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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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erwartest, dass ich immer schön lächle, wenn wir irgendwo eingeladen sind. Kannst du dich erinnern, wann wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben? Wie lange liegt das zurück, drei Jahre, vier Jahre, oder war es, als Paul gezeugt wurde? Das wären dann immerhin gutsieben Jahre. Und glaub mir eins, ich hatte in der Zwischenzeit
nie
einen Geliebten, nicht einmal einen Freund. Aber in der letzten Zeit ist mir klar geworden, dass ich mit meinen sechsundvierzig Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehöre, dass es Männer gibt, die mich attraktiv finden, auch wenn du vielleicht meinst, ich sei eine alte Schachtel und nicht mehr wert, angerührt zu werden …«
    »Das stimmt nicht, ich …«
    »Lass mich ausreden, du bist gleich dran. Ich habe keine Lust mehr, das Hausmütterchen zu spielen, ich habe keine Lust mehr, mit dir an einem Tisch zu sitzen und morgens über Dinge zu sprechen, die mich nicht im Geringsten interessieren. Früher habe ich mich dafür interessiert, aber inzwischen kann ich es nicht mehr hören. Wann hast du das letzte Mal gefragt, wie mein Projekt vorankommt?« Sie wartete einen Moment, lächelte süffisant und schüttelte den Kopf. »Siehst du, du weißt es nicht einmal, denn es hat dich nie wirklich interessiert. Du warst immer derjenige, der im Mittelpunkt stand, und du hast erwartet, dass ich alles, aber auch wirklich alles dafür aufgebe. Aber soll ich dir was sagen, ich werde ab sofort meinen eigenen Weg gehen, ich werde
meiner
Berufung folgen, und dabei ist es mir egal, was du darüber denkst. Ich habe keine Lust mehr, fast jeden Abend allein hier zu verbringen, und wenn du doch einmal da bist, verziehst du dich in dein Arbeitszimmer, um ja nicht mit mir zusammensein zu müssen.« Sie hielt inne, sah Hans mit durchdringendem Blick an und fuhr fort: »Mir ist es egal, ob du Karriere machst, mir ist es egal, ob du eines Tages irgendein Minister bist, ich werde jedenfalls dann nicht mehr bei dir sein. Das heißt, du wirst dir jemand anders zum Repräsentieren suchen müssen. Mach’s doch wie unser Kanzler, er ist zum vierten Mal verheiratet, und es hat seinem Image in keinster Weise geschadet. Such direine andere, eine Jüngere, das ist es doch, was ihr Männer in der Midlife-Crisis braucht, junges, knackiges Fleisch, durch das ihr meint eure vergangene Jugend kompensieren zu können. Aber dieses junge, knackige Fleisch wird auch älter, nur nicht so schnell wie du. Du wirst eines Tages im Bett liegen, und die Junge neben dir wird dich auslachen, weil du keinen mehr hochkriegst. Und dann?«
    »Du bist unfair und schlägst unter die Gürtellinie. Ich war dir zeit meines Lebens treu, und …«
    »Ich bin noch längst nicht fertig. Und manchmal muss man unter die Gürtellinie schlagen, um sich durchzusetzen, das müsstest du als Politiker doch am besten wissen. Und erzähl mir um Himmels willen nicht, dass du in den letzten Jahren treu gewesen bist, sag das bitte nicht noch einmal, sonst übergeb ich mich gleich. Wo treibst du dich fast jede Nacht rum? Wo bist du gewesen, wenn du morgens um eins oder zwei oder noch später nach Hause kommst? Und nun mach mir bloß nicht weis, dass du bei einer Sitzung warst oder mit irgendjemandem noch irgendwas zu besprechen hattest. Und dein lieber Freund Ulrich, von all den andern Männern ganz zu schweigen, wurde auch mit dir zusammen gesichtet, natürlich mit dem entsprechenden Begleitschutz, wie es sich für einen wie ihn gehört. Wir haben keine Leibwächter, keine Polizei, die uns und vor allem unsere Kinder beschützt. Warum eigentlich nicht? Er hat doch keine Familie. Macht er sich solche Sorgen um seine eigene Person? Oder leidet er unter Paranoia? Na ja, wenn ich ihn manchmal so reden höre, könnte es schon sein, dass er nicht ganz richtig tickt. Seine verbalen Ausfälle, auch wenn diese sehr eloquent vorgebracht werden, kann ich nicht mehr ertragen. Und wer sind die ganzen andern Männer? Welche aus deiner Partei? Ich habe sie jedenfalls noch nie kennen gelernt.« Sie holte tief Luft und sagte mit herausforderndemBlick: »So, jetzt bist du an der Reihe. Ich warte auf deine Erklärungen.«
    »Du kannst diese Männer nicht kennen, weil sie parteilos sind«, sagte Hans, der verwundert und entsetzt zugleich war, schnell, doch mit tonloser Stimme. Und er fragte sich, woher sie das alles wusste.
    Sie lachte erneut höhnisch auf. »Warum lügst du? Das Einzige, was du nie konntest, war lügen. Ich habe es dir immer angemerkt, und wenn es nur bei

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