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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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aber wenige Minuten vorher die Fahrtrichtung. Damit vermeiden wir, dass eventuell undichte Stellen innerhalb des SEK eine Warnung rausschicken. Du siehst, wir denken an alles. Na ja, das ist mir eben so eingefallen, aber Berger wird damit einverstanden sein.«
    »Zaubel, was glaubst du, weshalb er umgebracht wurde? Wegen dieser Maria?«
    Durant schüttelte den Kopf. »Eher nicht. Ich vermute, dass er insgesamt zu viel wusste und deshalb einigen Leuten ein Dorn im Auge war. Das mit Maria mag sicher damit zusammenhängen, aber ich bin fast sicher, dass er längst auf der Abschussliste stand. Er ist nicht gefoltert worden wie die Hendriks. Die müssen gewusst haben, woran er gearbeitet hat, und sobald sein Buch erschienen wäre, wären auch etliche Köpfe gerollt.« Sie fasste sich an die Stirn und sah Vermeer an: »Mensch, dass ich da nicht gleich draufgekommen bin – wir müssen keine Anklage erheben, das heißt, du musst das nicht tun, das überlassen wir den Medien. An dem Tag, an dem wir mit dem SEK einen Laden hochgehen lassen, werden wir eineganze Meute von Pressefritzen zum Ort des Geschehens bestellen. Damit bist du aus dem Schneider.«
    »Das sagst du so einfach, denn du vergisst, dass man mich trotzdem zur Rechenschaft ziehen kann, schließlich habe ich meine Zustimmung gegeben. Hört sich aber dennoch ganz gut an. Irgendwie finden wir einen Weg, wie wir heil da rauskommen. In einer halben Stunde bin ich bei euch, ich muss noch mal alles überdenken.«
    »Aber du machst keinen Rückzieher mehr, oder?«
    »Quatsch. Wenn ich dir sage, dass ich dabei bin, dann bin ich auch dabei. Bis gleich.«
    Durant stieg in ihren Corsa und fuhr die wenigen Meter zum Präsidium. Das Gespräch hatte sie noch nachdenklicher gemacht, als sie ohnehin schon war, und sie fragte sich, ob es überhaupt sinnvoll war, gegen einen Machtapparat anzukämpfen, der in sich so verwoben war, dass die Chance, auch bloß einen Teilerfolg zu erzielen, mehr als nur gering war. Nein, dachte Durant, als sie mit dem Aufzug nach oben fuhr und über den langen Gang lief, ich werde mich nicht unterkriegen lassen. Papa, du hast gesagt, ich sei hier, weil ich hier gebraucht werde. Ich hoffe, du hast Recht. Um kurz nach halb drei kam sie ins Büro, wo bereits alle auf sie warteten, selbst Bäumer war schon wieder aus Wiesbaden zurück.
    »Hab ich was verpasst?«, fragte sie und sah in die Runde.
    »Nein, wir haben nur schon mal ein paar Dinge besprochen. Fehlt eigentlich nur noch Dr. Vermeer. Ich bezweifle jedoch, dass sie ihre Zustimmung gibt, sie kann es sich eigentlich gar nicht leisten«, sagte Berger.
    »Nicht so pessimistisch«, entgegnete Durant, die innerlich grinsen musste, wusste sie doch schon viel mehr als die Versammelten. Vukovic stand am Fenster und rauchte. Sie stellte sich zu ihm und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. »Darfich Sie was fragen?«, sagte sie leise, dass die andern es nicht hören konnten.
    »Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »Diese Eva, sie war mehr als nur eine Bekannte von Ihnen. Hab ich Recht?«
    »Und wenn? Sie ist tot, und durch Ihre Fragen wird sie auch nicht wieder lebendig.«
    »Das stimmt …«
    »Aber um Ihre Neugier zu befriedigen, wir hatten vor, zusammenzuziehen und zu heiraten. Sie hatte ihre Koffer schon fast gepackt, als man sie umbrachte.«
    »Das tut mir leid.«
    »Braucht es nicht, Sie kannten sie ja nicht einmal.«
    »Haben Sie ein Bild von ihr?«
    »Frau Durant, vielleicht habe ich irgendwann einmal Lust, darüber zu reden oder Ihnen auch ein Bild von ihr zu zeigen, aber ganz bestimmt nicht jetzt. Wir haben harte Tage, vielleicht sogar Wochen vor uns. Ich will ihre Mörder haben oder zumindest wissen, wer sie ermordet hat. Kümmern Sie sich lieber um Herrn Kullmer, er braucht Ihre Hilfe. Ich will nicht, dass ihm auch noch etwas passiert.«
    »Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.«
    Sie drehte sich um und begab sich zu den andern. Es herrschte eine angespannte Atmosphäre.
    »Und, alles bereit?«
    »Die Papiere sind so weit fertig«, sagte Hellmer, »Schau dir die Unterlagen selbst an, sieht nicht nur perfekt aus, es ist perfekt.«
    Und nach einer Weile mit einem anerkennenden Nicken: »Wie habt ihr das so schnell hingekriegt?«
    »Kleines Geheimnis der so oft gescholtenen Abteilung K 60«, bemerkte Müller trocken und mit kaum merklichemLächeln. »Das Schwierigste war der Ausweis, die Unterlagen über die Häuser hatten wir schon da, und wie das mit den Kontoauszügen und

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