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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Darf ich vorstellen, Marco. Er entscheidet letztlich, ob wir ins Geschäft kommen oder nicht. Marco, das ist Herr Bernardi, von dem ich dir bereits erzählt habe.«
    »Freut mich«, sagte Leonhardt und reichte Kullmer die Hand. »Setzen Sie sich. Carlos, wenn du uns bitte allein lassen würdest. Sorg dafür, dass draußen alles sauber bleibt.« Und an Kullmer gewandt: »Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten? Whiskey, Wodka, Cognac?«
    »Whiskey.«
    »Bitte schön.« Hohleitner stellte je ein Glas vor Leonhardt und Kullmer, während er selbst wie gestern schon mit einem Glas Orangensaft vorlieb nahm.
    »Wissen Sie, Herr Bernardi, ich vertraue Rufus voll und ganz und denke, dass wir uns nicht mehr lange mit Formalitäten herumärgern sollten. Ich wollte mir einfach nur einen persönlichen Eindruck von Ihnen verschaffen. Cheers«, sagte er, hob sein Glas und leerte es in einem Zug.
    »Wenn das so ist, freut es mich natürlich umso mehr«, erwiderte Kullmer und trank ebenfalls. »Was brauchen Sie jetzt noch von mir?«
    »Im Moment gar nichts«, antwortete Leonhardt und sah Kullmer durchdringend an. »Sie treffen sich in den nächsten Tagen mit Rufus, wann und wo, wird er Ihnen noch mitteilen, und übergeben ihm hundertfünfzigtausend Euro in einem Koffer, ab dann läuft alles von allein.«
    »Augenblick«, sagte Kullmer mit gequältem Lächeln, »ich gebe Ihnen so viel Geld, und was bekomme ich dafür? Ich meine, hundertfünfzigtausend sind kein Pappenstiel.«
    »Herr Bernardi«, sagte Leonhardt und beugte sich nach vorn, die Hände gefaltet, »sehen wir so aus, als würden wir gute Kunden übers Ohr hauen? Hören Sie, Rufus wird Sie gleich nach draußen begleiten, ich meine damit dorthin, wo das Vergnügen stattfindet, und dann sagen Sie mir noch einmal, dass Sie uns nicht vertrauen. Ich lade Sie ein, sich eine unserer netten jungen Damen auszusuchen und mit ihr zu machen, was Ihnen gefällt. Und ich garantiere Ihnen, sie wird Ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen. Unser Prinzip lautet, jeden Kunden so zufrieden zu stellen, dass er immer wiederkommen will. Ist das ein Wort?«
    Kullmer überlegte krampfhaft, wie er sich dieser Einladung entziehen könnte, doch ihm fiel nichts ein. Er dachte an Doris,aber gleichzeitig auch daran, dass er einen Auftrag zu erfüllen hatte. Hoffentlich erfährt sie nie etwas davon.
    »Ich freue mich auf die Geschäftsbeziehung mit Ihnen.«
    »Ganz meinerseits. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Abend in meinem Haus. Ach ja, es ist Usus, dass wir uns alle mit Decknamen anreden. Wie möchten Sie genannt werden?«
    Kullmer lachte auf und sagte: »Ich dachte, Rufus und Marco wären Ihre richtigen Namen.«
    »Anonymität ist oberstes Gebot, das gilt auch in Zukunft für Ihren Club, von dem ich mir bei der Einweihung ein Bild machen werde. Rufus wird Ihnen bei der Akquisition von Kunden behilflich sein und Sie in einem Crashkurs in die Materie einführen. So, und nun führen Sie Ihren kleinen Mann ein bisschen spazieren, Paolo. Ist Ihnen der Name recht?«
    »Paolo klingt gut. Also, wenn’s das schon war, ich bin bereit.«
    »Übrigens, Paolo, wir sind ab sofort per du. Du wirst von Rufus hören. Viel Spaß noch.«
    Kullmer wurde von Hohleitner in eine Art Eingangshalle geführt. Der Boden war aus Marmor, in der Mitte war ein kleiner Brunnen mit einem kitschigen Löwenkopf, aus dessen Maul Wasser sprudelte. Er sah drei Männer in Anzügen, von denen er zum Glück niemanden kannte, und drei leicht bekleidete Frauen. Leise Musik spielte, die Fenster waren, so weit er das erkennen konnte, blickdicht verhängt.
    »Drei Damen sind zurzeit frei, Tatjana, das ist die Schwarzhaarige dort hinten, Natascha, die Brünette an der Bar, und Iwana, die mit den langen blonden Haaren. Such dir eine aus.«
    »Die sehen alle drei umwerfend aus«, sagte Kullmer leise und meinte es auch so.
    »Und genau solche Frauen wirst auch du bekommen«, flüsterte Hohleitner. »Das macht doch gleich Appetit auf mehr, oder?«
    Kullmer erwiderte nichts darauf, sondern sagte nur: »Ich setz mich einen Augenblick an die Bar und entscheide mich dann. Ist das okay?«
    »Der Abend gehört dir. Wenn du nachher gehen willst, sag einfach Carlos oder Mischa Bescheid, das sind die beiden an der Eingangstür. Einer von ihnen wird dich wieder zu deinem Auto bringen.«
    Kullmer schaute auf die Uhr, zwanzig vor neun. Noch über anderthalb Stunden, dachte er. Ich kann unmöglich so lange an der Bar sitzen bleiben, ohne dass die Verdacht

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