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Teuflische Stiche

Teuflische Stiche

Titel: Teuflische Stiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Brüning
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etwas geboten haben, was die schöne Gertrud ihm nicht geben konnte.«
    » Oder nicht geben wollte. Aber jetzt halt die Klappe. Ich will schlafen.« Damit drehte Addiksen sich zur Seite und streckte ihr seinen Hintern entgegen. Sie begnügte sich mit dem schmalen Rest des Bettes und überlegte weiter, was Renate wohl hatte, die schöne Gertrud aber nicht.

    ***

    So gesprächig und wissbegierig Geiger sonst im Backshop war, so schweigsam saß er neben Konnert. Und der war mit seinen Gedanken auch ganz woanders. Wie hatte von Eck das Krankenhaus unbemerkt verlassen können? Er war doch festgeschnallt gewesen. Und wo hielt er sich jetzt auf?
    Er bemerkte eine Regung seines Sitznachbarn. »Sie wollten mich etwas fragen?«
    Geiger räusperte sich, um dann wieder Zeit verstreichen zu lassen: »Ich möchte Sie weniger etwas fragen und Ihnen eher etwas sagen.« Abermals entstand eine Pause. »Ich kenne Sibelius von Eck.«
    Überrascht rückte Konnert bis zum Ende der Bank und wandte sich von da seinem Besucher zu. »Und damit kommen Sie erst jetzt? Wir müssen unbedingt und dringend mit ihm sprechen. Wissen Sie, wo er sich versteckt?«
    » Er liegt im Krankenhaus.«
    » Da ist er verschwunden.«
    » Seit wann?«
    » So genau weiß man das nicht. Sie haben nach ihm gesucht, ihn aber nicht gefunden.«
    Geiger stand abrupt auf.
    Ehe Konnert nach ihm greifen konnte, war er um eine Zypresse herum verschwunden.
    » Warten Sie!« Konnert stieß sich von der Bank ab und lief hinter dem Flüchtenden her. Nach wenigen Metern verlor er ihn zwischen den Büschen aus den Augen. »Merde!«
    Aus seiner rechten Hosentasche zog er sein Handy hervor, entschied dann aber, die uniformierten Kollegen nicht aufzuscheuchen, um Geiger zu suchen. Er schlurfte zurück zu seiner Bank.
    Das Handy in seiner Hand meldete sich. Venske war dran. »Wolltest du nicht ins Krankenhaus kommen?«
    » Ich kann jetzt nicht. Später.«
    » Schäferstündchen?«
    Konnert beendete das Telefonat ohne zu antworten. Nach ein paar Augenblicken drückte er die Kurzwahltaste für Venske. Als der sich meldete, sagte er: »Entschuldigung.«
    » Eigentlich müsste ich mich als Erster entschuldigen.«
    » Ist schon gut. Wie konnte von Eck aus dem Krankenhaus verschwinden? Er war doch am Bett fixiert.«
    » Er hat sich den ganzen Nachmittag über ruhig verhalten, hat auch auf die Fragen des Arztes geantwortet und sich scheinbar zur Kooperation entschieden. Darum hat man die Manschetten gelöst. Als der Zimmernachbar geschlafen hat, muss er sich angezogen haben und ist irgendwie, unbemerkt von den Schwestern, entwischt. Er kann durch Wände gehen. Du erinnerst dich?«
    » Eben hat mich ein Gregor Geiger angesprochen. Er behauptet, von Eck zu kennen. Finde doch mal heraus, wo Geiger in Oldenburg wohnt. Er könnte von Eck bei sich verstecken. Ruf mich an, wenn du etwas herausgefunden hast.«

    Zurück im Kommissariat fand Konnert seinen Stellvertreter vor dem Computer. Er wartete, bis Venske aufhörte, seine Tastatur zu bearbeiten. »Konntest du mit dem Stationsarzt sprechen?«
    «Nein, er musste sich um einen Notfall kümmern.«
    » Ich wüsste zu gern, was er meint, wie es zu der Vergiftung gekommen sein könnte.«
    » Ruf ihn doch an.«
    » Ich würde ihn lieber morgen besuchen.«
    » Er hat heute Nacht Notdienst. Morgen will er sicher schlafen.«
    » Wie sieht es mit der Adresse von Geiger aus?«
    Venske schob einen Zettel über den Schreibtisch.

    Während er sich Gedanken über sein weiteres Vorgehen machte, stiegen über seinem Kopf Qualmwolken an die Zimmerdecke. Dann rief er seine Tochter an. Sie erzählte ihm, welche Möbel aus den Kinderzimmern entsorgt werden müssten, welche Tapeten und Farben sie sich wünschte und wie sie ihre Schränke und Betten stellen wollte. Sie fragte auch, ob er schon wisse, wo ihr Ehemann sei. Konnert hörte zu, behielt seine Gedanken aber für sich. Auch, dass er sich noch um nichts gekümmert hatte, sagte er nicht.
    Als Nächstes rief er Zahra an. Sie begann, über ihren Tag zu plaudern. Auch hier hörte er eine Weile zu, war jedoch in seinen Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt. Er suchte einen sanften Übergang, um das Gespräch zu beenden.
    Sein Verhalten passte ihm selbst nicht. Heute Morgen habe ich geredet und geredet wie ein Wasserfall, und sie hat mir die ganze Zeit zugehört. Und jetzt drängele ich nach nicht mal zehn Minuten auf das Ende des Anrufs. Sie verabredeten sich wieder für den nächsten Morgen zum

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