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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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legen.
    »Wer war dran?«, rief die schöne Gertrud aus dem Wohnzimmer.
    »Hast du einen Verehrer?«
    »Wer war dran?« Die schöne Gertrud musste husten.
    »Du brauchst Ruhe.«
    »Du hast mal wieder Recht. Ruf ein Taxi und fahr zu dir nach Hause. Dann habe ich Ruhe.«
    Zehn Minuten später warf Ursula Fittjen wortlos die Haustür hinter sich ins Schloss. Auf dem kurzen Weg zum Taxi zeterte sie: »Das ist der Dank für aufopferungsvolle Pflege. Aber das kenne ich ja schon.«
    Die schöne Gertrud ahnte, wer angerufen hatte. Sie wartete.
    Erst am frühen Nachmittag läutete das Telefon erneut. Es war Sibelius.
    »Gertrud, wie schwer bist du erkrankt? Brauchst du einen Arzt?«
    »Ach was. Eine Erkältung. Mehr nicht. Wo steckst du?«
    »Ich muss mit dem Kommissar reden, aber mit ihm allein und ohne dass die anderen Polizisten etwas davon erfahren. Kannst du mir helfen und ein Treffen mit ihm organisieren? Würdest du das für mich tun?«
    »Sibelius, geh zur Polizei. Du hast doch nichts mit dem Tod von Renate zu tun. Die kriegen dich über kurz oder lang, und dann wird es schwierig für dich, da wieder rauszukommen.«
    »Ich will erst mit dem Kommissar sprechen. Danach sehe ich weiter.«
    »Nun gut. Ruf mich in zwei Stunden wieder an. Vielleicht kann ich bis dahin etwas erreichen.«
    »Er muss allein kommen. Das muss er mir garantieren.«
    »Ich werde es ihm sagen.«
    »Danke, vielen Dank und gute Besserung.« Und nach einem Augenblick: »Wenn du Hilfe brauchst, sag es mir.«
    »Bis nachher, Sibelius. Pass auf dich auf!«

    ***

    Kurz vor drei Uhr vibrierte Konnerts Handy in seiner Hosentasche.
    »Hier ist die schöne Gertrud. Kriminalhauptkommissar Adolf Konnert?«
    »Sprechen Sie. Ich bin auf dem Sprung in eine wichtige Sitzung.«
    »Er will Sie treffen. Sibelius hat mich angerufen, weil er nicht mit Ihnen über Ihre Dienstnummer sprechen will.«
    Konnert vergewisserte sich, dass die Türen seines Büros geschlossen waren. »Der Freiherr hat Sie angerufen?«
    »So ist es.«
    »Und Sie sollen einen Kontakt mit mir vermitteln?« Konnert versuchte, Zeit zu gewinnen.
    »Ja. Ich finde, Sie sollten sein Angebot annehmen.«
    »Natürlich. Er kann mich heute Abend auf dem Neuen Friedhof an der Auferstehungskirche finden. So ab halb elf.«
    »Es war ihm sehr wichtig, dass Sie allein kommen. Das ist seine Bedingung.«
    »Ich werde da sein.«
    »Ich sage es ihm. Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen.« Damit beendete die schöne Gertrud das Gespräch.
    Konnert fragte sich, wie sie wohl den Freiherrn erreichen könnte. Dann überlegte er: Muss ich jetzt meinen Mitarbeitern vom Anruf eines Verdächtigen und vom Treffen heute Abend berichten? Er entschloss sich zu schweigen.

    »Kilian, was ist los?« Die um den großen Tisch versammelte Mannschaft schaute den Kriminalmeister an. Er zuckte zusammen und blätterte fahrig seine Notizen auf. Er sah in die Runde und dann Konnert an. Der nickte ihm zu und machte ein entspanntes Gesicht.
    »Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung von Karl Dreher«, seine Kollegen verdrehten über diese gestelzte Formulierung die Augen, Konnert winkte ab, er wusste, das resultierte aus Kilians Unsicherheit, »… hat er in der Befragung angegeben, am Freitag, den 15. März gegen zehn Uhr auf einer Parkbank am Wallgraben zweitausend Euro von seiner Frau erhalten zu haben. Auf die wiederholte Frage, woher seine Frau das Geld gehabt haben könne, hat er stetig geantwortet, er wisse es nicht. Oder er habe sich auch gewundert. Oder dass seine Frau gesagt habe, er brauche das nicht zu wissen. Gefragt, wo er das Geld gelassen habe, zählte er auf: Er habe sich noch am selben Tag einen Fernsehsessel, ein Rennrad und einen Full-HD-Fernseher gekauft. Das restliche Geld sei für einen kleinen Cappuccino-Automaten, Handschuhe, Lebensmittel und Bier draufgegangen.«
    Um Atem zu holen, machte er eine kleine Pause, in die hinein Venske fragte: »Hast du die Einkäufe überprüft?«
    »Selbstverständlich, Bernd.« Kilian beobachtete Venske. »Die in der Wohnung des Befragten gefundenen Pilzgläser stammen nach Aussage von Herrn Dreher aus Polen. Er habe sie bei einem Besuch im vergangenen Jahr bei einer Straßenverkäuferin erworben. Sie werden zurzeit im Labor des Grafen untersucht. Ein Ergebnis ist nicht vor morgen zu erwarten.«
    Mit einem Blick in seine Unterlagen fuhr Kilian fort: »Karl Dreher hat ja einen festen Wohnsitz und es besteht keine Verdunklungsgefahr. Daher wurde er mit der Anweisung entlassen, sich

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