenk für dich.«
    »Schenk mir doch diesen Nachmittag und den Abend dazu.«
    Konnert berührte zögernd ihre Hand. »Ich gratuliere dir ganz herzlich und wünsche dir alles, alles Gute für dein neues Lebensjahr.« Sofort war es ihm peinlich, dass ihm nur diese platten Worthülsen einfielen. Etwas leiser fügte er an: »Und viel Glück und viel Segen.«
    »Segen ist das Wichtigste.« Ihre Augen strahlten ihn an.
    Die vier Worte gingen ihm zu Herzen. Er traute sich aber nicht nachzufragen, wie sie das meinte und warum sie das gesagt hatte.
    »Was ist? Stimmt doch, oder?«
    In diesem Moment meldete sich sein Handy. Seine Hand zuckte unwillkürlich in Richtung Hosentasche. Dann tat er so, als sei es nicht seins.
    »Geh ruhig ran. Du hast doch nicht eher Ruhe, bis du weißt, wer dich anruft.« Zahra lehnte sich zurück.
    »Konnert.«
    »Hier ist Gertrud. Ich habe gehört, dass in Sibelius’ Wohnung eine Leiche gelegen haben soll.«
    »Ja?«
    »Ich habe auch noch gehört, dass die Tote Renate Dreher ist.«
    »Ja?«
    »Sibelius hat Renate nie und nimmer umgebracht.«
    »Wer hat Ihnen denn erzählt, die Frau sei Renate Dreher und sie sei umgebracht worden?«
    »Ist sie nicht?«
    Das Essen wurde gebracht, und Konnert musste etwas vom Tisch abrücken.
    »Sind Sie noch dran?«
    »Kennen Sie Renate Dreher?« Er redete sie nicht an. Mit welchem Namen auch? Schöne Gertrud zu sagen, brachte er nicht fertig. Einfach nur Gertrud war ihm zu vertraut, und Frau Bulken hatte sie sich verbeten. Also ließ er die Anrede weg.
    »Ich habe sie schon mal zusammen mit Sibelius gesehen. Würde es Ihnen helfen, Herr Kommissar, wenn ich mich weiter umhöre und Sie informiere?«
    »Das können Sie gerne tun.« Er machte Zahra Zeichen, sie solle doch ruhig mit dem Essen beginnen. Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich muss jetzt das Gespräch beenden. Danke für Ihren Anruf.«
    Welche Beziehung hat die schöne Gertrud eigentlich zu Freiherr Sibelius Balthasar von Eck? Und zu der Toten? Konnert starrte an Zahra vorbei aus dem Fenster und fasste sich erst an seine Nasenwurzel, um seine Hand dann vor dem Mund liegen zu lassen. Gestern wollte ich noch Venske den ganzen Fall überlassen. Jetzt würde ich am liebsten sofort ins Kommissariat fahren und ermitteln, wer Renate Dreher ist … war.
    »Adi, ich bin hier!«
    »Entschuldige, ich muss meinen Kollegen anrufen und ihm mitteilen, was ich eben gehört habe.«
    Nach dem Gespräch schaltete er das Handy demonstrativ ab und stopfte es in seine Hosentasche. Er ließ seine Schultern sacken, legte die Hände ruhig zusammen, sah Zahra an und gab seiner Stimme alle Sanftheit, zu der er fähig war. »Nachmittag und Abend gehören dir.«
    Auf Zahras Gesicht blieb ein Hauch von Zweifel.

    ***

    Irgendwann hatte sich jemand viel Mühe gegeben, die Wohnungstür mit ihren Leisten und eingefassten bunten Gläsern sorgfältig zu streichen. Doch jetzt wirkte sie schmuddelig, mit der abgeplatzten Farbe und einem Riss in einer der Scheiben. Dreckig braune Flecken sahen aus, als habe man mit einer Schrotflinte auf die

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