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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Kreditkarten funktioniert, brauch ich Ihnen wohl nicht zu erklären. Wir mussten dafür natürlich noch drei weitere Personen hinzuziehen, sonst hätte es niemals geklappt …«
    »Wer sind diese Personen?«, fragte Durant.
    »Frau Durant, wann fangen Sie eigentlich endlich mal damit an, außer Ihnen selbst auch noch andern zu trauen? Ist das denn so schwer?«
    »Entschuldigung, war nicht so gemeint.«
    »Wenn’s nach mir ginge, könnte Herr Kullmer alias Bernardi eigentlich schon loslegen. Aber wir warten ja noch auf Frau Dr. Vermeer.«
    »Die werden mich doch sicher überprüfen. Sind die Papiere wirklich wasserdicht?«, fragte Kullmer.
    »Angst?«, fragte Müller zurück.
    »Nein, nur Vorsicht.«
    »Die können prüfen, soviel sie wollen, die werden keine Ungereimtheit finden, es sei denn, Sie machen einen Fehler.«
    »Alles klar.«
    Claudia Vermeer erschien pünktlich um drei. Sie begrüßte die Anwesenden, von denen sie Bäumer und Vukovic noch nicht kannte, und sagte: »Meine Damen, meine Herren, von mir aus kann’s losgehen. Frau Durant hat es vorhin am Telefon ein wenig spannend gemacht, deshalb möchte ich gerne so schnell wie möglich über den neuesten Stand der Entwicklung informiert werden.« Nach diesen Worten warf sie Durant einen kurzen Blick zu, die sich innerlich amüsierte, sich dies aber nicht anmerken ließ. Allein durch diese Einführung wusste sie, dass Vermeer ihre Meinung nicht geändert hatte und ihnen zur Seite stehen würde. Claudia Vermeer hörte den Ausführungenvon Berger, Bäumer, Vukovic und Müller zu, während Durant und ihre Kollegen sich im Hintergrund hielten, stellte Fragen, deren Antworten sie längst von Durant kannte, und sagte schließlich nach einer guten Stunde und einigem gespielten Überlegen: »Einverstanden. Da Sie ohnehin schon alles in die Wege geleitet haben, wäre es unfair, würde ich jetzt einen Rückzieher machen und sagen, wir dürfen diese Aktion nicht durchziehen. Ihnen ist aber klar, dass wir alle, wirklich alle an einem Strang ziehen, dass, wenn Köpfe rollen, das nicht allein meiner sein wird, und ich betone noch einmal, es wird eine sehr heikle Mission werden, vor allem für Herrn Kullmer. Deshalb, und das gilt speziell für Sie, Herr Kullmer, tun Sie mir um Himmels willen einen Gefallen – keine unnötigen Risiken. Oder sollte ich Sie vielleicht ab sofort besser Bernardi nennen? Sei’s drum, wir ziehen das jetzt durch und können nur hoffen, dass uns das Glück hold ist. Ich bin übrigens wie jeder von Ihnen während der ganzen Zeit rund um die Uhr zu erreichen. Und sollte es gelingen, an diesen Martini ranzukommen, schlagen wir zu, wie Frau Durant das bereits geschildert hat. Auf jeden Fall werden ein paar ausgewählte Medienvertreter dabei sein. Noch Fragen?« Allgemeines Kopfschütteln. »Nun, dann ist wohl alles gesagt, gehen wir’s an. Auf ein gutes Gelingen.« Und an Kullmer gewandt: »Ihnen wünsche ich ganz besonders viel Glück, Sie werden es brauchen.«
    »Danke, aber ich schaff das schon. Ich hab schließlich tolle Kollegen.«
    Auch wenn er den Coolen spielte, sein Gesichtsausdruck verriet doch seine Unbehaglichkeit. Durant konnte es ihm nicht verdenken, sie selber hätte sich an seiner Stelle sehr unwohl gefühlt. Nachdem Vermeer gegangen war, sagte sie zu ihm: »Dir ist nicht ganz wohl in deiner Haut. Wäre es mir auch nicht, aber …«
    »Ist schon okay, ich hab mir das selbst ausgesucht und zieh das auch durch. Mach dir keine Sorgen um mich, ich werde vorsichtig sein. Diesmal packen wir die Schweine bei den Eiern.«
    Vukovic und Bäumer gesellten sich zu ihnen. Vukovic meinte, indem er Kullmer auf die Schulter klopfte: »Viel Glück, alter Freund, auf mich kannst du jedenfalls zählen. Ich werde mich immer in deiner Nähe aufhalten, ohne dass du es merkst. Wenn’s brenzlig wird, bin ich zur Stelle.« Es war das erste Mal, dass Vukovic einen aus dem K 11 duzte. Überhaupt schien er ein äußerst distanzierter Mann zu sein, introvertiert und kaum zu Gefühlsregungen fähig. Durant fragte sich, was hinter seiner hohen Stirn vorging, ob er vielleicht ahnte oder sogar wusste, wer sich hinter diesem ominösen Marco Martini verbarg, es aber nicht aussprach, weil es sich womöglich um eine Persönlichkeit handelte, der man niemals zutrauen würde, in solch perfide Machenschaften verwickelt zu sein. Sie vermochte einfach nicht hinter seine Fassade zu blicken, weder seine Augen noch seine Mimik oder Gestik verrieten, was er dachte und fühlte.

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