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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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erklärte Venske: »Wir haben vor zwei Wochen bei einer Schlägerei eine Pistole sichergestellt. Die beiden haben herausbekommen, woher die Waffe stammt. Das geht heute am besten über das Internet. Jetzt fahnden wir nach dem Vorbesitzer, der hätte die nämlich nicht weitergeben dürfen.«
    Nick war beeindruckt.
    An einem anderen Schreibtisch erzählte Venske: »Alles wird bei uns dokumentiert. Sieh mal, alle diese Frauen schreiben Protokolle, tippen die Berichte ab, die wir diktieren und sortieren sie in Schnellhefter und Aktenordner. Jede Kleinigkeit wird schriftlich festgehalten und immer noch auf einer Menge Papier ausgedruckt, weil man eine Akte aufmerksamer lesen kann als eine Datei auf dem Bildschirm. Der Trend geht aber mehr und mehr dazu, alles elektronisch zu speichern. Würde man uns dann auch ein Smartphone zur Verfügung stellen, hätten wir alle Daten überall sofort zur Hand.«
    » Ich darf mir vielleicht ein iPhone als Belohnung für den Krankenhausaufenthalt kaufen. Aber noch reicht das Geld in meinem Sparschwein nicht.«
    Als beide ins Büro von Konnert kamen, klingelte das Telefon, und Konnert nahm ab.
    » Die schöne Gertrud wartet auf mich vor der Zugangsschleuse im Erdgeschoss und will mich sprechen«, informierte er, »sie soll sich in Geduld üben. Nick ist jetzt wichtiger.« Er stand auf und ließ den Jungen auf seinem Stuhl Platz nehmen.
    » Zwanzig Jahre weiter, Nick, dann könntest du hier sitzen«, meinte Venske, und Konnert berichtigte: »Wahrscheinlich erst noch nebenan. Hier sitzt dann Bernd, und du bist sein Stellvertreter.«
    » Ich werde ganz bestimmt Kriminalkommissar. Aber ob ich in Oldenburg bleiben will, das weiß ich nicht.«
    » Geh zu Interpol oder wenigstens zu Europol, damit du etwas von der Welt siehst.«
    » Toll wäre es auch bei der GSG 9«, überlegte Nick, »oder ich gehe zur Bundeswehr, Kommando Spezialkräfte.«
    Venske dachte an Nicks Krankheit und befürchtete, aus seinen Träumen könnte nichts werden. Als Konnerts Telefon erneut klingelte, gingen der groß gewachsene Kommissar und der schmächtige Junge hinüber in Venskes Büro und schlossen die Tür hinter sich.
    » Wenn du aus der Klinik zurück bist, rufst du mich dann an?«
    Nick bejahte zwar, aber das Wort »Klinik« hatte das Gesicht des Jungen versteinern lassen. Schnell schlug Venske ihm auf die Schulter. »Wie willst du zurückgebracht werden? In meinem Golf mit einem Umweg über das Ahlhorner Kreuz oder im Streifenwagen?«
    » Mit zweihundert Sachen im GTI.«

    ***

    Am großen Tisch versammelten sich alle, die etwas zur Vorbereitung der Pressekonferenz beitragen konnten. Konnert brachte seinen DIN-A4-Block mit. Die Seiten waren unbeschrieben. Er hatte nichts beizutragen. Muss ich ja auch nicht. Leiten, zusammenfassen und Entscheidungen treffen soll ich.
    Der Kriminaloberrat übernahm die Gesprächsführung, begrüßte noch einmal in dieser Runde Stephanie Rosenberg und ließ sich informieren. Er bat zuerst Kilian um seinen Bericht. Nachdem der seine Nachforschungen bei Sparkassen und Lotto-Annahmestellen geschildert und seine daraus gezogenen Schlussfolgerungen genannt hatte, wandte er sich Venske zu: »Nimm es mir nicht übel, ich weiß, du kümmerst dich um Addiksen. Ich bin jedoch gerade in seiner Gegend gewesen. Darum habe ich ihn aufgesucht und tatsächlich herausbekommen, mit wem er in der Wohnung des Freiherrn gewesen ist. Ihr erinnert euch, es hat dort Fingerabdrücke von einer unbekannten Person gegeben. Es ist ein alter Bekannter von uns, beziehungsweise von Hans-Gerhard Struß: Ewald Schäperklaus. Der hat die Aussage von Addiksen bestätigt, sich aber mit einem mir wichtig erscheinenden Detail verplappert. Sie hätten sich ein bisschen in der Wohnung umgesehen und sich dann auf und vor dem Sofa mit Renate Dreher vergnügt, als plötzlich von Eck wie aus dem Nichts aufgetaucht und gewalttätig gegen sie geworden sei. Er habe sich wie ein gehörnter Ehemann verhalten und sie angeschrien: Ihr habt mir gerade noch gefehlt. Und: Ihr Scheißkerle macht mir alles kaputt. Sie hätten nicht gewusst, was er damit gemeint hätte. In der Wohnung wäre doch alles unversehrt geblieben. Er habe sie rausgeschmissen.«
    » Warum scheint Ihnen das wichtig zu sein?«, fragte der Oberrat und konzentrierte sich auf Kilian.
    » Ich frage mich wie Schäperklaus, was der Freiherr damit gemeint haben könnte, als er gesagt hat, die würden ihm alles kaputtmachen?«
    » Gute Frage«, sagte Babsi.
    Als wolle sie

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